Matrox M9125 Benchmarks

Montag, 26. Januar 2009
 / von Leonidas
 

Wenn man an Consumer-Grafikkarten denkt, müssen einem derzeit nur ATI, nVidia und S3 einfallen – alle anderen Anbieter sind leider raus aus diesem Geschäft. Doch selbst abseits der Massenware gibt es kaum noch übrig gebliebene Anbieter. Einzig und allein Matrox ist bislang standhaft geblieben und verkauft mit einem Marktanteil von 0,1 Prozent weiterhin seine Speziallösungen für Spezialfälle – und zwar meist zu guten Preisen, so daß der geringe Marktanteile keine echte Rolle spielt.

Natürlich gab es auch Zeiten, wo Matrox auch im Consumer-Geschäft mitmischte: Zu Zeiten der 2D-Grafikkarten war Matrox eine große Nummer, bekannt für die meist beste Signalqualität – was in Zeiten analoger Anschlüsse durchaus eine wichtige Maßgabe war. Den Anfang der 3D-Zeit verschlief man – wie die meisten großen Hersteller seinerzeit – etwas, kam dann aber mit der G400-Grafikkarte auch unter 3D wieder zurück.

Allerdings konnte man damals anscheinend nicht mit dem äußerst aggressiven Roadmaps von 3dfx und nVidia mithalten – auch schon zu dieser Zeit plante Matrox seine Grafikchips eher immer so, um mit diesen einige Jahre auszukommen, ehe die nächste Matrox-Neuentwicklung nachfolgte. Und dies konnte natürlich gegenüber den jährlich neu erscheinenden 3D-Boliden von 3dfx, nVidia und später ATI nicht gutgehen.

So stand auch der letzte auch mit für den Consumer-Markt gedachte Matrox-Chip in Form der "Parhelia 512" unter keinem guten Stern: Technisch sicherlich interessant und von der Performance her nicht schlecht, aber beim (seinerzeit als sehr wichtig erachtetem) Featureset zurückliegend und aus keinem Blickwinkel irgendwie zwingend. Doch Matrox hatte auch diesem Chip natürlich für einen Mehrfach-Einsatz konzipiert, und so wurde dieser in vielen verschiedenen Officekarten und Speziallösungen jahrelang verwendet.

Allerdings hat es Matrox nach dem Parhelia-Chip auch aufgegeben, seine Grafikchips mit für den Consumer-Einsatz und damit als Spiele-Grafikkarten auszulegen, die Designabteilung schwenkte nach dem Parhelia komplett um auf die Matrox-typischen Speziallösungen. Neuere Matrox-Chip wurden dann auch nur unter diesem Gesichtspunkte konzipiert – das heutzutage immer noch eine Spielefähigkeit abfällt, ist ein reines Nebenprodukt.

Und genau unter diesem Blickwinkel sollte man die nachfolgenden Benchmarks einer Matrox M9125 auch sehen: Als reinen Test dessen, was eine aktuelle Matrox-Lösung auch noch an Spieleleistung erbringen kann – keinesfalls als echten Vergleich, ob die Matrox-Karte gegen die den ATI- und nVidia-Lösungen konkurrieren kann. Es ist halt nur absolut selten, daß es überhaupt solche Zahlen von Matrox-Grafikkarten gibt, deshalb präsentieren wir sie hier.

Das es sich hierbei nicht um einen regelrechten Grafikkarten-Test handelt, zeigt sich letztlich schon daran, daß wie kaum bis gar keine Daten zur genannten Matrox M9125 Grafikkarte haben. Matrox nennt die M-Serie selber als eine "Reihe fünf neuer Grafikkarten", was wohl auf eine neue Chipbasis hindeutet – sichere Informationen hierzu gibt es aber leider nicht. Zumindest ist klar, daß die M-Serie als Office-Lösung insbesondere für starken Multimonitor-Betrieb konzipiert ist.

Matrox M9125 – Vorderseite
Matrox M9125 – Vorderseite
    Matrox M9125 – Rückseite
Matrox M9125 – Rückseite
Matrox M9125 – ohne Kühler
Matrox M9125 – ohne Kühler

Wo die Karte damit technologisch im Vergleich zu den mitgetesteten LowCost-Grafiklösungen von ATI, Intel, nVidia und S3 steht, läßt sich wie gesagt nicht bestimmen, dazu fehlen jegliche technische Daten. Bekannt ist nur, daß die Karte DirectX 9.0 mit dem Shader Model 3.0 unterstützt, ergo technologisch (mindestens) eine Stufe überhalb des Parhelia-Chips steht. OpenGL 2.0 wird ebenfalls unterstützt, allerdings nur mit dem SE-U-Treiber – der reguläre WDDM-Treiber unterstützt dagegen kein OpenGL, dafür dann aber die Aero-Oberfläche von Windows Vista.

Eine Unterstützung von Anti-Aliasing bietet die Matrox-Grafikkarte nicht, was aber in deren Leistungsklasse sowieso kaum zum Einsatz kommen dürfte. Dafür wird zumindest ein gutklassiger anisotroper Filter bis zu 16x geboten. Viel mehr läßt sich mangels zur Verfügung stehenden Informationen gar nicht zur Technik der Matrox M9125 berichten – sie muß halt im Test zeigen, wo sie sich einordnen kann. Getestet wurde dabei auf folgendem System:

  • Intel Pentium E2220 (DualCore, 2.4 GHz, FSB800, 1 MB Level2-Cache)
  • MSI G45M (Intel G45 Chipsatz)
  • 2x 2 GB DDR2/800 4-4-3-12
  • WD 320GB Festplatte
  • beQuiet 400 Watt Netzteil
  • Windows Vista Home Premium 64-bit

Als Vergleichskandidaten kamen folgende Grafikkarten und integrierte Grafiklösungen zum Einsatz:

  • ATI Radeon HD 3450 256MB (Treiber Catalyst 8.12)
  • Intel X4500 integrierte Mainboard-Grafik (Treiber 15.12.1)
  • Matrox M9125 512MB (Treiber 3.00.3.35 WDDM und 2.07.01.054 SE U)
  • nVidia GeForce 7300 GT 256MB (Treiber 178.24)
  • nVidia GeForce 8400 GS 256MB (Treiber 178.24)
  • S3 Graphics Chrome 430 GT 256MB (Treiber 7.15.12.0286)

Die technischen Daten zu diesen Karten sparen wir uns an dieser Stelle, da diese ohne den Vergleich zu den (nicht bekannten) Matrox-Spezifikationen nicht besonders wertvoll sind (sie sind alternativ hier zu finden). In jedem Fall handelt es sich allesamt um Lösungen des untersten LowCost-Segments, hinzu kommt die integrierte Chipsatz-Grafik des benutzten G45-Mainboards. Die Matrox M9125 und die GeForce 7300 GT unterstützen als einzige Karten des Testfeldes kein DirectX10 – wobei die Intel X4500 hierbei weiterhin ihre bekannten Schwierigkeiten hat.

Getestet wurden nachfolgend primär in den Auflösungen 800x600 und 1024x768, um die Testkandidaten nicht zu überlasten. Dabei wurde üblicherweise einmal in der Low-Bildqualität und einmal in High-Bildqualität des jeweiligen Spiels gemessen – wobei die High-Bildqualität unter vielen Spielen naturgemäß zu unspielbaren Frameraten führte, allerdings beachtlicherweise nicht in jedem Spiel. Sofern einige Spiele mit der High-Bildqualität automatisch ein Anti-Aliasing verbunden haben, wurde letzteres natürlich deaktiviert – alle Tests sind somit ohne Anti-Aliasing ausgeführt.