Wenn man an Consumer-Grafikkarten denkt, müssen einem derzeit nur ATI, nVidia und S3 einfallen – alle anderen Anbieter sind leider raus aus diesem Geschäft. Doch selbst abseits der Massenware gibt es kaum noch übrig gebliebene Anbieter. Einzig und allein Matrox ist bislang standhaft geblieben und verkauft mit einem Marktanteil von 0,1 Prozent weiterhin seine Speziallösungen für Spezialfälle – und zwar meist zu guten Preisen, so daß der geringe Marktanteile keine echte Rolle spielt.
Natürlich gab es auch Zeiten, wo Matrox auch im Consumer-Geschäft mitmischte: Zu Zeiten der 2D-Grafikkarten war Matrox eine große Nummer, bekannt für die meist beste Signalqualität – was in Zeiten analoger Anschlüsse durchaus eine wichtige Maßgabe war. Den Anfang der 3D-Zeit verschlief man – wie die meisten großen Hersteller seinerzeit – etwas, kam dann aber mit der G400-Grafikkarte auch unter 3D wieder zurück.
Allerdings konnte man damals anscheinend nicht mit dem äußerst aggressiven Roadmaps von 3dfx und nVidia mithalten – auch schon zu dieser Zeit plante Matrox seine Grafikchips eher immer so, um mit diesen einige Jahre auszukommen, ehe die nächste Matrox-Neuentwicklung nachfolgte. Und dies konnte natürlich gegenüber den jährlich neu erscheinenden 3D-Boliden von 3dfx, nVidia und später ATI nicht gutgehen.
So stand auch der letzte auch mit für den Consumer-Markt gedachte Matrox-Chip in Form der "Parhelia 512" unter keinem guten Stern: Technisch sicherlich interessant und von der Performance her nicht schlecht, aber beim (seinerzeit als sehr wichtig erachtetem) Featureset zurückliegend und aus keinem Blickwinkel irgendwie zwingend. Doch Matrox hatte auch diesem Chip natürlich für einen Mehrfach-Einsatz konzipiert, und so wurde dieser in vielen verschiedenen Officekarten und Speziallösungen jahrelang verwendet.
Allerdings hat es Matrox nach dem Parhelia-Chip auch aufgegeben, seine Grafikchips mit für den Consumer-Einsatz und damit als Spiele-Grafikkarten auszulegen, die Designabteilung schwenkte nach dem Parhelia komplett um auf die Matrox-typischen Speziallösungen. Neuere Matrox-Chip wurden dann auch nur unter diesem Gesichtspunkte konzipiert – das heutzutage immer noch eine Spielefähigkeit abfällt, ist ein reines Nebenprodukt.
Und genau unter diesem Blickwinkel sollte man die nachfolgenden Benchmarks einer Matrox M9125 auch sehen: Als reinen Test dessen, was eine aktuelle Matrox-Lösung auch noch an Spieleleistung erbringen kann – keinesfalls als echten Vergleich, ob die Matrox-Karte gegen die den ATI- und nVidia-Lösungen konkurrieren kann. Es ist halt nur absolut selten, daß es überhaupt solche Zahlen von Matrox-Grafikkarten gibt, deshalb präsentieren wir sie hier.
Das es sich hierbei nicht um einen regelrechten Grafikkarten-Test handelt, zeigt sich letztlich schon daran, daß wie kaum bis gar keine Daten zur genannten Matrox M9125 Grafikkarte haben. Matrox nennt [2] die M-Serie selber als eine "Reihe fünf neuer Grafikkarten", was wohl auf eine neue Chipbasis hindeutet – sichere Informationen hierzu gibt es aber leider nicht. Zumindest ist klar, daß die M-Serie als Office-Lösung insbesondere für starken Multimonitor-Betrieb konzipiert ist.
![]() Matrox M9125 – Vorderseite [3] |
![]() Matrox M9125 – Rückseite [4] |
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![]() Matrox M9125 – ohne Kühler [5] |
Wo die Karte damit technologisch im Vergleich zu den mitgetesteten LowCost-Grafiklösungen von ATI, Intel, nVidia und S3 steht, läßt sich wie gesagt nicht bestimmen, dazu fehlen jegliche technische Daten. Bekannt ist nur, daß die Karte DirectX 9.0 mit dem Shader Model 3.0 unterstützt, ergo technologisch (mindestens) eine Stufe überhalb des Parhelia-Chips steht. OpenGL 2.0 wird ebenfalls unterstützt, allerdings nur mit dem SE-U-Treiber – der reguläre WDDM-Treiber unterstützt dagegen kein OpenGL, dafür dann aber die Aero-Oberfläche von Windows Vista.
