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Übersicht verfügbarer und angekündigter Lösungen für externe GPU-Gehäuse

In Vorbereitung auf eine entsprechende Umfrage fehlt noch eine Übersicht der derzeit verfügbaren und angekündigten Möglichkeiten, zu einem externen GPU-Gehäuse für den Einbau einer Desktop-Grafikkarte in Paarung mit einem Notebook zu kommen. Nicht erfasst wurden hierbei ältere Lösungen, welche auf (aus heutiger Sicht) nicht mehr ausreichenden Anbindungen basieren – wie ExpressCard oder USB 2.0/3.0, was allesamt dann zu maximal PCI Express 2.0 x1 und damit einer viel zu geringen Bandbreite führt (maximal 500 MB/sec). Damit ist heutzutage kein Blumentopf zusammen mit einer modernen, leistungsfähigen Grafikkarte zu gewinnen – unterhalb von PCI Express 3.0 x4 mit grob 4 GB/sec Bandbreite sollte man wirklich nicht gehen, ansonsten verliert man zu schnell zu viel Performance (zukünftig zudem zunehmend).

Asus und Razer haben in Fragen externer GPU-Gehäuse auf der CES 2016 wie bekannt ein paar interessante Neuheiten vorgestellt, deren großer Vorteil beiderseits die Unabhängigkeit vom jeweiligen Hersteller ist – diese GPU-Gehäuse sollten also mit jeglichen Notebooks zusammenarbeiten können, welche Thunderbolt 3 per USB Typ C Steckern anbieten. Im Nachteil sind hier gegenüber die schon verfügbaren proprietären Lösungen von Alienware und MSI, welche nur an bestimmten Notebooks dieser Hersteller funktionieren – und damit eventuell auch wieder in Vergessenheit geraten, wenn diese Notebook-Modelle eines Tages auslaufen sollten. Der Vorteil der proprietären Lösungen liegt allerdings darin, daß jene auch die Darstellung auf dem internen Display beschleunigen können – während alle standardmäßigen Lösungen nach derzeitigem Wissensstand nur zur Befeuerung eines externen Monitors dienen.

einsetzbar für Technik verfügbar Tests
Alienware Graphics Amplifier nur einzelne Alienware-Notebooks: Alienware 13, 15 & 17 für Grafikkarten bis 375 Watt TDP (Netzteil 460W) und 26,7cm Baulänge (DualSlot), propietärer Anschluß auf PCI Express 3.0 x4 (4 GB/sec), Beschleunigung für internes wie externes Display bei Dell für 336 Euro
bei Amazon für 205 Dollar
Hardwareluxx
TechSpot
Asus XG2 für alle Notebooks mit Thunderbolt 3 über USB Typ C für Grafikkarten bis (mindestens) ~250 Watt TDP und 26,7cm Baulänge (DualSlot), standardmäßiger Anschluß per Thunderbolt 3 über 2x USB Typ C Stecker (10 GB/sec, nur ein Stecker ebenfalls möglich), Beschleunigung nur für externes Display irgendwann im Jahr 2016 -
Magma ExpressBox 3T für alle Notebooks mit Thunderbolt 2 für Grafikkarten bis zusammen ~220 Watt TDP (Netzteil 250W) und 26,7cm Baulänge (TripleSlot), standardmäßiger Anschluß per Thunderbolt 2 (2,5 GB/sec), Beschleunigung nur für externes Display bei Amazon für 999 Dollar -
MSI GamingDock nur für das MSI GS30 Shadow Notebook für Grafikkarten bis ~350 Watt TDP (Netzteil 450W) und 26,7cm Baulänge (DualSlot), propietärer Anschluß auf PCI Express 3.0 x16 (16 GB/sec), Beschleunigung für internes wie externes Display nur zusammen mit entsprechenden MSI-Notebooks Golem
Notebookcheck
MSI GamingDock Mini nur für das MSI GS30 2M Shadow Notebook (es sollen weitere MSI-Notebooks nachfolgen) für Grafikkarten bis ~275 Watt TDP (Netzteil 330W) und 26,7cm Baulänge (DualSlot), propietärer Anschluß auf PCI Express 3.0 x16 (16 GB/sec), Beschleunigung für internes wie externes Display nur zusammen mit entsprechenden MSI-Notebooks -
Razer Core für alle Notebooks per Thunderbolt 3 über USB Typ C für Grafikkarten bis (mindestens) ~250 Watt TDP und 26,7cm Baulänge (DualSlot), standardmäßiger Anschluß auf Thunderbolt 3 über USB Typ C Stecker (5 GB/sec), Beschleunigung nur für externes Display irgendwann im ersten Halbjahr 2016 -
Sonnet Echo Express III-D für alle Notebooks mit Thunderbolt 2 für Grafikkarten bis zusammen 150 Watt TDP (Netzteil 300W, aber nur 1x 6pin-Anschluß) und 26,7cm Baulänge (TripleSlot), standardmäßiger Anschluß per Thunderbolt 2 über 2 Stecker (5 GB/sec, nur ein Stecker wahrscheinlich ebenfalls möglich), Beschleunigung nur für externes Display bei Amazon für 996 Euro Notebookcheck

