Spiele-Benchmarks: Gothic3 & FarCry2 + Fazit

Montag, 26. Januar 2009
 / von Leonidas
 

Gothic 3 ist mal ein total abweichendes Spiel unter lauter Shooter-Spielen – aber dafür auch ein eher lang laufendes Spiel und damit sicherlich viel länger genutzt als die meisten der vorgenannten Spiele.

Gothic 3 (Low)

Unter der Low-Bildqualität kommen die vier "echten" Grafikkarten mal wieder sehr gut weg und liefern auf insgesamt ähnlichem Niveau überall mehr als spielbare Frameraten. Die integrierte GMA4500-Grafik von Intel liegt hier zwar von den absoluten Frameraten zurück, liegt aber ebenfalls immer im spielbaren Bereich. Klar zurück ist dagegen die Matrox M9125, welche nur auf eine eingeschränkte Spielbarkeit kommt.

Gothic 3 (High)

Unter der High-Bildqualität wird es dagegen zum ersten mal für alle Testkandidaten ernsthaft knapp. Nur noch unter der Auflösung von 800x600 gibt es hier und da Lichtblicke (besonders die Radeon HD 3450), ansonsten wird es überall schnell ruckelig und mit steigenden Auflösungen dann unspielbar. Deutlich den Vogel schießt hier aber trotzdem die Matrox M9125 ab, deren Werte nochmals deutlich unterhalb des restlichen Testfeldes im nur einstelligen Frameraten-Bereich rangieren.

Gothic 3 – nVidia GeForce 8400 GS
nVidia
  Gothic 3 – S3 Chrome 430 GT
S3
  Gothic 3 – ATI Radeon HD 3450
ATI
  Gothic 3 – Intel X4500
Intel
  Gothic 3 – Matrox M9125
Matrox

Und als letzten Test kommt dann noch Far Cry 2 in seiner DirectX9-Version zum Zuge – letztere Einschränkung, weil die Matrox M9125 wie auch die nVidia GeForce 7300 GT natürlich kein DirectX10 beherrschen.

Far Cry 2 (Low)

Unter der Low-Bildqualität müssen nun selbst die vier "echten" Grafikkarten Schwerstarbeit schieben, um noch irgendwie in den spielbaren Bereich zu kommen – was aber bis zur Auflösung von 1024x768 zumeist doch noch gelingt. Beachtenswert wäre hier, daß im Gegensatz zum restlichen Testfeld die GeForce 7300 GT nicht mehr die GeForce 8400 GS in die Tasche steckt, sondern klar hinter dieser liegt – ein Zeichen dafür, daß für ganz neue Spiele die neuere Architektur dann doch zu bevorzugen wäre. Die integrierte Intel-Grafik und die Matrox M9125 liegen dagegen wieder klar zurück und hier selbst in der Low-Bildqualität im klar unspielbaren Bereich.

Far Cry 2 (High)

Unter der High-Bildqualität ist dann für keinen der Testkandidaten noch etwas zu reißen – so daß es nur technische Sieger, aber keine spielbaren Frameraten mehr zu vermelden gibt. Führend ist dabei erstaunlicherweise die S3 Chrome 430 GT, was aber unter diesen Testbedingungen der Karte trotzdem nicht weiterhilft. Extrem erschreckend sind die Werte der Matrox M9125, welche unter diesen Testbedingungen nur noch auf 1 bis 2 fps kommt.

Fazit

Eigentlich verdient dieser Artikel gar kein richtiges Fazit, sondern eher eine Bewertung dessen, was wir da gemessen und gesehen haben. Denn schließlich handelt es sich nicht um ein reguläres Review der Matrox M9125 – wollte man ein solches anstellen, müsste man die Karte in Anwendungen und Anwendungsfällen testen, wofür sie eigentlich gedacht ist. Dies haben wir an dieser Stelle ja aber nicht getan, sondern die Office-Karte von Matrox in das Haifischbecken der Spiele-Benchmarks geworfen, wo sie ziemlich sicher nicht hingehört.

Demzufolge verwundern die gemessenen Werte auch nicht besonders – die Matrox M9125 ist nicht zur Spieletauglichkeit gebaut und bietet diese daher nur nebenbei her als Abfallprodukt der sowieso schon existierenden Technik. Und so gesehen ist es nicht ganz schlecht, was Matrox hier mit auf Spiele völlig unoptimierten Treibern bietet: Man liegt irgendwo in der Nähe der integrierten X4500-Grafik von Intel, welche zwar sicherlich kein Leistungswunder ist, aber eben doch explizit für den Spieleeinsatz konzipiert ist und über ein daraufhinarbeitendes Treiberteam verfügt.

Denn genau dies ist das Stichwort: Optimierungen des Treibers auf Spiele bzw. Leistungsfähigkeit hin allgemein. Hier trifft die wirklich seltene Situation ein, daß wir es bei der Matrox-Grafikkarte mit einem auf Spiele wahrscheinlich komplett unoptimierten Treiber zu tun haben, vermutlich gibt es noch nicht einmal besonders anspruchsvolle Performance-Optimierungen im allgemeinen (wofür auch). Was sich Matrox hiermit an möglicher Performance entgehen läßt, ist nicht einmal zu schätzen – irgendwo im Bereich von 30 bis 50 Prozent, wenn wir den Blick in die Glaskugel wagen dürfen.

Damit würde die Matrox M9125 dann deutlich weg von der integrierten Intel-Grafik und mehr in dei Nähe der mitgestesteten LowCost-Beschleuniger rücken – ohne diese allerdings zu erreichen. Ganz offensichtlich ist die Leistungsklasse des verbauten Matrox-Chips klar zu niedrig, um sich selbst mit den LowCost-Beschleunigern von ATI, nVidia und S3 anlegen zu können. Auf der anderen Seite hat Matrox dies ja auch gar nicht nötig – wozu einen leistungsfähigen Grafikchip verbauen, wenn dessen Potential im normalen Arbeitsalltag einer Matrox-Grafikkarte nie genutzt wird, dieser die Karte aber somit nur teurer und wärmer macht?!

Insofern ist die Herangehensweise von Matrox schon vollkommen richtig für das gesetzte Ziel und soll daher hier nicht kritisiert werden, ganz egal der erzielten Benchmark-Werte. Matrox wird weiterhin seine Speziallösungen bauen – und ATI, nVidia und S3 weiterhin Consumer-Grafikkarten mit Wert auf Spielefähigkeit.

Danksagung:
Wir danken unserem Foren-User misterh für die Zurverfügungstellung der ganzen Benchmarks und Bilder. Noch etwas mehr zum Thema ist in zwei Foren-Threads zu finden: hier und hier.