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Umfrage-Auswertung: Neue CPU auf altem Mainboard - oder immer Neukauf von CPU & Mainboard?

Eine Umfrage von Ende August ging der Aufrüst-Strategie beim CPU-/Mainboard-Kauf nach – konkret, ob man versucht, ein Mainboard für mehrere Prozessoren zu verwenden oder immer sowieso CPU und Mainboard komplett neu ersteht. Die Umfrage-Ergebnisse verteilen sich sehr stark, jede Antwortmöglichkeit kommt auf ihren Nutzer-Anteil. Geht es allerdings um den reinen Wunsch, dann ist durchaus das starke Interesse zu sehen, mehr als eine CPU auf einem Mainboard zu benutzen – immerhin gut drei Viertel der Umfrage-Teilnehmer kann man dieser Gruppe zurechnen. Wenn es allerdings darum geht, wer diese Idee in der Praxis auch wirklich realisieren kann, kommt man nur noch auf eine Nutzeranzahl von gut einem Viertel der Umfrage-Teilnehmer – also extrem viel weniger, als an Interessenten vorhanden ist.

Dies hängt primär daran, daß die Lebenszyklen der benutzten CPU-Sockel inzwischen überschaubar kurz geworden. Bei Intel sind es seit einiger Zeit exakt zwei CPU-Generationen, also zwei Jahre – bei AMD in aller Regel auch nicht viel länger. Da die Differenzen zwischen zwei CPU-Generationen bei Intel auch nicht mehr all zu groß sind, lohnt eine Aufrüstung zur jeweils nächsten CPU-Generation auch nur in wenigen Fällen. Sobald es jedoch um den Sprung zwischen mehr als einer CPU-Generation geht, kommt automatisch ein neuer Sockel ins Spiel, das alte Mainboard wird also unverwendbar. Dies war zu den großen Zeiten des PC-Booms deutlich anders, wo man teilweise noch drei oder mehr CPUs auf demselben Mainboard respektive Sockel betreiben konnte – und dabei trotzdem jedesmal einen erheblichen Leistungsgewinn verbuchen konnte.

Infolge der Ausschaltung des früher sehr lebendigen Marktes an Chipsatz-Anbietern sind selbige für die CPU-Entwickler nun jedoch nicht mehr einfach nur geringfügiges Zubrot, sondern wichtiger Wirtschaftsfaktor, welcher demzufolge mit immer neuen Sockeln und Chipsätzen maximal gemolken wird. Da sich der PC-Markt inzwischen in ein klares Oligopol der großen Chipentwickler AMD, Intel und nVidia entwickelt hat, dürfte sich daran in Zukunft auch kaum noch etwas ändern lassen. An dieser Stelle hat der PC einen seiner früheren Vorteile eigentlich unnötigerweise verloren, denn rein technologisch sind so viele Sockel in so kurzer Zeit kaum begründbar.

PS: Leider wurde in der Umfrage die Option "kaufe mehrere Mainboards pro CPU, um neue Funktionen auszunutzen" vergessen. Diese Option dürfte zwar nicht oft vorkommen, aber ein paar User sollten auch diesen Weg gegangen sein.