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Hardware- und Nachrichten-Links des 17. Juli 2017

Bei PC Perspective hat man sich nun auch noch die wassergekühlte Ausführung der Radeon Vega Frontier Edition im Test angesehen. Im Gegensatz zur offiziellen Ankündigung hat die Karte nominell dieselbe Boardpower von 300 Watt – erst beim Wechsel auf ein zweites (auf der Karte bereits vorhandenes) BIOS geht die Boardpower auf 350 Watt hinauf. Dies wird auch umgehend von der Karte ausgenutzt, welche weit weniger an ihrem Temperatur-Limit hängt als die luftgekühlte Version und damit auf dem 350W-BIOS auch mehr oder weniger genau so viel verbraucht. Der Effekt auf die Taktraten ist ebenfalls erheblich, die AiO-Version auf 300W TBP liegt oftmals bei nur ~1530 MHz, während die Air-Version oftmals bei ~1440 MHz liegt und die AiO-Version auf 350W TBP meistens ihren Maximaltakt von 1600 MHz erreicht. Insofern ist klar, daß das Hochsetzen der Boardpower ungefähr ein Drittel des Weges von der Air-Version zur maximierten AiO-Version (auf 375W TBP) bedeutet dürfte.

Vega FE (Air) Vega FE (AiO) 1070 1080 1080Ti
Schnitt aus 6 Spiele-Benchmarks @ WQHD 100% 109,7% 94,8% 117,9% 152,5%
Schnitt aus 6 Spiele-Benchmarks @ UltraHD 100% 114,8% - 123,9% 166,3%
basierend auf den Benchmarks von PC Perspective; Vega FE AiO laufend auf 350W TBP

Davon abgesehen sind die erreichten Performance-Ergebnisse rein Vega-intern ganz gut, denn die maximierte AiO-Karte kommt bei 11-12% mehr Chiptakt auf immerhin +9,7% Mehrperformance unter WQHD sowie gleich +14,8% Mehrperformance unter UltraHD. Dies ist sogar leicht höher als es der Mehrtakt eigentlich zulassen würde – wobei hierzu allerdings nur eine grobe Schätzung zum durchschnittlich anliegenden Realtakt vorliegt. In jedem Fall ergibt sich somit abweichend von anderen Benchmarks eine wirklich gute Taktraten-Skalierung der Vega FE – ein Ergebnis, welches Hoffnung darauf macht, das AMD mit den kommenden Gamer-Ausführungen auf Vega-10-Basis doch noch etwa reißen kann. Mit den Benchmark-Ergebnissen der AiO-Version auf dem zweiten BIOS (bei 375W TBP) kommt die Radeon Vega Frontier Edition trotz all ihrer Limitierungen immerhin schon auf ein Performance-Niveau nur noch etwas unterhalb (~93%) der GeForce GTX 1080, was den weiteren Weg mit Aktivierung aller deaktivierten Hardware-Features sowie Vega-spezifischen Treiber-Optimierungen etwas einfacher für AMD gestalten sollte.

Golem und die PC Games Hardware vermelden auf Basis der teilweisen Rückkehr der Grafikkarten-Lieferbarkeit (zu immer noch zu hohen Preisen) sowie vielen Neueinstellungen gebrauchter Radeon RX 400/500 Grafikkarten bei Online-Auktionshäusern den Ende des Ethereum Mining-Booms. Und in der Tat lohnt das Mining auf dem stark gesunkenen Ethereum-Kurs sowie zu deutschen Strompreisen nicht mehr wirklich, eine neu gekaufte Grafikkarte kann man damit nicht mehr herausarbeiten. Noch ist das ganze allerdings nicht wirklich unlukrativ, sofern die Hardware bereits abbezahlt ist – insofern dürfte weiter geminert werden. Die jetzige Bewegung dürften in erster Linie von Minern ausgelöst worden sein, welche nicht langfristig weiterminern wollen, sondern kurzfristig die immer noch hohen Gebrauchpreise für einen zusätzlichen Gewinn an der Hardware mitnehmen wollen – ob diese Idee funktioniert, wird man sehen müssen, ohne gleichwertige Nachfrage könnten die Gebrauchpreise auch schnell ins Bodenlose stürzen. Die Auflösung des einen oder anderen Miningsystems nimmt zudem einen gewissen Druck von der Mining-Schwierigkeitssteigerung – und so lange damit Mining weiterhin Gewinn abwirft (gerade zu niedrigeren Strompreisen), wird dies auch weitergehen. Aber wenigstens dürfte es langsam damit anfangen, das keine neuwertige Hardware in Masse in solcherart Systeme fließt – was bedeutet, das sich der Grafikkarten-Markt vielleicht langsam über die nächsten Wochen erholen könnte.

