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Umfrage-Auswertung: Wie viele CPU-Kerne sollen es sein beim nächsten Notebook?

Die Umfrage der letzten Woche beschäftigte sich mit der Anzahl der CPU-Kerne, welche man für das nächste Notebook anstrebt. Jene Fragestellung gewinnt über AMDs Kern-Offensive mit den "Renoir"-basierten Ryzen 4000 U/H Mobile-Prozessoren um einiges an Gewicht, denn somit weitet nun auch Intel sein Angebot an Mobile-Prozessoren oberhalb von Vierkern-Modellen aus und ist demzufolge durchaus eine neue Preisstruktur bei Sechskern- und Achtkern-Notebooks zu erwarten (welche bislang zumeist am oberen Ende der Preisskala angesiedelt waren). Wohl schon in Vorfreude ob dieser Möglichkeiten stimmten erstaunlich viele Umfrageteilnehmer für Notebooks mit mehr als vier CPU-Kernen ab – immerhin gleich 70,4% wollen zukünftig Richtung Sechskerner oder Achtkerner im Notebook gehen.

Dabei liegt der größte einzelne Stimmenanteil bei den Achtkernern mit immerhin 41,3% – so gesehen hätte sich eventuell auch noch eine weitere Antwortoption à "mehr als Achtkerner" gelohnt (dann natürlich nur noch über Desktop-Prozessoren im Notebook-Einsatz zu realisieren, wie soeben bei einem Schenker-Notebook mit Ryzen 9 3950X passiert). Die Anhänger von Sechskern-Prozessoren (29,1%) und Vierkern-Prozessoren (28,6%) halten sich dann fast perfekt die Waage, während diejenigen, denen weiterhin ein Zweikerner reichen würde, mit gerade einmal 1,0% Stimmenanteil arg abgeschlagen sind. Zumindest die früheren Angebots-Programme von Intel pulverisieren sich somit, wo schließlich große Teile des Portfolios noch mit Zweikern-Modellen bestritten wurden. Gleichzeitig kann man sagen, das die "Kern-Kriege" nunmehr entgültig auch im Mobile-Segment angekommen sind.

Gegenüber einer gleichartigen Umfrage im Desktop-Segment (von letztem Oktober) ergeben sich einige Gemeinsamkeiten, aber auch deutliche Unterschiede. So sind im Desktop-Segment die Vierkerner nur noch marginal vertreten, selbst die Sechskerner kommen schon einigermaßen abgeschlagen durchs Ziel. In beiden Umfragen erzielen die Achtkerner dann den jeweils höchsten Einzelwert mit beiderseits oberhalb 40% Stimmenanteil – bei der Desktop-Umfrage dann logischerweise noch mit Luft nach oben, welche dann allerdings auch schnell ziemlich dünn wird. Trotzdem kann im Vergleich beider Umfragen konstatiert werden, dass das Angebot auch den Bedarf macht: Gäbe es im Mobile-Segment mehr als Achtkerner (außerhalb exotischer Konstruktionen zum dementsprechenden Preispunkt), würde dies offenbar wohl auch den einen oder anderen Notebook-Käufer reizen.

Schließlich gibt es heutzutage mit den Temperatur- und TDP-geregelten Mobile-Prozessoren nicht mehr die Problematik früherer Mobile-Generationen zu beachten, das mehr CPU-Kerne dann auch mehr Abwärme, eine höhere Abnutzung und somit eventuell eine kürzere Geräte-Lebenszeit bedeuten. Ein Mobile-Achtkerner ist in dieser Frage genauso problemlos wie ein Mobile-Vierkerner derselben TDP-Klasse – was man dann notfalls auch zugunsten von noch mehr CPU-Kernen hochtreiben könnte. Selbst die Akku-Laufzeit ist mit ManyCore-Prozessoren im Notebook nicht wirklich unter Druck, da die nicht benötigten CPU-Kerne ständig schlafen geschickt werden, ergo der Prozessor je nach Anforderung auch nur wie beispielsweise ein Vierkerner agiert. Natürlich benötigen diese viele CPU-Kerne auch eine tatsächliche Anwendungsmöglichkeit – und im Normalfall sollte der Preisaufschlag human bleiben, um nicht in der Nische zu landen. Wie dies in der Realität des Notebook-Markts funktioniert, wird man schon demnächst sehen können, wenn (voraussichtlich) viel mehr Notebooks mit den neuen Sechskern- und Achtkern-Modellen von AMDs Ryzen 4000 U/H-Serien sowie Intels Core i-10000 U/H-Serien erscheinen.