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Die nVidia-Geschäftsergebnisse im dritten Quartal 2022

nVidia hat seine Geschäftszahlen für das sinngemäße dritte Jahresquartal 2022 vorgelegt, welches bei nVidia dem dritten Finanzquartal des Finanzjahres 2023 (korrekt) entspricht und abweichend vom Kalenderverlauf von August bis Oktober 2022 lief. In diesem Zeitraum erfolgte der schon von nVidia prognostizierte zweite Teil des geschäftlichen Rückgangs, welcher den typischen Kater nach dem vorherigen Crytomining-Boom ausdrückt. Hierbei fiel der Quartalsumsatz gegenüber dem Vorquartal um –11,5% auf nur noch 5,9 Mrd. Dollar – grob vergleichbar mit dem Unternehmensergebnis im ersten Quartal 2021, als sich der seinerzeitige Cryptomining-Boom noch entwickelte. Der geschäftliche Rückgang ist damit aber auch kleiner als im letzten Quartal, zugleich konnte sich nVidia bei den Gewinnzahlen stabilisieren bzw. sogar leicht gegenüber dem Vorquartal zulegen. Denkbar, dass die hier zu sehende geschäftliche "Korrektur" damit letztlich durchstanden ist.

Q3/2021 Q4/2021 Q1/2022 Q2/2022 Q3/2022
Umsatz 7103 Mio. $ 7643 Mio. $ 8288 Mio. $ 6704 Mio. $ 5931 Mio. $
Gewinn 2464 Mio. $ 3003 Mio. $ 1618 Mio. $ 656 Mio. $ 680 Mio. $
operativer Gewinn 2671 Mio. $ 2970 Mio. $ 1868 Mio. $ 499 Mio. $ 601 Mio. $

Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum sehen die aktuellen Geschäftszahlen dann natürlich fürchterlich aus: –16,5% beim Umsatz, astronomische –72% beim nominellen Gewinn sowie sogar –77% beim operativen Gewinn. Hierfür faktisch allein vorantwortlich ist das "Geschäft" mit Gaming-Grafikkarten, denn fast allen der restlichen nVidia-Sparten geht es hingegen sehr gut, die DataCenter-Sparte mit den Server/HPC-Lösungen kam sogar auf ein neues Rekordergebnis. Damit konnte nVidia es um so besser übertünchen, dass die GeForce-Sparte um satte –51% gegenüber dem Vorjahreszeitraum an Umsatz verloren hat, gegenüber dem letzten Quartal waren es auch noch einmal –23%. Den Grund hierfür hatte nVidia schon im Nachgang zu den letzten Quartalszahlen genannt: Faktisch künstliche Beschneidung der Chip-Nachlieferungen, damit den Grafikkarten-Herstellern sowie dem Handel die Gelegenheit gegeben wird, die zu hohen Bestände an Ampere-Grafikkarten abzubauen.

Q3/2021 Q4/2021 Q1/2022 Q2/2022 Q3/2022
Gaming  (GeForce & Switch) 3221 Mio. $ 3420 Mio. $ 3620 Mio. $ 2042 Mio. $ 1574 Mio. $
Data Center  (Tesla & Mellanox) 2936 Mio. $ 3263 Mio. $ 3750 Mio. $ 3806 Mio. $ 3833 Mio. $
Professional Visualization  (Quadro) 577 Mio. $ 643 Mio. $ 622 Mio. $ 496 Mio. $ 200 Mio. $
Auto  (Tegra) 135 Mio. $ 125 Mio. $ 138 Mio. $ 220 Mio. $ 251 Mio. $
OEM & Other 234 Mio. $ 192 Mio. $ 158 Mio. $ 140 Mio. $ 73 Mio. $

Die neue Ada-Lovelace-Generation – wo nVidia sicherlich keinen Grund zu einer künstlichen Verknappung hat – konnte hingegen noch nicht ausreichend Umsatz-wirksam innerhalb des dritten nVidia-Quartals werden, immerhin war bis Ende Oktober allein die GeForce RTX 4090 im Handel. Dies wird sich mit laufenden vierten nVidia-Quartal (welches dann bis Ende Januar 2023 läuft) vermutlich langsam ändern, am Ende dessen dürfte nVidia dann wenigstens drei Ada-Lovelace-Lösungen im Markt stehen haben. Auch sollten die "Stütz-Programme" zugunsten der früheren Ampere-Grafikkarten irgendwann auslaufen, genauso wie jene Grafikkarten selber zumindest teilweise in Richtung "EOL"-Status gehen werden. Eine komplette Bereingung der Situation dürfte sich jedoch wohl erst dann ergeben, wenn die GeForce RTX 40 Serie vollständig im Markt steht und nur noch Restbestände der RTX30-Serie den Mainstream-Unterbau bilden. Dies wird jedoch voraussichtlich kaum vor Mitte 2023 passieren.

Demzufolge erwartet nVidia für das laufende vierte nVidia-Quartal auch noch keinen großen geschäftlichen Durchbruch, allerdings könnte mit prognostiziert 6,0 Mrd. Dollar (±2%) Quartalsumsatz wenigstens der Negativ-Trend gestoppt werden (nur gegenüber dem direkten Vorquartal natürlich). Die Umsatz-Höhen zu Zeiten eben jenes Cryptomining-Booms dürften jedoch vorerst nicht erreichbar sein, dafür müsste sich das Geschäft mit Gamer-Grafikkarten massiv verbessern – was angesichts geopolitischer und makroökonomischer Lage jetzt nicht unbedingt als nächstes zu erwarten ist. Nach wie vor reißt jedoch der stetig steigende Umsatz der DataCenter-Sparte nVidia wieder heraus, denn mit der jetzigen Umsatzprognose für das laufende vierte nVidia-Quartal könnte es nVidia sogar gelingen, den letztjährigen Rekordwert beim Jahresumsatz trotz dieser großen geschäftlichen Krise des Jahres 2022 erneut zu erringen (oder sogar minimal zu überbieten).