17

Sony nennt technische Eckdaten für die Playstation 5: Zen-2-CPU mit Navi-GPU samt RayTracing-Unterstützung

In einem Gespräch mit Wired hat Sonys "System Architect" Mark Cerny vergleichsweise tief zur nächsten Spielekonsole von Sony blicken lassen – der Einfachheit halber nachfolgend als "Playstation 5" bzw. PS5 bezeichnet, auch wenn Sony diese Namenswahl derzeit noch nicht bestätigen wollte. Nicht gänzlich unerwartet enthält der Konsolen-SoC eine CPU-Einheit auf Basis von Zen 2 bzw. Ryzen 3000 mit 8 CPU-Kernen sowie eine GPU-Einheit auf Basis der Navi-Architektur – exakt so wurden die NextGen-Konsolen von Sony und Microsoft bereits vorhergesagt. Wichtige fehlende Punkte sind dann natürlich noch die Anzahl der verbauten Shader-Einheiten bei der Navi-Grafik sowie die Menge des verbauten gemeinsamen Speichers – genau an diesen beiden Punkten wird sich dann die eigentliche Leistungsfähigkeit der kommenden Sony-Konsole ergeben.

Sony "Playstation 5"

  • noch kein offizieller Name, derzeit nur als "Next-Generation Konsole" bezeichnet
  • CPU auf Basis von Zen 2 bzw. Ryzen 3000 mit 8 CPU-Kernen
  • GPU der Navi-Generation (modifiziert für Sony)
  • RayTracing-Unterstützung
  • eigenes 3D-Audio
  • Unterstützung von Monitor-Auflösungen bis zu 8K
  • superschnelle SSD (mehr Bandbreite als alle bisher für den PC verfügbaren Lösungen)
  • unspezifiziertes Disk-Laufwerk
  • Abwärtskompatibilität zum aktuellen PSVR-Headset
  • Abwärtskompatibilität zu PS4-Spielen

Dafür gab es andere interessante Details zur Playstation 5 zu hören: Zum einen will Sony eine sehr schnelle SSD verbauen – mit einer Bandbreite höher als alles, was es bisher im PC-Bereich gibt. Was sich auf den ersten Blick für ein Mainstream-Produkt wie eine Spielekonsole etwas vermessen anhört, erklärt sich über die derzeit rasant fallenden Speicherpreise und vor allem wohl einfach über PCI Express 4.0, welches Zen 2 bereits bietet, welches es aber derzeit im PC-Bereich tatsächlich noch nicht gibt. Sicherlich wird Sony eine schnelle SSD aufbieten, aber zum Erscheinungstermin der Spielekonsole dürfte es im PC-Bereich dann mindestens genauso schnelles auch schon geben. Neben einem eigenen 3D-Audio, zu welchem allerdings genauere Informationen fehlen, springt letztlich dann vor allem die RayTracing-Unterstützung der Playstation 5 ins Auge – welche auch nicht einmal nur nebenbei erwähnt wurde, sondern vielmehr prominenter Bestandteil der PS5 sein soll. Nichtsdestotrotz kann man die RayTracing-Unterstützung der Playstation 5 auf viele Wege hin deuten: Gemeint sein könnte hierbei ein Hardware-Support für DirectX RayTracing wie bei nVidias Turing-Generation bzw. deren RTX-Grafikkarten.

Genauso denkbar wäre allerdings auch ein gänzlich anderer RayTracing-Ansatz, welcher keine spezielle Hardware voraussetzt – beispielsweise wie ihn kürzlich Crytek mit seiner "Neon Noir" Techdemo gezeigt hatte. Und letztlich erfüllt selbst das Software-RayTracing der GeForce GTX 10/16 Grafikkarten rein nominell die Anforderung einer RayTracing-Unterstützung. Die beiden letzten Auflösungen stehen im übrigen derzeit auch schon allen modernen AMD-Grafikkarten zur Verfügung (passende Treiber vorausgesetzt), dafür braucht AMD keinerlei extra Hardware zu verbauen. Insofern sagt die RayTracing-Unterstützung der PS5 erst einmal noch nichts darüber aus, welche Weg AMD und Sony diesbezüglich gehen werden. Das man RayTracing aber schon zu so früh und so offensiv erwähnt, zeigt allerdings darauf hin, das AMD in diesem Feld den Fehdehandschuh seitens nVidia aufgenommen hat, man hierbei nicht unbedingt noch jahrelang zurückstecken will. Letzteres ist dann potentiell auch interessant für die kommenden Grafikkarten auf Navi-Basis – wobei derzeit natürlich niemand sicher sagen kann, ob sich PC-Chips und Konsolen-SoCs in dieser Funktionalität nicht doch noch unterscheiden. Zumindest kann man hieraus eine gute Chance auf RayTracing auch bei AMD-Grafikkarten ab der Navi-Generation mitnehmen.

Die Playstation 5 selbst dürfte hingegen kaum noch im Jahr 2019 erscheinen, wobei Sony sich diesbezüglich zu keinerlei konkreten Aussage hinreißen lies. Allerdings deuteten alle früheren Anzeichen sowieso auf das Jahr 2020 hin – und die DigiTimes (via PC Games Hardware) fügt gemäß eigener Quellen noch einen Chipfertigungs-Termin erst im dritten Quartal 2020 an, was eigentlich klar auf einen Konsolen-Launch erst im Winter 2020 (Thanksgiving oder Weihnachten) hinweist. Dieser vergleichweise späte Termin könnte eventuell dadurch bedingt sein, das Sony die initiale 7nm-Fertigung bei TSMC ausläßt und auf die technisch bessere wie auch kostengünstigere Ausbaustufe "7FF+" wartet. Das man zudem bereits im Frühling 2019 mehr oder weniger offiziell schon diese Informationen springen läßt, deutet möglicherweise darauf hin, das Sony bewußt versucht, die Konsolen-Pläne seitens Microsoft zu torpedieren – sprich, das eine Microsoft-Ankündigung zur nächten Xbox in absehbarer Zeit zu erwarten wäre.