Eine Unterstützung von Anti-Aliasing bietet die Matrox-Grafikkarte nicht, was aber in deren Leistungsklasse sowieso kaum zum Einsatz kommen dürfte. Dafür wird zumindest ein gutklassiger anisotroper Filter bis zu 16x geboten. Viel mehr läßt sich mangels zur Verfügung stehenden Informationen gar nicht zur Technik der Matrox M9125 berichten – sie muß halt im Test zeigen, wo sie sich einordnen kann. Getestet wurde dabei auf folgendem System:
Als Vergleichskandidaten kamen folgende Grafikkarten und integrierte Grafiklösungen zum Einsatz:
Die technischen Daten zu diesen Karten sparen wir uns an dieser Stelle, da diese ohne den Vergleich zu den (nicht bekannten) Matrox-Spezifikationen nicht besonders wertvoll sind (sie sind alternativ hier [6] zu finden). In jedem Fall handelt es sich allesamt um Lösungen des untersten LowCost-Segments, hinzu kommt die integrierte Chipsatz-Grafik des benutzten G45-Mainboards. Die Matrox M9125 und die GeForce 7300 GT unterstützen als einzige Karten des Testfeldes kein DirectX10 – wobei die Intel X4500 hierbei weiterhin ihre bekannten Schwierigkeiten hat.
Getestet wurden nachfolgend primär in den Auflösungen 800x600 und 1024x768, um die Testkandidaten nicht zu überlasten. Dabei wurde üblicherweise einmal in der Low-Bildqualität und einmal in High-Bildqualität des jeweiligen Spiels gemessen – wobei die High-Bildqualität unter vielen Spielen naturgemäß zu unspielbaren Frameraten führte, allerdings beachtlicherweise nicht in jedem Spiel. Sofern einige Spiele mit der High-Bildqualität automatisch ein Anti-Aliasing verbunden haben, wurde letzteres natürlich deaktiviert – alle Tests sind somit ohne Anti-Aliasing ausgeführt.
Anfangen wollen wir mit ein paar theoretischen Tests. Erster Kandidat ist dabei der 3DMark2001 SE, welcher aufgrund seines Alters von jedem der Testkandidaten anstandslos verarbeitet werden sollte. Wichtig dürfte in diesem Test weniger die Shaderpower als vielmehr die Werte der Vergangenheit wie eine hohe Texturierrate sein.
3DMark2001 SE | 7300GT | 8400GS | 430GT | 3450 | X4500 | M9125 (SE U) | M9125 (WDDM) |
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GT1 Low | 188,0 | 189,5 | 220,8 | 196,6 | 76,6 | 68,7 | 65,2 |
GT1 High | 94,8 | 47,9 | 94,7 | 74,6 | 24,3 | 38,8 | 31,6 |
GT2 Low | 307,8 | 223,3 | 251,1 | 171,4 | 130,1 | 87,4 | 100,0 |
GT2 High | 163,2 | 147,6 | 159,5 | 117,8 | 57,0 | 50,0 | 49,6 |
GT3 Low | 248,9 | 226,1 | 225,6 | 199,2 | 99,4 | 120,2 | 104,2 |
GT3 High | 119,9 | 127,2 | 119,7 | 106,0 | 40,8 | 64,5 | 50,3 |
GT4 | 75,8 | 46,6 | 42,2 | 38,4 | 39,0 | 43,4 | 43,6 |
3DMarks | 16520 | 13776 | 15297 | 12407 | 6281 | 6695 | 6198 |
Die vier "echten" Grafikkarten liegen hier klar vorn, während die Matrox-Grafikkarte es nur auf das Niveau der integrierten Intel-Grafik schafft. Dies deutet auf eine nicht gerade hohe Rowpower bei der Matrox M9125 hin. Allerdings kann sich im einzig anspruchsvollen Einzeltest (GT4 Nature) auch nur die GeForce 7300 GT deutlich absetzen, ansonsten liegen dann unter diesem Einzeltest alle getesteten Lösungen doch nahe eineinander.
Weiter geht es mit dem 3DMark03, welcher ähnlich eher denn die Werte der Vergangenheit ausmessen dürfte, auch wenn schon die ersten Shader eingesetzt werden:
3DMark03 | 7300GT | 8400GS | 430GT | 3450 | X4500 | M9125 (SE U) | M9125 (WDDM) |
---|---|---|---|---|---|---|---|
GT1 | 268,4 | 156,6 | 137,3 | 126,9 | 73,1 | 82,6 | 86,0 |
GT2 | 52,7 | 42,0 | 42,4 | 26,5 | 19,0 | 14,8 | 11,9 |
GT3 | 47,1 | 36,2 | 34,3 | 21,8 | 16,3 | 11,5 | 10,3 |
GT4 | 49,2 | 40,4 | 36,2 | 29,7 | 14,0 | 9,2 | 8,8 |
3DMarks | 8027 | 5960 | 5589 | 4085 | 2543 | 2045 | 1896 |
Hier zeigt sich das generell gleiche Bild: Die vier "echten" Grafikkarten vorneweg, dahinter mit deutlichem Abstand die Matrox-Grafikkarte und die Intel-Lösung. Allerdings setzt sich hierbei die GeForce 7300 GT auch über den gesamten Test gesehen nach vorn hin ab, während die Matrox M9125 nunmehr sogar gegenüber der integrierten Grafik von Intel zurückhängt.
