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Die Grafikkarten-Performance unter Assetto Corsa

Die PC Games Hardware hat mit "Assetto Corsa" eine weniger beachtete, nichtsdestotrotz interessante Autorenn-Simulation im Technik-Test samt einiger Grafikkarten-Benchmarks zur Bestimmung der Performance aktueller AMD- und nVidia-Grafikkarten. Das Spiel auf Basis einer eigenprogrammierten Engine setzt DirectX 10.1 zwingend und DirectX 11 für die bestmögliche Bildqualität voraus, wegen der sehr aufwendigen Fahrphysik-Engine wird zudem als Prozessor ein Sechskern-Modell von AMD oder ein Vierkern-Modell von Intel empfohlen. Bezüglich der Grafikkarten werden sogar Radeon R9 290X bzw. GeForce GTX 970 empfohlen, was wirklich hoch angesetzt ist und natürlich die Frage aufwirft, ob dies auch wirklich so benötigt wird.

Assetto Corsa unterstützt als Anti-Aliasing-Methoden sowohl FXAA als auch MSAA inklusive einem Alpha-to-Coverage-Filter, welches also auch Alphatexturen erfassen und glätten kann. Da jenes erstaunlicherweise gegenüber dem einfacheren FXAA kaum mehr Performance unter Assetto Corsa kostet, erfolgt die nachfolgende Performance-Abschätzung von DirectX-11-Grafikkarten allein für die Anti-Aliasing-Methode des Multisampling Anti-Aliasings. Mittels FXAA kann man zwischen 10-15% Performance hinzugewinnen, was das Kraut aber auch nicht mehr fett macht und gerade den kleineren Grafikkarten nicht mehr entscheidend weiterhilft.

Assetto Corsa – 1920x1080, MaxDetails, 4xMSAA  (Quelle: PC Games Hardware)
AMD HD7000 AMD R200 nVidia GF600 nVidia GF700 nVidia GF900
25-29 fps 7950
7950-Boost
7970
280
285
680 770
30-39 fps 7970-GHz 280X Titan 780
Titan Black
780 Ti
970
980
40-49 fps 290
290X

Und gerade jene kleineren bis mittleren Grafikkarten werden unter Assetto Corsa furchtbar versägt: Selbst mit Radeon R9 270X oder GeForce GTX 670 sind keine durchschnittlichen Frameraten ab 25 fps erreichbar. Dabei hat Assetto Corsa zudem noch die Eigenart, bei Frameraten-Stockern das Spiel intern weiterzuberechnen, womit beim nächsten angezeigten Bild alle Fahrzeuge schon ein paar Meter weiter auf der Strecke sind und eine saubere Fahrzeugsteuerung bei schwachen Frameraten ergo um so schwieriger wird. Auf bestmöglicher Bildqualität muß man leider wirklich schon in Richtung Radeon R9 280X oder GeForce GTX 780 schauen, um durchschnittlich 30 fps zu überwinden – wer durchschnittlich 40 fps wünscht, dem bleiben gemäß dieser Benchmarks sogar nur noch Radeon R9 290 oder 290X zur Auswahl.

Wie daran schon zu sehen, mag Assetto Corsa AMD-Grafikkarten lieber als nVidia-Grafikkarten, letztere kommen unter der Autorenn-Simulation in etwa 20% schlechter weg als ansonsten gewohnt. Ganz generell gesprochen haben wir hier vermutlich das (ansonsten eher ungewohnte) Bild eines seitens der Grafikchip-Entwickler kaum bis gar nicht optimierten Spiels vor der Nase, denn für die gebotene gutklassige, aber nicht herausragende Optik ist die gezeigte Performance klar zu schwach. Mit angepassten Treibern ist da sicherlich noch einiges herauszuholen, insbesondere seitens nVidia. Andererseits ist dieses Performancebild durchaus auch einmal eine Abwechslung im Einerlei der ansonsten bis zum letzten Zehntel-fps durchoptimierten Triple-A-Titel.