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Asus teasert neue Notebook-Grafiklösung oberhalb des Performanceniveaus der GeForce GTX 1080 an

Computerhersteller Asus teasert auf seinen Webseiten ein neues G-Series Gaming-Notebook (im Konzept-Status) an – mit einer sensationell schnellen Grafiklösung, welche aber nicht weiter benannt wurde. Selbst die zuerst notierte Diagramm-Beschriftung "GXXX" soll nicht irgendwie indirekt auf eine GeForce-Lösung hindeuten, sondern bezieht sich eben auf Asus' G-Serie an Gaming-Notebooks. Andererseits ist die notierte Performance derart rasant, das einem hierzu eigentlich nur eine nVidia-Lösung auf Basis des GP104-Chips von GeForce GTX 1070 & 1080 einfällt. Das ganze ist allerdings mit einem kleinen Schönheitsfehler behaftet: Die gezeigte Performance ist hierfür schon wieder zu schnell, die von Asus notierten 34.312 GPU-Punkte unter dem 3DMark11 Performance schafft nicht einmal eine GeForce GTX 1080:

3DMark11 Perf. (insg.) 3DMark11 Perf. (GPU) (Quellen)
(unveröffentlichtes) Asus ROG GXXX Gaming-Notebook 20.811 34.312 (Asus)
GeForce GTX 1080 24.867 29.443 (Guru3D & Notebookcheck)
GeForce GTX 980 Ti 20.172 23.057 (Guru3D & Notebookcheck)
GeForce GTX 980/Notebook SLI 20.055 30.045 (Notebookcheck & Notebookcheck)
Radeon R9 Fury 16.795 17.543 (Guru3D & Notebookcheck)

Zwar kann man vom GP104-Chip eine ähnlich potente Mobile-Lösung erwarten wie beim vorhergehenden GM204-Chip mit der GeForce GTX 980/Notebooks, welche eine der GeForce GTX 980 aus dem Desktop-Bereich nahekommende Performance bietet. Aber das eine GP104-basierte Mobile-Lösung schneller als die GeForce GTX 1080 sein soll, erscheint dann wiederum als arg unwahrscheinlich – und der Performanceabstand ist dann auch wieder so groß, das selbst gewisse Meßungenauigkeiten als Auflösung eigentlich ausscheiden. Für eine SLI-Lösung auf GP104-Basis (Asus schließt nirgendwo die Verwendung mehrerer Grafikchips aus) ist der Wert dann schon wieder zu schlecht, da kommt selbst eine GeForce GTX 980/Notebooks im SLI-Verbund schon nahe genug heran – für das bekannt große Performanceplus, welches der GP104-Chip gegenüber dem GM204-Chip mitbringt, wäre dies deutlich zu wenig.

Daher wollen wir hiermit eine gewisse Spekulation auflegen – nämlich das es sich gar nicht um eine GP104- oder nVidia-basierte Lösung handelt, sondern vielmehr um AMD Polaris 10 unter CrossFire (?). Der gezeigte Performance-Wert erscheint dafür als ziemlich passend, auch wenn die Argumentationslinie hierzu ziemlich waagemutig ist: Ausgehend davon, das Polaris 10 unter den 3DMark-Messungen generell in etwa die Performance von Radeon R9 Fury X Grafikkarten bringt (hierzu gibt es aber nur einen Leak unter dem 3DMark13), könnte man auf den vorstehend aufgeführten 3DMark11 GPU-Wert der Radeon R9 Fury erst einmal ~7% drauflegen, um zur Radeon R9 Fury X zu gelangen. Hinzu kommen dann noch einmal ~85-90%, um das ganze unter CrossFire zu stellen – und dies macht dann ~34.700 bis 35.700 GPU-Punkte und kommt erstaunlicherweise viel besser auf die von Asus notierten 34.312 GPU-Punkte hin.