Der 3DMark06 ist ein eigentlich schon zu anspruchsvoller Test für diese Grafikkarten, da es nunmehr verstärkt um Shaderpower geht und davon die Testkandidaten eigentlich nicht viel zur Verfügung haben.
3DMark06 | 7300GT | 8400GS | 430GT | 3450 | X4500 | M9125 (SE U) | M9125 (WDDM) |
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GT1 | 5,66 | 5,39 | 6,64 | 4,15 | 2,79 | 0,88 | 0,66 |
GT2 | 5,69 | 5,35 | 5,23 | 5,30 | 2,65 | 1,11 | 1,00 |
CPU1 | 0,66 | 0,65 | 0,66 | 0,65 | 0,63 | 0,65 | 0,65 |
CPU2 | 1,03 | 1,03 | 1,05 | 1,04 | 0,95 | 1,02 | 1,02 |
GT3 | 5,25 | 4,47 | 7,02 | 5,83 | 3,72 | 0,95 | 0,61 |
GT4 | 7,03 | 6,55 | 8,51 | 7,06 | 4,02 | 1,52 | 1,37 |
SM2.0 | 675 | 644 | 712 | 566 | 327 | 119 | 100 |
SM3.0 | 614 | 551 | 777 | 645 | 387 | 124 | 99 |
CPU Score | 2057 | 2045 | 2075 | 2061 | 1935 | 2040 | 2036 |
3DMarks | 1796 | 1671 | 2059 | 1694 | 1017 | 354 | 290 |
Somit geht die Punkteanzahl auch deutlich in den Keller, wobei hier die Werte der Matrox M9125 am deutlichsten getroffen werden und gar nur noch auf einenm runden Drittel der Intel-Werte rangieren. Interessant ist hier zudem der Benchmark-Sieg der S3-Karte wie auch der Umstand, daß die Messung der CPU-Performance (auf überall der gleichen CPU wohlgemerkt) für die integrierte Lösung von Intel einen deutlich abweichenden Wert ergab. Dies ist ein klares Indiz für das Wirken des gesharten Speicherzugriffs, welcher eben auch der CPU Speicherbandbreite (und damit etwas an Leistung) abknöpft.
Der altgediente Codecreatures Benchmark Pro liegt in der ungefähren "Preisklasse" des 3DMark03, insofern überraschen dessen Resultate kaum:
Auch hier liegen wieder die vier "echten" Grafikkarten vorn, mit wieder der GeForce 7300 GT als klar führender. Deutlich dahinter liegen die integrierte Grafik von Intel sowie die Matrox M9125.
Danach kommt der FurMark zum Einsatz, welcher als höchst anspruchsvoller OpenGL-Benchmark gilt. Damit kann die Matrox-Grafikkarte diesen nur unter dem SE-U-Treiber benutzen, wenngleich mit wenig ansprechendem Ergebnis:
Hierbei schneiden alle Testkandidaten derart desaströs ab, daß eine weitere Bewertung kaum lohnt.
Und letztlich wollen wir aus dem professionellen Bereich noch den SPEC ViewPerf 10 bemühen. Obwohl ebenfalls unter der OpenGL-Schnittstelle ausgeführt, kann hier der WDDM-Treiber der Matrox-Karte überraschenderweise einige Einzeltests absolvieren. Dafür hatte die S3-Karte ihre Probleme, alle Tests durchzuführen, bei einigen crashte sie einfach.
