7

Razer und Asus zeigen externe GPU-Gehäuse mit Thunderbolt-3-Anschluß

Die diesjährige CES brachte auch mal wieder ein paar neue Ansätze beim Thema externer Grafik – ein Gebiet, auf welchem seit Jahren an praktikablen Lösungen gedoktert wurde, welches bislang aber nur eher selten von der Theorie dann auch in die Praxis gefunden hat. Das Problem lag und liegt dabei meist im Drang der Notebook-Hersteller nach proprietären Lösungen – konkret Anschluß-Lösungen, welche nur mit einem einzelnen Notebook oder maximal einer kleinen Anzahl ausgewählter Notebooks (desselben Herstellers) zusammen funktionieren. Angenommen, externe Grafik wäre weit verbreitet, würde es sicherlich kaum eine Rolle spielen, ob jeder Notebook-Hersteller für jedes Notebook ein jeweils abweichendes Grafikkarten-Gehäuse anbietet – aber zur grundsätzlichen Erlangung einer gewissen Marktbedeutung sind diese Insellösungen tödlich, wird externe Grafik in extreme Nischen und damit weit unterhalb der üblichen Wahrnehmungsschwelle abgedrängt.

Auch die letztjährigen Ansätze hierzu krankten genau an diesem Problem: Der Alienware Graphics Amplifier (Tests bei Hardwareluxx und TechSpot) basiert auf einem proprietären PCI-Express-Anschluss (Bandbreite: PCI Express 3.0 x4), welchen nur eine gewisse Reihe an Alienware-Notebooks aufbieten. Beim MSI GamingDock (Test bei Golem) ist genauso ein proprietärer PCI-Express-Anschluss (Bandbreite: PCI Express 3.0 x16) die Verbindung zum einzig dafür zugelassenen MSI GS30 Shadow Notebook. Gleiches gilt für die geschrumpfte Variante MSI GamingDock Mini, welches nur zum MSI GS30 2M Shadow Notebook passt. Anbindungen mit ausreichend hoher Bandbreite, was früherer noch als großer Pferdefuß bei externer Grafik galt, waren hingegen in der 2015er Generation kein Problem mehr: Hier wurde mindestens PCI Express 3.0 x4 geboten, was außerhalb von Spitzen-Lösungen eine vertretbare Bandbreite darstellt.

Razer Core externes GPU-Gehäuse
Razer "Core" externes GPU-Gehäuse

Asus ROG XG2 externes GPU-Gehäuse
Asus "ROG XG2" externes GPU-Gehäuse

Mit der 2016er Generation haben sich die Hersteller nun aber endlich dem Problem der proprietären Anschluß-Lösungen angenommen: Sowohl Razers bereits offiziell vorgestelltes "Core" als auch Asus' derzeit nur als Prototyp existierendes "ROG XG2" setzen auf Thunderbolt-3-Anschlüße, welche dann intern als PCI Express 3.0 x4 weiterverarbeitet werden. Von Razer gibt es zudem die klare Aussage, daß das "Core" Gehäuse auch zusammen mit Notebooks anderer Hersteller laufen sollte. Bei Asus, welche derzeit allerdings sowie noch im Konzept-Stadium sind, gibt es dagegen die Planung, das "ROG XG2" Gehäuse auch einzeln zu verkaufen – was letztlich einen ähnlichen Ansatz vermuten läßt. Durch die Verwendung der standardisierten Thunderbolt-3-Schnittstelle wäre es sowieso schwierig, Notebooks anderer Hersteller generell auszuschließen. Insofern ergibt sich hiermit durchaus die Hoffnung, daß auf dem Gebiet der externen Grafik sich endlich einmal etwas größeres bewegen könnte.