Eine Umfrage von Ende April stellte die Frage nach der Interessenlage zu den 2016 zu erwartenden Grafikchips. Seinerzeit konnte man noch nicht von einem Vega-10-Launch in diesem Herbst ausgehen, drehte sich die Fragestellung also allein um AMD Polaris 11 & 10 sowie nVidia GP106 & GP104. Zudem hat nVidia in der Zwischenzeit mit dem sehr zeitigen Launch der GeForce GTX 1080 überrascht – aber dennoch ist die Umfrage ganz interessant, geht es hierbei doch eher um die "Großwetterlage". Und jene sieht ganz gut für AMD aus, trotz das "seinerzeit" schon ziemlich klar war, das der GP104-Chip eine Klasse überhalb des Polaris-10-Chips angesiedelt ist. Trotzdem liegt die Interessenlage zu Polaris 10 mit 20,9% der alleinigen Stimmen sowie 31,4% inklusive der geteilten Stimmen ziemlich gut, nVidias GP104-Chip erreicht hier ebenfalls nur 21,6% der alleinigen Stimmen bzw. 30,1% inklusive der geteilten Stimmen.

Umfrage-Auswertung: Wo liegt die Interessenlage zu den 2016 zu erwartenden Grafikchips?

Aber auch der kleinere AMD-Chip in Form von Polaris 11 kommt mit 8,3% der alleinigen Stimmen bzw. 10,9% inklusive der geteilten Stimmen noch halbwegs vernünftig weg, während hingegen nVidias eigentlicher Polaris-10-Kontrahent in Form des GP106-Chips mit 3,1% der alleinigen Stimmen bzw. 7,7% inklusive der geteilten Stimmen auf eine eher durchschnittliche Interessenlage stößt. Ganz allgemein betrachtet kommt AMD-Hardware in dieser Umfrage auf 29,2% der alleinigen Stimmen bzw. 42,3% inklusive der geteilten Stimmen, während es für nVidia-Hardware hingegen nur für 24,7% der alleinigen Stimmen bzw. 37,8% inklusive der geteilten Stimmen reicht. AMD kann sich also keineswegs beschweren, das die Nutzer deren Hardware-Projekte nicht verfolgen würden – vielmehr hat man hiermit die Chance, mit guten (wirklich konkurrenzfähigen) Produkten sogar ernsthaft Marktanteile bis hin zu einem Marktanteils-Gleichstand mit nVidia zu erringen. Dies gilt natürlich nur für Grafikkarten-Enthusiasten im Rahmen des 3DCenters, wäre für AMD aber dennoch ein Anfang – und wie immer gilt hierbei die Faustregel, das der Massenmarkt meistens am Ende den Vorgaben der Enthusiasten folgt. In jedem Fall ist es AMD also bis dato gelungen, ein hohes Interesse an Polaris aufzubauen – nun bleibt zu hoffen, das man nachfolgend diese Hoffnungen auch erfüllen kann.

Klar ist gemäß dieser Umfrage aber auch, das ein erheblicher Teil der Umfrage-Teilnehmer – mit 33,0% nahezu ein Drittel – ein starkes Interesse an einem echten Leistungsplus hat, welches nur die für 2017 geplanten Grafikchips liefern werden können. Dann werden mit AMD Vega 11 sowie nVidia GP102 die echten Enthusiasten-Grafiklösungen der 14/16nm-Generation in den Markt entlassen werden, welche selbst die GeForce GTX 1080 klar hinter sich lassen und einen neuen Performance-Standard etablieren sollten. Zudem kann man darüber spekulieren, das die 2017er Grafikkarten dann auch die Preislagen der 2016er Grafikkarten wieder etwas zurechtrücken werden – gerade in Bezug auf die GeForce GTX 1080 auf Basis nur des HighEnd-Chips GP104 (sprich, dem nur zweithöchsten Chip des Portfolios), welche allerdings zu Preislagen klar im Enthusiasten-Segment angesiedelt antritt. Jener Preis ist jetzt noch gangbar, weil eben die schnelleren Angebote der 14/16nm-Generation noch fehlen und die GeForce GTX 1080 daher temporär wie eine Enthusiasten-Lösung behandelt werden kann – was sie allerdings von ihrer technischen Ansetzung her nicht ist. Leider gibt es derzeit keine Gewähr dafür, das diese Preislagen wirklich sinken werden – man darf es annehmen, aber so lange diese Grafikkarten gut verkauft werden, dürfte nVidia sich dies reiflich überlegen.