SPEC ViewPerf 10 | 7300GT | 8400GS | 430GT | 3450 | X4500 | M9125 (SE U) | M9125 (WDDM) |
---|---|---|---|---|---|---|---|
3dsmax-04 | 5,41 | 5,92 | 17,17 | 9,90 | 3,24 | 3,54 | 1,09 |
catia-02 | 5,58 | 5,56 | - | 10,21 | 1,56 | 3,13 | 1,56 |
ensight-03 | 5,15 | 5,69 | 12,28 | 7,53 | 1,29 | 3,11 | 1,20 |
maya-02 | 18,06 | 18,04 | - | 14,80 | 5,25 | 6,12 | - |
proe-04 | 6,84 | 7,57 | 8,60 | 7,32 | 1,45 | 3,41 | - |
sw-01 | 9,30 | 7,42 | - | 15,57 | 2,75 | 4,23 | 1,85 |
ugnx-01 | 1,65 | 1,74 | - | 3,83 | 0,36 | 0,50 | - |
tcvis-01 | 2,00 | 1,74 | 2,38 | 4,38 | 0,35 | 0,56 | 0,51 |
Allerdings ist das Ergebnis eher ernüchternd, auch hier liegen wieder die "echten" Grafikkarten klar vorn, wobei sich die S3-Lösung neben einigen sehr ansprechenden Werten auch einige Abstürze leistet. Angesichts der Werte der Matrox M9125 erscheint aber auch klar, daß diese Grafikkarte sicherlich nicht zur CAD-Beschleunigung gebaut wurde, wie andere Grafikkarten des professionellen Bereichs (Quadro-Serie von nVidia, Firestream-Serie von ATI).
Damit kommen wir nun zu den Spielebenchmarks. Wir arbeiten uns dabei mal nicht chronologisch, sondern nicht unähnlich der theoretischen Tests vom einfachsten zum fordernsten Benchmark durch – damit kann man am besten demonstrieren, zu was die eingesetzten Testkandidaten noch in der Lage sind, und wo dann deren Limits liegen. Üblicherweise messen wir dabei in einer Low- und einer High-Bildqualität.
Den Anfang macht Counter-Strike: Source, welches wegen seiner Grundlage im originalen Counter-Strike trotz des Wechsels zur Source-Engine schon zu seinem Start von der Performance her immer problemlos war.
Unter der Low-Bildqualität sind vielerorts demzufolge sehr hohe Frameraten sichtbar, welche bei jedem der Testkandidaten zur Spielbarkeit reichen. Sehr deutlich auffallend ist hier aber trotzdem der enorme Performance-Unterschied zwischen den vier "echten" Grafikkarten auf der einen Seite sowie der integrierten Intel-Lösung und der Matrox M9125 auf der anderen Seite, was defintiv nicht für die Rowpower der beiden letztgenannten Lösungen spricht.
Unter der High-Bildqualität ergibt sich ein fast identisches Bild, die verschiedenen Grafiklösungen reagieren in diesem Spiel nur äußerst geringfügig auf den Wechsel von der Low- zur High-Bildqualität.
![]() nVidia [10] |
![]() S3 [11] |
![]() ATI [12] |
![]() Intel [13] |
![]() Matrox [14] |
Der nächste Kandidat ist die Colin McRae Rally 04. Zu erwähnen wären hier die starken Texturenfehler, welche die Matrox-Grafikkarten sowohl unter dem WDDM- als auch dem SE-U-Treiber zeigten.
Unter der Low-Bildqualität ergibt sich ein prinzipiell vertrautes Bild: Die vier "echten" Grafikkarten meilenweit vorn, Intel und Matrox klar dahinter. Allerdings liegt diesesmal die Spitzengruppe nicht eng beieinander, sondern zeigen sich die beiden nVidia-Grafikkarten als klarer Erster und klarer Zweiter, während am anderen Ende des Leistungsspektrums die Matrox M9125 wieder einmal deutlich hinter die integrierte Intel-Grafik zurückfällt und dabei sogar in den unspielbaren Bereich hineingeht.
Unter der High-Bildqualität gibt es das gleiche Bild, nur unter absolut niedrigeren Frameraten: Vorneweg laufen die beiden nVidia-Grafikkarten, dahinter ATI und S3, dahinter Intel und (weit) dahinter dann Matrox. Ganz offensichtlich liegt dieses Spiel dem Matrox-Treiber nicht – eventuell existiert ja hier auch irgendwo ein leistungsbremsender Bug im Treiber, welcher auch für die erwähnten Texturenfehler verantwortlich. Gut möglich, daß ein kleines Bugfixing hier deutlich mehr Leistung aus der Matrox M9125 herausgekitzelt hätte – aber es handelt sich hierbei natürlich um keine Consumer-Grafikkarte, ergo hat Matrox dazu zweifelsfrei keinen Anlaß.
![]() nVidia [15] |
![]() S3 [16] |
![]() ATI [17] |
![]() Intel [18] |
![]() Matrox [19] |
Weiter geht es mit Need for Speed: Underground 2. Erstaunlicherweise wollte hier nur der SE-U-Treiber der Matrox-Karte funktionieren, obwohl das Spiel nicht auf OpenGL, sondern auf DirectX als 3D-Schnittstelle setzt.