Alle diese hypothetischen Überlegungen setzen natürlich voraus, das AMD seine Polaris-10-Lösung auf einem Niveau ähnlich wie bei den Desktop-Beschleunigern auch ins Notebook bekommt, in diesem Fall dann sogar zwei Stück hiervon. Insbesondere noch vor dem eigentlichen Chip-Launch von Polaris 10 wäre dies eine technologisch herausragende Leistung – was demzufolge die Unsicherheit aufwirft, ob dies zu diesem frühen Zeitpunkt denn überhaupt möglich sein kann. Wir wollen diese Auflösung demzufolge nicht beschreien, selbst wenn die Zahlen halbwegs gut darauf hindeuten. Denn andere Auslegungsformen sind jederzeit möglich, die Chancen naturgemäß größer, das hierbei schlicht eine nVidia-basierte Grafiklösung zum Einsatz kommt.

Nachtrag vom 23. Mai 2016

Als weitere Auflösung im Fall der Notebook-Grafiklösung oberhalb des Performanceniveaus der GeForce GTX 1080 seitens Asus bietet sich natürlich auch eine ab Werk übertaktete GeForce GTX 1080 an, damit sind die fehlenden ca. 16% Performance durchaus erreichbar. Asus hatte zwar angegeben, den Benchmark ohne Übertaktung angetreten zu haben, aber dies muß ja nicht auf eine ab-Werk-Übertakung bezogen sein. Da das verwendete Konzept-Notebook womöglich sogar eine Wasserkühlung trägt, sind hohe Taktraten mit dem GP104-Chip erreichbar und die dabei entstehende Verlustleistung wohl gut abtragbar. Wie gesagt ist die Auslegung "AMD Polaris 10 unter CrossFire" auch nur eine hypothetische Idee, weil darauf der genannte Benchmark-Wert ziemlich gut passt – was überhaupt nicht aussagt, das es auch so kommt. Daneben wäre noch auf einen Punkt verwiesen, welcher bislang noch gar noch thematisiert wurde: Laut den von Asus für seine Teaser-Webseite vergebenen Tags soll es sich sogar um ein 24-Zoll-Notebook handeln. Dies dürfte neben der Hardware-Performance einiges Interesse hervorrufen, denn im Notebook-Markt gibt es derzeit kaum noch Angebote oberhalb von 17 Zoll – und 24 Zoll wäre dann schon ein wirklich außergewöhnlicher Sprung.

Nachtrag vom 31. Mai 2016

Die PC Games Hardware vermeldet nunmehr (etwas) genauere Daten zum kürzlich schon erwähnten neuen Asus Gaming-Notebook mit einer Grafiklösung auf Performance-Niveau oberhalb der GeForce GTX 1080. Das Asus GX800 bleibt beim bewährten 17-Zoll-Format (Update: doch 18,4 Zoll), verwendet einen Skylake-Vierkerner auf immerhin 4.4 GHz Takt und setzt bei der Grafiklösung auf ein "aktuelles nVidia-SLI", wobei jeder der beiden Grafikkarten für 150 Watt TDP ausgelegt ist. Eine echte Beantwortung der Frage, was da nun verbaut ist, stellt dies immer noch nicht da – aber zumindest wäre erst einmal die These wiederlegt, es könnte sich um eine AMD-Grafiklösung handeln. Zur von Asus geteaserten Performance würde eventuell eine (auf etwas niedrigeren Mobile-Taktraten) laufende GeForce GTX 1070 im SLI-Verbund passen, alternativ aber auch eine auf etwas höheren Taktraten als regulär laufende GeForce GTX 980/Notebook im SLI-Verbund. Generell betrachtet ist die Verwendung von SLI aber eher zu kritisieren, da SLI & CrossFire auf einem eher absteigenden Ast zu sehen sind – und man am Ende eine ähnliche Performance auch mit einer einzelnen GeForce GTX 1080 auf Desktop-Taktraten und möglichst freiem Power-Limit in diesem wassergekühlten Notebook hätte erreichen können.