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nVidia wird die Treiber-Übertaktung von mobilen Maxwell-Chips wieder zulassen

In einer schnellen Entscheidung hat nVidia in seinem GeForce-Forum angekündigt, die seit kurzem bestehende Übertaktungs-Sperre für Maxwell-basierte Mobile-Grafiklösungen mit dem nächsten Treiber-Release im März wieder aufzuheben. Erstaunlicherweise zählen die von nVidia hierzu vorgebrachten Argumente der (angeblichen) Systeminstabilität sowie der Reduzierung der Langlebigkeit nun nicht mehr – wobei man immer schon darüber diskutierte, das jene Argumentation eigentlich nur vorgeschoben sei. Nun scheint sich aber zumindest jenes Problem in Wohlgefallen auflösen zu lassen:

Our recent driver update disabled overclocking on some GTX notebooks. We heard from many of you that you would like this feature enabled again. So, we will again be enabling overclocking in our upcoming driver release next month for those affected notebooks.

If you are eager to regain this capability right away, you can also revert back to 344.75.
Quelle: nVidia

Dabei konnte man durchaus nVidias ursprünglicher Argumentation folgen, das Notebooks – bis auf Einzelfälle von vom Hersteller stark heruntergetakteten Grafikchips – eigentlich nicht wirklich für das Übertakten von Grafikchips gedacht sind und keinesfalls seitens des Notebook-Herstellers diesbezüglich getestet werden. Im Gegensatz zu einem Desktop-System existiert in einem Notebook auch keine natürliche Reserve bei Kühlleistung, Netzteil-Stärke und Luftzirkulation, ist eine Übertaktung also immer mit einem gewissen Risiko unwägbarer Folgen verbunden. Um jenes Risiko zu vermindern, wäre eine Übertaktungssperre durchaus nicht verkehrt – natürlich niemals nachträglich, sondern immer nur bei neuen Produkte und immer auch mit der Möglichkeit, daß sich der Notebook-Hersteller bei einzelnen Produkten eigenverantwortlich darüber hinwegsetzen kann.

Aber möglicherweise war hier nVidia der insgesamte Eindruck wichtiger, unabhängig davon wie wenige Notebook-Nutzer wirklich übertakten: Wenn nVidias Mobile-Lösungen keinerlei Übertaktung unterstützen, AMDs Mobile-Lösungen hingegen schon, dann ergibt dies nur für wenige Notebook-Käufer einen echten Unterschied beim konkreten Produktkauf, läßt aber für alle Marktteilnehmer nVidias Mobile-Lösungen als "nicht gleichwertig" zu AMDs Mobile-Lösungen dastehen. Dieser Punkt ist rein psychologischer Natur, weil wie gesagt nur ein Bruchteil der Nutzer wirklich im Notebook übertaktet – aber eben dennoch für alle Nutzer vorhanden und zudem überaus klar dastehend. An dieser Stelle angekommen haben dann wohl die Markenstrategie-Verantwortlichen bei nVidia übernommen und die ganze Aktion zurückgepfiffen.