Unter der Low-Bildqualität ist das Spiel von allen Grafiklösungen mit einwandfreier Performance darstellbar, wenngleich wieder offensichtlich wird, daß die vier "echten" Grafikkarten klar vorn liegen. Diese rauschen offenbar regelmäßig ins CPU-Limit, anders sind die gleichlautenden Ergebnisse kaum zu erklären. Beachtenswert wäre zudem, daß die integrierte Intel-Grafik hier ebenfalls gut vor der Matrox M9125 liegt.
Unter der High-Bildqualität wird die Angelegenheit für einige der Testkandidaten dagegen schon enger: Noch sehr gut um Rennen liegen hier weiterhin die S3- und die beiden nVidia-Lösungen, während die ATI-Lösung schon klar abfällt. Dagegen spielt die Intel-Lösung ganz gut mit, während die Matrox-Lösung wiederum zurückhängt und in den höheren Auflösungen dann schon in unspielbares Terrain abdriftet.
Der originale Prince of Persia mit dem Untertitel "The Sands of Time" ist unser nächster Kandidat. Hierbei hatte die Matrox M9125 nur unter der High-Bildqualität wiederum ein paar Darstellungsfehler: So wurden einige Lichter und ein paar andere Kleinigkeiten komplett nicht dargestellt – was potentiell durchaus zu einer höheren Performance führen könnte.
Unter der Low-Bildqualität trifft dies wie gesagt noch nicht zu und erstmals unter den Spieletests schlägt sich die Matrox M9125 auf respektablen Niveau. Das Testfeld liegt hier bis auf den klaren ersten Platz der GeForce 7300 GT auch deutlich näher zusammen als in anderen Vergleichen.
Unter der High-Bildqualität ergibt sich das besagte Problem, daß die hier exzellenten Werte der Matrox-Karte eventuell auf Darstellungsfehler bzw. eher Darstellungsauslassungen zurückzuführen sein könnten. Ansonsten wäre es auch wirklich verwunderlich, wenn diese Karte hier die anderen Kandidaten des Testfeldes so klar schlagen sollte. Außerhalb der somit nicht wertbaren Matrox-Werte ist das Feld wiederum gut gemischt, diesesmal auch inklusive der GeForce 7300 GT.
![]() nVidia [21] |
![]() S3 [22] |
![]() ATI [23] |
![]() Intel [24] |
![]() Matrox [25] |
Far Cry als nächstes Testspiel müsste die Testkandidaten eigentlich erzittern lassen, galt das Spiel doch seinerzeit als echter Hardwarefresser. Allerdings ist wohl inzwischen zu viel Zeit vergangen, denn die Testkandidten konnten diesen Spiel mehr als klaglos über die Bühne bringen.
Unter der Low-Bildqualität liegen erst einmal wieder die vier "echten" Grafikkarten vorn, diesesmal sogar allesamt auf ausgewöhnlich hohem und auch über die verschiedenen Auflösungen konstant hohem Niveau. Der Abstand, mit welchem die integrierte Intel-Grafik sowie die Matrox M9125 folgen, ist demzufolge mehr als beträchtlich, trotzdem liegen beide vorgenannten Grafiklösungen mit überall über 60 fps immer noch weit im Sorgenfrei-Land.
Unter der High-Bildqualitöt wird die Luft dann schon deutlich dünner – allerdings reicht es fast überall noch zum Prädikat "spielbar". Deutlich vorn liegen wieder die "vier" echten Grafikkarten, während dahinter die Matrox M9125 wenigstens in diesem Test sehr deutlich vor der integrierten Intel-Grafik rangiert.
Weiter geht es mit Stalker: Shadow of Chernobyl. Es handelt sich hierbei um das erste neuere Spiel, welches auch klar höhere Performance-Anforderungen setzt. Trotzdem wird es von den einigen Testkandidaten immer noch sehr anständig über die Bühne gebracht:
Unter der Low-Bildqualität erreichen die vier "echten" Grafikkarten teilweise sehr hohe Ergebnisse, wobei hier die beiden nVidia-Lösungen klar vorn zu sehen sind. Mit wirklich sehr großem Abstand folgen dann erst die integrierte Intel-Grafik sowie die Matrox M9125, wobei beide zumeist doch noch im spielbaren Bereich bleiben.
Unter der High-Bildqualität wird die Sache erstaunlicherweise für die vier "echten" Grafikkarten bis zu einer Auflösung von 1024x768 immer noch nicht eng bzw. werden dort immer noch spielbare Frameraten erzielt – Respekt. Als einzige schafft dies unter der Auflösung von 1280x1024 aber noch die GeForce 7300 GT – die alte DirectX9-Lösung des oberen LowCost-Segments steckt hier immer noch locker die aktuelle DirectX10-Lösung des unteren LowCost-Segments in die Tasche, obwohl der Marktsegment-Unterschied ja wie gesagt nur bei einem "halben" Segment liegt. Am entgegengesetzten Ende liegen die Lösungen von Intel und Matrox halbwegs gleichauf, allerdings aber eben auch mehrheitlich schon im unspielbaren Bereich.