Dies gilt auch für die externen Thunderbolt-Gehäuse von Magma und Sonnet (ähnliche Gehäuse von OWC konnten nicht mit erwähnt werden, da bei diesem Hersteller keine für Grafikkarten ausreichende Wattagen geboten werden), welche zwar nicht explizit für Grafikkarten gedacht sind, bautechnisch jene jedoch vertragen können: Der Platz ist ausreichend für eine Standard-PCIe-Grafikkarte á 26,7cm, die Netzteile liefern hierfür entsprechend genügend Saft und die Thunderbolt-2-Anbindung ist wohl gerade so ausreichend. Der entscheidende Nachteil dieser beiden Lösungen liegt jedoch im Preispunkt – für rund 1000 Dollar/Euro (nur für das Gehäuse samt Netzteil) lohnt sich das ganze nicht, dies ist teurer als die zuzukaufende Grafikkarte.

Ganz generell betrachtet liegt der Sinn dieser externen GPU-Gehäuse schließlich nur darin, möglichst günstig an die Performance von Desktop-Grafikkarten zu kommen – denn wenn der Preis keine Rolle spielt, kann man sich auch ein Notebook mit 2x GeForce GTX 980/Notebook anlachen, damit gibt es Performance satt. Ergo darf ein solches Gehäuse selbst zum Einstieg kaum mehr als 150 Euro kosten – besser wären perspektivisch unter 100 Euro, schließlich handelt es sich auch nur um ein Mini-Gehäuse mit kleinem Netzteil und einer kleinen PCI-Express-Platine. Ob Asus und Razer mit ihren neuen Produkten diesen Weg gehen werden, bleibt streng abzuwarten – bisher ist die Geschichte externer Grafik regelrecht gepflastert mit hohen Versprechungen und entsprechenden Erwartungen, welche dann in der Praxis jedoch auf die eine oder andere Weise enttäuscht wurden.

Neben dem Preis stand hierbei lange Zeit die Frage einer entsprechend großvolumige Anbindung im Vordergrund – doch dies ist ein Punkt, welcher nun endlich mittels Thunderbolt 3 gelöst werden konnte. In den Fokus rutscht damit eines der letzten technisch bedingten Problemfelder von externer Grafik: Die meisten Anwender wollen damit das Notebook-Display befeuern, weniger denn einen externen Monitor – denn geht man so weit, kann man sich auch gleich einen stationären Zweit-PC nur zum Zocken zulegen. Derzeit sieht es jedoch wie gesagt danach aus, als würden die vielversprechenden Projekte von Asus und Razer genau diese Möglichkeit nicht bieten können – was selbige (abgesehen vom ungewissen Preispunkt) auch wieder entscheidend ausbremsen könnte. Vermutlich kann sich kein Produkt auf diesem Themengebiet durchsetzen, ehe nicht auch wirklich alle technischen Ansprüche zu einem vertretbaren Preispunkt geboten werden.