30

Weitere Threadripper-Modelle 1900, 1900X, 1920 & 1950 mittels offizieller AMD-Auflistung bestätigt

Mit einer Meldung über die für Threadripper (B1) und Epyc (B2) benutzten Zeppelin-Steppings (was bedeutet, das Threadripper keinen teildeaktivierten Epyc darstellt) verweist der Planet 3DNow! auch auf eine offizielle Modell-Liste von AMD (PDF) – welche neben den bekannten Threadripper-Modellen 1920X & 1950X auch die Bestätigung für weitere Threadripper-Modelle mit sich bringt: Ryzen Threadripper 1900, 1900X, 1920 und 1950 werden laut dieser Liste ebenfalls antreten. Damit wird das Threadripper-Portfolio deutlich breiter – und enthält dann auch einen direkten Anschluß an das normale Ryzen-Portfolio, welches ebenfalls (einige) Achtkern-Modelle bereithält. Genauere Modelle-Spezifikationen zu den weiteren Threadripper-Modellen gibt es außerhalb der gerüchtehalber vermeldeten Teil-Spezifikationen zum Threadripper 1900X natürlich noch nicht, hier gibt es noch einige Lücken zu füllen.

Kerne Takt XFR unl. L2 L3 PCIe TDP Listenpreis Launch
Ryzen Threadripper 1950X 16C + SMT 3.4/4.0 GHz ? 8 MB 32 MB 64 180W 999$ 10. August
Ryzen Threadripper 1950 16C + SMT ? ? 8 MB ? 64 ? ? ?
Ryzen Threadripper 1920X 12C + SMT 3.5/4.0 GHz ? 6 MB 32 MB 64 180W 799$ 10. August
Ryzen Threadripper 1920 12C + SMT ? ? 6 MB ? 64 ? ? ?
Ryzen Threadripper 1900X 8C + SMT ? ? 4 MB ? 64 180W 549$ ?
Ryzen Threadripper 1900 8C + SMT ? ? 4 MB ? 64 ? ? ?
Alle Threadripper-Prozessoren kommen im Sockel TR4 daher und sind damit nur auf Mainboards mit AMDs X399-Chipsatz einsetzbar.

Die Spezifikationen der neuen, zwar verifizierten, aber nichtsdestotrotz inoffiziellen Threadripper-Modelle sind noch weitgehend unbekannt, auch wenn man in einigen Fällen durchaus gut raten kann. So dürfte klar sein, das AMD durchgehend 64 PCI Express Lanes und ein QuadChannel-Speicherinterface bieten wird – das es an dieser Stelle keine Abspeckungen geben wird, hatte AMD schon versprochen. Die TDP könnte nominell gesehen durchgehend bei 180 Watt liegen, allerdings ergibt die Modellnummer-Erklärung beim Planet 3DNow! den klaren Hinweis darauf, das die non-X-Modelle mit einer anderen TDP-Klasse daherkommen als die X-Modelle. Regelrecht vakant sind noch die Größen des Level3-Caches – hier könnte AMD bei den kleineren Modellen abspecken, muß dies jedoch auch nicht zwingend tun. Taktraten und Listenpreise der neuen inoffiziellen Threadripper-Modelle sind genauso wenig bekannt, man kann aber gut anhand der vorhandenen Daten schätzen, inbesondere zu den Preisenlagen. Hierbei dürfte vermutlich der Ryzen Threadripper 1920 das interessanteste Modell zu einem angenommenen Listenpreis von 699 Dollar werden – für einen 12-Kerner eine feine Sache, Intel verlangt nahezu das Doppelte für den 12-Kerner Core i9-7920X (Listenpreis 1189$).

Sicherlich wird über den Sinn der beiden Achtkerner bei Threadripper gestritten werden, da es Achtkerner eben schon im normalen Ryzen-Portfolio gibt – und dies zu günstigeren Preispunkten. Zudem dürften auch die Taktraten dieser Threadripper-Achtkerner keine Offenbarungen ergeben, mehr als bei den Ryzen-Achtkernern ist technisch bedingt kaum drin. Somit können die Threadripper-Achtkerner nur mit der "dickeren" Plattform punkten: QuadChannel-Speicherinterface und 64 PCI Express Lanes (in der CPU selber) sind glatt das Doppelte der normalen Consumer-Prozessoren. In einigen Anwendungsfällen kann dies durchaus wünschenswert sein, gerade da AMDs X399-Platinen kaum einen solchen Preisaufschlag mitbringen dürften wie bei Intel die X299-Platinen. Im übrigen könnte sich hieran sogar noch eine kleine Preissenkung beim Ryzen 7 1800X ergeben: Der Threadripper 1900 sollte beachtbar günstiger als der Threadripper 1900X (angeblich 549$) kosten, wahrscheinlich sogar unterhalb der 499$ des Ryzen 7 1800X herauskommen – welcher nachfolgend eventuell im Preis gesenkt werden würde (gleichlautend zu den jetzt sowieso schon niedrigeren Straßenpreisen).

In jedem Fall enthält das wahrscheinlich nun vollständige Threadripper-Portfolio keinerlei der vorab spekulierten 10- und 14-Kerner – welche gemäß der AMD-Strategie zur Teildeaktivierung von CPUs und CCX-Modulen allerdings sowieso technisch nicht möglich wären. Oberhalb dieses Portfolios könnte AMD dann nur noch gehen, wenn man wirklich mehr als 2 Zeppelin-Dies für Threadripper nutzt – der kürzlich "geköpfte" Threadripper mit gleich 4 Zeppelin-Die zeigt darauf hin, das diese technische Möglichkeit zumindest im Sinne eines Engineering Samples bereits seitens AMD realisiert wurde. Natürlich kann man über Sinn und Zweck von 24- und 32-Kernern im Desktop-Segment zutiefst streiten, wären die Absatzzahlen von solcherart Prozessoren homöopathisch und die TDPs astronomisch – aber im neu ausgebrochenen "Kerne-Krieg" mit Intel geht es in der absolute Leistungsspitze sicherlich nicht um Sinn und Zwecke, sondern natürlich um den schönen Schein bzw. den längeren Balken und die größere Nummer, egal wie und egal ob noch sinnvoll. Insofern ist es durchaus möglich, das AMD eines Tages auch noch diese Möglichkeit aktiviert.