![]() nVidia [27] |
![]() S3 [28] |
![]() ATI [29] |
![]() Intel [30] |
![]() Matrox [31] |
Mit Doom 3 haben wir dann wieder ein OpenGL-Spiel, wo die Matrox-Grafikkarte also nur unter dem SE-U-Treiber das Spiel benutzen kann. Allerdings ergeben sich trotzdem an festen Stellen diverse Texturenfehler mit der Matrox M9125. Unter dem Engine-gleichen Quake 4 lief interessanterweise nicht einmal der SE-U-Treiber, hier brachte das Spiel diverse Fehlermeldungen.
Unter der Low-Bildqualität überraschen die vier "echten" Grafikkarten wiederum mit teilweise sehr hohen Frameraten, wobei es eine klare Abstufung – GeForce 7300 GT, GeForce 8400 GS, S3 Chrome 430 GT, Radeon HD 3450 – gibt. Sehr deutlich liegen die integrierte Intel-Grafik und die Matrox M9125 zurück, beidessamt auf indiskutabel niedrigen und damit zweifelsfrei unspielbaren Frameraten.
Unter der High-Bildqualität kommen die vier "echten" Grafikkarten immer noch sehr gut weg, man kommt selbst unter der Auflösung von 1280x1024 immer noch in den knapp spielbaren Bereich. Sehr deutlich führt hier zudem die GeForce 7300 GT, aber auch die anderen "echten" Grafikkarten erreichen unter den beiden kleineren Auflösungen immer nochj exzellente Ergebnisse. Von der integrierten Intel-Grafik wie auch der Matrox M9125 gibt es dagegen nichts neues zu vermelden: Klar unspielbare Frameraten unter allen Auflösungen.
![]() nVidia [33] |
![]() S3 [34] |
![]() ATI [35] |
![]() Intel [36] |
![]() Matrox [37] |
Weiter geht es mit F.E.A.R., wobei wir hier abweichenderweise nicht mit der High-, sondern nur der Medium-Bildqualität testen. Die High-Bildqualität forciert bei diesem Spiel diverse Grafikoptionen, welche von den Testkandidaten faktisch nur noch als Diashow darstellbar waren, deswegen diese Änderung.
Unter der Minimum-Bildqualität ereichen die vier "echten" Grafikkarten teilweise überragende Frameraten, mit die besten des Testfelds unter diesem Setting (was natürlich nicht zwingend eine gute Performance bedeutet, unter F.E.A.R. ist einfach die Minimum-Bildqualität wirklich sehr niedrig angesiedelt). Aber auch die Matrox M9125 erzielt hier noch absolut exzellente Frameraten und liegt wiederum deutlich vor der integrierten Intel-Grafik, wobei allerdings auch diese noch klar im spielbaren Bereich rangiert.
Unter der High-Bildqualität verschwinden die hohen Frameraten fast vollständig, vor allem in den höheren Auflösungen geht es dann ans Eingemachte. Klar vorn liegen erst einmal die beiden nVidia-Lösungen, welche auch als einzige überall im spielbaren Bereich rangieren. Danach kommen mit etwas Abstand die S3-Lösung und danach mit weiterem Abstand die ATI-Lösung, hier wird es jeweils unter der Auflösung von 1280x1024 schon arg knapp. Überraschenderweise kommt danach die integrierte Intel-Grafik, welche unter der Low-Bildqualität noch klar hinter der Matrox-Karte gelegen hatte. Intel- und Matrox-Angeboten ist in diesem Test aber gleich, daß man fast überall schon im nicht mehr spielbaren Bereich liegt.
Gothic 3 ist mal ein total abweichendes Spiel unter lauter Shooter-Spielen – aber dafür auch ein eher lang laufendes Spiel und damit sicherlich viel länger genutzt als die meisten der vorgenannten Spiele.
Unter der Low-Bildqualität kommen die vier "echten" Grafikkarten mal wieder sehr gut weg und liefern auf insgesamt ähnlichem Niveau überall mehr als spielbare Frameraten. Die integrierte GMA4500-Grafik von Intel liegt hier zwar von den absoluten Frameraten zurück, liegt aber ebenfalls immer im spielbaren Bereich. Klar zurück ist dagegen die Matrox M9125, welche nur auf eine eingeschränkte Spielbarkeit kommt.
Unter der High-Bildqualität wird es dagegen zum ersten mal für alle Testkandidaten ernsthaft knapp. Nur noch unter der Auflösung von 800x600 gibt es hier und da Lichtblicke (besonders die Radeon HD 3450), ansonsten wird es überall schnell ruckelig und mit steigenden Auflösungen dann unspielbar. Deutlich den Vogel schießt hier aber trotzdem die Matrox M9125 ab, deren Werte nochmals deutlich unterhalb des restlichen Testfeldes im nur einstelligen Frameraten-Bereich rangieren.
