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News des 25. August 2022

Im Rahmen der Analysten-Gespräche zu den jüngsten nVidia-Quartalszahlen hat der nVidia-CEO gemäß (offizielle) Informationen zur nächsten nVidia-Generation auf der kommenden nVidia-Hausmesse "GPU Technology Conference" (GTC) versprochen. Jene wird vom 19. bis 22. September als virtuelles Event laufen, mit einer (sicherlich per YouTube übertragenen) Keynote des nVidia-CEOs am 20. September um 17:00 deutscher Zeit. Der offizielle Fokus dieser GTC liegt zwar auf AI und Metaverse, allerdings sind die Aussagen gegenüber Analysten ausreichend eindeutig: Wenigstens eine Vorankündigung zu "Ada Lovelace" wäre zu erwarten. Generell könnte es aber gut und gerne passieren, dass mit dieser Keynote bereits die GeForce RTX 4090 offiziell vorgestellt wird – für einen Launch und Auslieferung im nachfolgenden Oktober.

We'll get through this over the next few months and go into next year with our new architecture. I look forward to telling you more about it at GTC next month.
I look forward to next month's GTC conference, where we will share new advances of RTX reinventing 3D graphics in gaming, AI's continuing breakthroughs and building the metaverse, the next evolution of the Internet.

Quelle:  nVidias CEO Jensen Huang im Gespräch mit Analysten zu den nVidia-Geschäftszahlen Q2/2022 am 24. August 2022, notiert von The Motley Fool

Gleichfalls hat sich nVidia bei dieser Gelegenheit auch dazu geäußert, wie man die derzeit hohen Lagerbestände an GeForce RTX 30 Chips & Grafikkarten abbauen will, um somit den Übergang zur nächsten Generation zu schaffen. Hierzu nannte nVidia zwei Mittel: Zum einen Preissenkungs-Maßnahmen für bereits verkaufte Produkte – sprich, nVidia reduziert nachträglich den Einkaufspreis von Herstellern & Händlern, damit jene die notwendigen Preissenkungen beim Straßenpreis realisieren können. Und zum anderen aber auch eine Verringerung des nVidia-Verkaufs an Grafikchips, um den Lagerbestand der Hersteller & Händler nicht noch weiter zu erhöhen. nVidia limitiert sich an dieser Stelle ergo bewußt im eigenen Absatz. Den Anfang dieses Effekts gab es mit diesen Quartalszahlen bereits zu sehen, dies wird bei den nächsten Quartalszahlen noch deutlicher ausfallen.

We've reduced sell-in to let channel inventory correct, and we've implemented programs with our partners to price-position the products in the channel in preparation for our next generation.
maschinelle Übersetzung ins Deutsche: "Wir haben den Verkauf reduziert, um den Lagerbestand im Kanal zu korrigieren, und wir haben Programme mit unseren Partnern implementiert, um die Produkte im Kanal in Vorbereitung auf unsere nächste Generation preislich zu positionieren."
Quelle:  nVidias CEO Jensen Huang im Gespräch mit Analysten zu den nVidia-Geschäftszahlen Q2/2022 am 24. August 2022, notiert von The Motley Fool

nVidia selber muß die (bei sich) vorhandenen Ampere-Grafikchips natürlich genauso losbekommen, wobei eine gewisse Menge auch nach Ankündigung der nächsten Generation immer noch notwendig ist, um laufenden Lieferverpflichtungen, RMA-Fällen etc. gerecht zu werden. Um aber nicht zu viele Ampere-Chips bei sich selber zu stappeln, beschreitet man laut Twitterer Sravan Kundojjala den Weg der Abbestellung von Wafer-Kapazitäten bei Chipfertiger Samsung (bestätigt durch Heise). Und da dies augenscheinlich vor- bzw. kurzfristig passiert, bezahlt nVidia hierfür Strafgebühren, zuletzt angeblich satte 650 Millionen Dollar. Dafür bekommt man dann aber wenigstens keine größeren Mengen an Ampere-Chips mehr geliefert, welche man nur noch unter Verlust in den Markt drücken könnte.

Denn dies würde die vorhandene Angebotsmenge letztlich so stark ausweiten, dass alle Grafikkarten-Preise stark sinken, inklusive wohl auch diejenigen der neuen Generation. nVidia geht somit lieber den Weg großer Abschreibungen, um das Niveau der Grafikkarten-Preise hoch zu halten bzw. sich nicht ausgerechnet vor dem Start einer neuen Generation zu versauen. Wirtschaftlich ist dies sicherlich die beste Auflösung für nVidia. Der Grafikkarten-Käufer lernt hieraus hingegen, dass die Marktkräfte von "Angebot & Nachfrage" in einer Boom-Phase durchaus gern benutzt werden, um die Preise hochzutreiben – und dass es hingegen in einer Kater-Phase seitens der Hersteller dann jedoch vermieden wird, mittels derselben Marktkräfte den preislichen Weg nach unten hin anzutreten.