Laut Hardwareluxx soll noch ein drittes Threadripper-Modell in Form des AMD Ryzen Threadripper 1900X in Vorbereitung sein. Ausgangspunkt für diese Meldung ist ein ursprünglich auf Reddit verbreitetes, inzwischen jedoch gelöschtes Bild mit (angeblichen) Listenpreisen zu Ryzen 3. Hierbei wurde auch jener Achtkern-Prozessor "Ryzen Threadripper 1900X" zu 8 CPU-Kernen, 16 CPU-Threads, 180W TDP und ansonsten nicht weiter bekannten technischen Daten und aber einem Listenpreis von 549 Dollar erwähnt (Kopie der ursprünglichen Quelle). Besondere Glaubwürdigkeit hat das ganze allerdings aufgrund dieser Quellenlage nicht gerade – noch dazu, wo AMD schließlich schon (günstigere) Achtkerner im normalen Ryzen-Segment stehen hat und daher Sinn & Zweck dieses Threadripper-Prozessors nicht besonders groß ausfallen. Sicherlich gibt es zu diesem dann die wertigere X399-Plattform mit QuadChannel-Speicherinterface sowie 64 PCI Express Lanes hinzu – aber wer wirklich derart groß denkt, dürfte vermutlich eher an mehr als acht CPU-Kernen interessiert sein.

Kerne Takt XFR unl. L2 L3 PCIe TDP Listenpreis Launch Status
Ryzen Threadripper 1950X 16 + SMT 3.4/4.0 GHz ? 8 MB 32 MB 64 180W 999$ Anfang August bestätigt
Ryzen Threadripper 1950 16 + SMT ? ? 8 MB ? 64 180W ? ? spekulativ
Ryzen Threadripper 1920X 12 + SMT 3.5/4.0 GHz ? 6 MB 32 MB 64 180W 799$ Anfang August bestätigt
Ryzen Threadripper 1920 12 + SMT ? ? 6 MB ? 64 180W ? ? spekulativ
Ryzen Threadripper 1900X 8 + SMT ? ? 4 MB ? 64 180W 549$ ? Gerücht
Alle Threadripper-Prozessoren kommen im Sockel TR4 daher und sind damit nur auf Mainboards mit AMDs X399-Chipsatz einsetzbar.

Neben den bereits ausführlich dargelegten Modelldaten der Desktop-Modelle von Coffee Lake haben Canard PC (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) auch noch ein paar Hinweise zu den Mobile-Modellen von Coffee Lake fallengelassen. Anzumerken wäre hierzu, das Intel diesbezüglich noch in der Validierungsphase steckt, die Taktraten also wirklich nur Testsample-Status haben und sicherlich nicht final sind. In jedem Fall laboriert Intel derzeit mit Mobile-Sechskernern auf einer Taktrate von 2.0 GHz in den TDP-Klassen 45W und 28W herum. Letztere CPU soll sogar eine GT3e-Grafiklösung enthalten – sprich, doppelte Anzahl an iGPU-Recheneinheiten samt wieder einmal eDRAM auf dem Package. Hier kommt augenscheinlich ein anderes Coffee-Lake-Die zum Einsatz (6C+GT3e), welches allerdings wahrscheinlich nur im Rahmen von OEM-Modellen das Licht der Desktop-Welt erblicken dürfte. Dabei wäre ein reguläres Desktop-Modell mit eDRAM sicherlich sehr interessant, hatten seinerzeit die vergleichsweise niedrig getakteten Desktop-Modelle von Broadwell nur wegen des eDRAM einige Benchmark-Siege speziell im Spiele-Bereich eingefahren, könnte man diese Idee auf Basis höherer Taktraten sicherlich noch besser umsetzen.

Gemäß der PC Games Hardware schließt Intel indirekt die erste Atom-Generation von weiteren Sicherheitsupdates unter Windows 10 aus. Hierbei handelt es sich um Saltwell-basierte Atom-Prozessoren der CloverTrail-Plattform (Zweikerner) – was mit den auf der gleichen Architektur basierenden Atom-Prozessoren der Medfield-Plattform (Einkerner) passiert, wurde nicht ausgeführt. Da die Prozessoren der CloverTrail-Plattform inkompatibel zum aktuellen Creators-Update von Windows 10 sind und Microsoft seine Sicherheitsupdates zukünftig nur noch bei Vorliegen des jeweils neuesten Major-Updates ausliefert, werden diese Prozessoren zukünftig effektiv von der Versorgung durch Windows-Updates abgeschnitten. Dies ist für die Benutzer der entsprechenden Systeme sicherlich reichlich irritierend, denn schließlich hatte jenen Microsoft höchstselbst den Umstieg auf Windows 10 angeboten, (bis zur Penetranz) schmackhaft gemacht und teilweise mit linken Methoden erzwungen. Rein rechtlich bewegt sich Microsoft damit im übrigen auf arg dünnem Eis, denn die Käufer entsprechender PCs können ganz problemlos Sicherheitsupdates bis zum Ablauf des Supportzeitraums erwarten bzw. wohl sogar einklagen – und jener Supportzeitraum des ursprünglich installierten Windows 8.1 läuft noch bis Januar 2023.