![]() nVidia [39] |
![]() S3 [40] |
![]() ATI [41] |
![]() Intel [42] |
![]() Matrox [43] |
Und als letzten Test kommt dann noch Far Cry 2 in seiner DirectX9-Version zum Zuge – letztere Einschränkung, weil die Matrox M9125 wie auch die nVidia GeForce 7300 GT natürlich kein DirectX10 beherrschen.
Unter der Low-Bildqualität müssen nun selbst die vier "echten" Grafikkarten Schwerstarbeit schieben, um noch irgendwie in den spielbaren Bereich zu kommen – was aber bis zur Auflösung von 1024x768 zumeist doch noch gelingt. Beachtenswert wäre hier, daß im Gegensatz zum restlichen Testfeld die GeForce 7300 GT nicht mehr die GeForce 8400 GS in die Tasche steckt, sondern klar hinter dieser liegt – ein Zeichen dafür, daß für ganz neue Spiele die neuere Architektur dann doch zu bevorzugen wäre. Die integrierte Intel-Grafik und die Matrox M9125 liegen dagegen wieder klar zurück und hier selbst in der Low-Bildqualität im klar unspielbaren Bereich.
Unter der High-Bildqualität ist dann für keinen der Testkandidaten noch etwas zu reißen – so daß es nur technische Sieger, aber keine spielbaren Frameraten mehr zu vermelden gibt. Führend ist dabei erstaunlicherweise die S3 Chrome 430 GT, was aber unter diesen Testbedingungen der Karte trotzdem nicht weiterhilft. Extrem erschreckend sind die Werte der Matrox M9125, welche unter diesen Testbedingungen nur noch auf 1 bis 2 fps kommt.
Eigentlich verdient dieser Artikel gar kein richtiges Fazit, sondern eher eine Bewertung dessen, was wir da gemessen und gesehen haben. Denn schließlich handelt es sich nicht um ein reguläres Review der Matrox M9125 – wollte man ein solches anstellen, müsste man die Karte in Anwendungen und Anwendungsfällen testen, wofür sie eigentlich gedacht ist. Dies haben wir an dieser Stelle ja aber nicht getan, sondern die Office-Karte von Matrox in das Haifischbecken der Spiele-Benchmarks geworfen, wo sie ziemlich sicher nicht hingehört.
Demzufolge verwundern die gemessenen Werte auch nicht besonders – die Matrox M9125 ist nicht zur Spieletauglichkeit gebaut und bietet diese daher nur nebenbei her als Abfallprodukt der sowieso schon existierenden Technik. Und so gesehen ist es nicht ganz schlecht, was Matrox hier mit auf Spiele völlig unoptimierten Treibern bietet: Man liegt irgendwo in der Nähe der integrierten X4500-Grafik von Intel, welche zwar sicherlich kein Leistungswunder ist, aber eben doch explizit für den Spieleeinsatz konzipiert ist und über ein daraufhinarbeitendes Treiberteam verfügt.
Denn genau dies ist das Stichwort: Optimierungen des Treibers auf Spiele bzw. Leistungsfähigkeit hin allgemein. Hier trifft die wirklich seltene Situation ein, daß wir es bei der Matrox-Grafikkarte mit einem auf Spiele wahrscheinlich komplett unoptimierten Treiber zu tun haben, vermutlich gibt es noch nicht einmal besonders anspruchsvolle Performance-Optimierungen im allgemeinen (wofür auch). Was sich Matrox hiermit an möglicher Performance entgehen läßt, ist nicht einmal zu schätzen – irgendwo im Bereich von 30 bis 50 Prozent, wenn wir den Blick in die Glaskugel wagen dürfen.
Damit würde die Matrox M9125 dann deutlich weg von der integrierten Intel-Grafik und mehr in dei Nähe der mitgestesteten LowCost-Beschleuniger rücken – ohne diese allerdings zu erreichen. Ganz offensichtlich ist die Leistungsklasse des verbauten Matrox-Chips klar zu niedrig, um sich selbst mit den LowCost-Beschleunigern von ATI, nVidia und S3 anlegen zu können. Auf der anderen Seite hat Matrox dies ja auch gar nicht nötig – wozu einen leistungsfähigen Grafikchip verbauen, wenn dessen Potential im normalen Arbeitsalltag einer Matrox-Grafikkarte nie genutzt wird, dieser die Karte aber somit nur teurer und wärmer macht?!