Von Twitterer 'Greymon55' kommen Benchmark-Werte zu Ryzen 5 7600X & Ryzen 7 7700X, diesesmal unter dem Cinbench R23, einmal für Singlethread und einmal für Multithread. Jene bestätigen das gestern mittels des Cinebench R20 aufgezeigte Performance-Bild, es werden von den Zen-4-Prozessoren +24-25% mehr Singlethread-Performance sowie +26-31% mehr Multithread-Performance gegenüber den Zen-3-Vorgängern mit gleicher Kern-Anzahl erreicht. Damit liegen die Zen-4-Prozessoren etwas oberhalb von AMDs offizieller Ankündigung zum FAD'22 von >15% Singlethread-Mehrperformance – wobei technisch gesehen AMD nichts falsches gesagt hat, man hat schließlich explizit mehr als nur +15% versprochen. Augenscheinlich hat man mit dieser Angabe allerdings bewußt etwas tiefgestappelt, dies läßt sich mittels dieser Benchmarks nunmehr durchaus so sagen.

Hardware CB23/ST CB23/MT Gen-Vergleich
Core i7-12700K ADL, 8C+4c/20T, 3.6/5.0 GHz 1948 22'882 -
Ryzen 9 5900X Zen 3, 12C/24T, 3.7/4.8 GHz 1638 22'046 -
Ryzen 7 7700X Zen 4, 8C/16T, 4.5/? GHz 20xx 19'8xx +25% / +26%
Core i5-12600K ADL, 6C+4c/16T, 3.7/4.9 GHz 1917 17'528 -
Ryzen 7 5800X Zen 3, 8C/16T, 3.8/4.7 GHz 1602 15'765 -
Ryzen 5 7600X Zen 4, 6C/12T, ? GHz 19xx 15'1xx +24% / +31%
Ryzen 5 5600X Zen 3, 6C/12T, 3.7/4.6 GHz 1536 11'564 -
Benchmark-Werte entnommen: Zen 4 von Greymon55 @ Twitter, alle anderen Werte von der ComputerBase

Dabei muß klar sein, dass andere Benchmarks auch andere, niedrigere Ergebnisse bringen können. Der Cinebench ist für eine gute Performance-Skalierung bekannt, ergo stellen dessen Ergebnisse eher so etwas wie das obere Ende der Möglichkeiten dar. Sprich: In einem breitem Testfeld vieler Anwendungs-Software wird das insgesamte Performance-Ergebnis wohl etwas niedriger ausfallen. Insofern ist dies mit den +15% auch eine weise, vorausschauende Angabe, bei welcher niemand enttäuscht wird. Und letztlich sind +24% im Performance-Test auch nicht so viel mehr als >15% als Performance-Vorhersage. Nebenbei zeigt dieses Performance-Ergebnis nochmals darauf hin, dass es der Zen-4-Architektur eher um Taktrate als denn um IPC ging: Denn insofern sich der von AMD genannte IPC-Gewinn von +8% bestätigt, würde dessen Anteil am Performance-Plus nur bei grob einem Drittel liegen – den "Rest" kommt aus der höheren Taktrate.

Noch stärker dürfte dieser Taktraten-Anteil bei den größeren Zen-4-Prozessoren mit mehr als 8 CPU-Kernen ausfallen – welche wie bekannt dann mit einer TDP von gleich 170 Watt bzw. einem realen Power-Limit (PPT) von 230 Watt antreten sollen. Die bisherigen 12- und 16-Kerner aus der Zen-3-Generation wurden bei solchen Benchmarks wie dem Cinebench immer ein wenig von ihrer TDP gebremst, dies entfällt mittels Zen 4 – womit dort das Multithread-Ergebnis um so besser ausfallen wird. Auf diesem Umstand basieren letztlich auch die von AMD explizit für einen 16-Kerner genannten >35% Multithread-Performance-Gewinn unter dem Cinbench – jene gelten eben nur für die ManyCore-Modelle mit hochgesetzter TDP. Die Sechs- und Achtkerner von Zen 4 werden sich augenscheinlich mit einem beachtbar niedrigeren Multithread-Performancegewinn zufriedengeben müssen, wie mittels der vorstehenden Cinebench-Werte zu sehen.