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Der Stand der Dinge zu AMDs Fiji-Chip und nVidias GM200-Chip

In unserem Forum wurde kürzlich eine weitere Lieferung einer Fiji-Grafikkarte entdeckt, welche am 28. November von Kanada nach Indien ging. Der Chipname "Fiji" wurde zwar bei dieser Lieferung nicht mehr genannt (die Grafikchip-Entwickler sehen schließlich auch die darauf basierenden Newsmeldungen und reagieren dementsprechend), aber das notierte Kürzel "C880" passt zu früheren Fiji-Einträgen (siehe Lieferung vom 7. November), genauso wie der Preis von rund 1000 Euro (was den Warenwert des Vorseriensamples ausdrückt, nicht den späteren Verkaufspreis). Viel mehr gibt es derzeit leider aber nicht zu den beiden kommenden Enthusiasten-Grafikchips AMD Fiji und nVidia GM200 zu berichten – die Grafikchip-Entwickler haben die allermeisten Leakquellen zuverlässig geschlossen, so daß recht wenig nach außen dringt. Bei nVidias GM200-Chip dürften dessen bislang genannten Daten wenigstens ungefähr stimmen, da sich die groben Möglichkeiten des großen Maxwell-Chips prinzipiell an dem abmessen lassen, was nVidia mit den kleinen Maxwell-Chips (GM204 aka GeForce GTX 970 & 980) hingelegt hat und was mit der 28nm-Fertigung prinzipiell noch möglich ist.

Bei AMDs Fiji-Chip sind die bislang kolportierten Daten unter großem Vorbehalt zu sehen, ist dies mehr Spekulation als solide Information. Zwar hat sich die Fachpresse inzwischen darauf eingeschossen, daß die Verwendung von HBM-Speicher wirklich schon mit Fiji starten soll, aber abgesehen davon kann sich alles noch maßgeblich ändern. Wenigstens kristalliert sich inzwischen heraus, daß die Speicherhersteller nicht so sklavisch an die bislang genannten Größenangaben zu HBM-Speicher gebunden sind, daß also vermutlich auch mit der ersten HBM-Generation an einem 4096 Bit DDR HBM-Interface dann gleich 8 GB HBM-Speicher hängen können – und selbige Speichergröße wird gemäß der Usermeinung im Enthusiasten-Feld derzeit einfach nachgefragt. Daneben ebenfalls noch vollkommen in der Schwebe sind die kürzlichen Fiji-Benchmarks – ob dies ein guter Fake ist oder ob es sich tatsächlich um die ersten realen Messungen handelt, kann derzeit niemand bestätigen.

Bleibt die Frage, ob wenigstens eine gewisse Terminlage ersichtlich ist. Hierzu kann eigentlich nur sicher gesagt werden, daß dieses Jahr nun nichts mehr passieren wird – es sei denn reine Ankündigungen, Paperlaunches oder technologische Vorstellungen. Für die ersten Dezember-Wochen ist ganz augenscheinlich nichts geplant (wenigstens dies würde man normalerweise vorab mitbekommen) – und in den letzten Dezember-Wochen setzt man normalerweise keine großen Launches an, da viele Mitarbeiter von Partnerfirmen dann im Weihnachtsurlaub sind. Vor Januar kann also regulärerweise gar nichts passieren. Danach ist es eher eine Frage der Releasestrategien beider Grafikchip-Entwickler: AMDs Fiji-Chip wird wie gesagt inzwischen mehrfach als komplette Grafikkarte zur Prüfung durch die Welt geschickt, zudem existieren (angebliche) Benchmarks, was auf lauffähige und taktbare Exemplare hindeutet. nVidias GM200-Chip hatte hingegen seinen Tape-Out im Juni, nur zwei Monate nach dem immerhin seit September im Markt befindlichen GM204-Chip. Trotz daß diese sehr großen Grafikchips naturgemäß länger bei der Entwicklung zur Marktreife benötigen, dürften also beide inzwischen nahezu spruchreif sein.

Daher sollten beide Grafikchips eigentlich eine Vorstellung und Auslieferung ab Februar 2015 anpeilen können. Zumindest AMD dürfte versucht sein, so früh wie möglich herauszukommen, um der GeForce GTX 980 etwas entgegensetzen und das oberster Preissegment wieder besetzen zu können. Bei nVidia kann es dagegen durchaus zu der Situation kommen, daß die ersten GM200-Produktionschargen in lukrative Verträge des Tesla-Segments gehen und die Gamer-Ausführung daher erst später in den Markt geschickt werden kann. Auch weil unvorhergesehene Verzögerungen derzeit immer noch möglich sind, können beide Chipprojekte derzeit weiterhin nur auf "erstes Halbjahr 2015" als Vorstellungstermin eingeschätzt werden – womit allerdings mehr der Jahresanfang bis Frühling und weniger der Sommer gemeint ist. Dabei stehen die Chancen gut, daß AMD diesen Termin schlagen kann, also noch im ersten Quartal antritt – bei nVidia muß man dagegen wirklich deren Releasestrategie abwarten.