Insofern ist die Herangehensweise von Matrox schon vollkommen richtig für das gesetzte Ziel und soll daher hier nicht kritisiert werden, ganz egal der erzielten Benchmark-Werte. Matrox wird weiterhin seine Speziallösungen bauen – und ATI, nVidia und S3 weiterhin Consumer-Grafikkarten mit Wert auf Spielefähigkeit.
Danksagung:
Wir danken unserem Foren-User misterh für die Zurverfügungstellung der ganzen Benchmarks und Bilder. Noch etwas mehr zum Thema ist in zwei Foren-Threads zu finden: hier [44] und hier [45].
Verweise:
[1] http://www.3dcenter.org/users/leonidas
[2] http://www.matrox.com/graphics/de/products/graphics_cards/m_series/
[3] http://www.3dcenter.org/abbildung/matrox-m9125-vorderseite
[4] http://www.3dcenter.org/abbildung/matrox-m9125-rueckseite
[5] http://www.3dcenter.org/abbildung/matrox-m9125-ohne-kuehler
[6] http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=7065620#post7065620
[7] http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=445429
[8] http://www.3dcenter.org/artikel/matrox-m9125-benchmarks
[9] http://www.3dcenter.org/artikel/matrox-m9125-benchmarks/theoretische-benchmarks
[10] http://www.3dcenter.org/abbildung/counter-strike-source-nvidia-geforce-8400-gs
[11] http://www.3dcenter.org/abbildung/counter-strike-source-s3-chrome-430-gt
[12] http://www.3dcenter.org/abbildung/counter-strike-source-ati-radeon-hd-3450
[13] http://www.3dcenter.org/abbildung/counter-strike-source-intel-x4500
[14] http://www.3dcenter.org/abbildung/counter-strike-source-matrox-m9125
[15] http://www.3dcenter.org/abbildung/colin-mcrae-rally-04-nvidia-geforce-8400-gs
[16] http://www.3dcenter.org/abbildung/colin-mcrae-rally-04-s3-chrome-430-gt
[17] http://www.3dcenter.org/abbildung/colin-mcrae-rally-04-ati-radeon-hd-3450
[18] http://www.3dcenter.org/abbildung/colin-mcrae-rally-04-intel-x4500
[19] http://www.3dcenter.org/abbildung/colin-mcrae-rally-04-matrox-m9125
[20] http://www.3dcenter.org/artikel/matrox-m9125-benchmarks/spiele-benchmarks-css-colin04
[21] http://www.3dcenter.org/abbildung/prince-persia-nvidia-geforce-8400-gs
[22] http://www.3dcenter.org/abbildung/prince-persia-s3-chrome-430-gt
[23] http://www.3dcenter.org/abbildung/prince-persia-ati-radeon-hd-3450
[24] http://www.3dcenter.org/abbildung/prince-persia-intel-x4500
[25] http://www.3dcenter.org/abbildung/prince-persia-matrox-m9125
[26] http://www.3dcenter.org/artikel/matrox-m9125-benchmarks/spiele-benchmarks-nfsu2-pop
[27] http://www.3dcenter.org/abbildung/stalker-nvidia-geforce-8400-gs
[28] http://www.3dcenter.org/abbildung/stalker-s3-chrome-430-gt
[29] http://www.3dcenter.org/abbildung/stalker-ati-radeon-hd-3450
[30] http://www.3dcenter.org/abbildung/stalker-intel-x4500
[31] http://www.3dcenter.org/abbildung/stalker-matrox-m9125
[32] http://www.3dcenter.org/artikel/matrox-m9125-benchmarks/spiele-benchmarks-farcry-stalker
[33] http://www.3dcenter.org/abbildung/doom-3-nvidia-geforce-8400-gs
[34] http://www.3dcenter.org/abbildung/doom-3-s3-chrome-430-gt
[35] http://www.3dcenter.org/abbildung/doom-3-ati-radeon-hd-3450
[36] http://www.3dcenter.org/abbildung/doom-3-intel-x4500
[37] http://www.3dcenter.org/abbildung/doom-3-matrox-m9125
[38] http://www.3dcenter.org/artikel/matrox-m9125-benchmarks/spiele-benchmarks-doom3-fear
[39] http://www.3dcenter.org/abbildung/gothic-3-nvidia-geforce-8400-gs
[40] http://www.3dcenter.org/abbildung/gothic-3-s3-chrome-430-gt
[41] http://www.3dcenter.org/abbildung/gothic-3-ati-radeon-hd-3450
[42] http://www.3dcenter.org/abbildung/gothic-3-intel-x4500
[43] http://www.3dcenter.org/abbildung/gothic-3-matrox-m9125
[44] http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=442135
[45] http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=443218
[46] http://www.3dcenter.org/artikel/matrox-m9125-benchmarks/spiele-benchmarks-gothic3-farcry2-fazit