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nVidia kündigt die GeForce GTX 1080 Ti für den 10. März 2017 an

Grafikchip-Entwickler nVidia hatte auf seinem GDC-Event deutlich mehr als AMD zu sagen – und mit der GeForce GTX 1080 Ti die zweite GP102-basierte Consumer-Lösung offiziell angekündigt. Jene Grafikkarte kommt mit teilweise erstaunlichen Eckdaten daher: Es gibt die gleiche Menge an freigeschalteten Shader- und Textureneinheiten wie bei der Titan X (Pascal) zu (nominell) sogar leicht höheren Taktraten. Das Speicherinterface wurde zwar von 384 auf 352 Bit verknappt, dafür gibt es mit 2750 MHz einen höheren GDDR5X-Takt, welcher dies wieder ausgleicht – die GeForce GTX 1080 Ti hat damit sogar die nominell (leicht) höheren Rohleistungen gegenüber der Titan X (Pascal) aufzubieten: 3,3% mehr Rechen-, Texturier- und Rasterizer-Performance sowie 0,8% mehr Speicherbandbreite zugunsten der GeForce GTX 1080 Ti gegenüber 5,6% mehr ROP-Leistung zugunsten der Titan X (Pascal) – was aber letztlich den Braten nicht mehr fett machen wird.

nVidia GeForce GTX 1080 Ti Spezifikationen
nVidia GeForce GTX 1080 Ti Spezifikationen
nVidia GeForce GTX 1080 Ti nVidia-eigene Benchmarks
nVidia GeForce GTX 1080 Ti nVidia-eigene Benchmarks

Die neue nVidia-Karte sollte somit sogar leicht schneller als die Titan X (Pascal) herauskommen – zumindest sofern nVidia in seiner Teildeaktivierung des Speicherinterfaces nicht wieder ein solches "Ei" versteckt hat wie seinerzeit bei der GeForce GTX 970. Dies ist allerdings eher nicht zu erwarten, denn nVidia hatte damals eigentlich klar versprochen, von solcherart Spielereien zukünftig die Finger zu lassen. Sicherlich sehen die 11 GB Grafikkartenspeicher der GeForce GTX 1080 Ti etwas komisch aus, aber korrekt angebunden muß dies keinen Nachteil ergeben – und wie gesagt, die Speicherbandbreite ist aufgrund des höheren Speichertakts sogar minimal größer. Am Overclocking-Spielraum sollte die Verwendung eines höheren Speichertakts im übrigen kaum etwas ändern, da nVidia der GeForce GTX 1080 Ti höher geratete Speicherchips mitgeben dürfte (die Speicherchips der Titan X sind nicht für diese Taktraten gedacht).

So oder so stellt sich angesichts des viel niedrigeren Preispunkts die Frage zwischen GeForce GTX 1080 Ti und Titan X (Pascal) nicht wirklich: Während letztere nur als Herstellerdesign zu überzogenen 1200 Dollar (bzw. 1369 Euro) verfügbar ist, kommt die GeForce GTX 1080 Ti mit einem US-Listenpreis von 699 Dollar vergleichsweise günstig daher (nVidia senkt daher auch den Listenpreis der GeForce GTX 1080 von 599$/699$ auf 499$/549$). Für die neue nVidia-Karten werden Referenzdesign und Herstellerdesigns verfügbar sein, zudem wird es auch keinen Preisunterschied zwischen diesen beiden Kartenmodellen mehr geben. Die Herstellerdesigns dürften es allerdings nicht bis zum 10. März 2017 schaffen, womit alle Launchtests wohl nur auf dem Herstellerdesign durchgeführt werden – kein Beinbruch, aber eventuell wird damit das Potential der GeForce GTX 1080 Ti zumindest anfänglich nicht ganz sichtbar. Und jenes liegt sicherlich darin, die Titan X (Pascal) schon unter default-Bedingungen (minimal) zu schlagen und jene im Overclocking-Einsatz dann (deutlich) zu überrunden.

Dies überrascht einigermaßen, weithin war man eher von einem nVidia-typischen Preispunkt in Richtung 799$ oder 899$ ausgegangen. Nunmehr löst die GeForce GTX 1080 Ti jedoch nominell gesehen die GeForce GTX 1080 auf deren Preispunkt (des Referenzdesigns) ab. Und auch wenn bei den Straßenpreisen zwischen beiden Karten dann doch noch erhebliche Unterschiede existieren, so liegt die GeForce GTX 1080 Ti der GeForce GTX 1080 dann doch viel näher als der Titan X (Pascal) – und bringt damit die Preisrelationen wieder etwas in Ordnung, welche nach dem Release der Titan X (Pascal) doch deutlich aus den Fugen zu geraten schienen. Ein besonders günstiges Angebot ist die GeForce GTX 1080 Ti auch zu diesem Preis natürlich nicht, aber gangbar im Sinne einer absoluten Enthusiasten-Lösung. Und natürlich könnte nVidia die nunmehr obsolet gewordenen Titan X (Pascal) auch in absehbarer Zeit mit einer weiteren GP102-basierten Lösung ersetzen, beispielsweise einer "Titan X Black" mit dann dem Vollausbau des GP102-Chips. Aber auch gegenüber einer solchen Karte dürfte die GeForce GTX 1080 Ti das bessere Angebot bleiben, da preisgünstiger und über die Herstellerdesigns mit mehr Möglichkeiten ausgestattet.

GeForce GTX 1080 Titan X GeForce GTX 1080 Ti
Chipbasis nVidia GP104 nVidia GP102 nVidia GP102
Fertigung 7,2 Mrd. Transistoren in 16nm auf 314mm² Chipfläche bei TSMC 12 Mrd. Transistoren in 16nm auf 471mm² Chipfläche bei TSMC
Architektur Pascal, DirectX 12 Feature-Level 12_1
Features Vulkan, Asynchonous Compute, DSR, SLI, PhysX, G-Sync
Technik 4 Raster-Engines, 2560 Shader-Einheiten, 160 TMUs, 64 ROPs, 256 Bit GDDR5X-Interface, 2 MB Level2-Cache (Vollausbau) 6 Raster-Engines, 3584 Shader-Einheiten, 224 TMUs, 96 ROPs, 384 Bit GDDR5X-Interface, 3 MB Level2-Cache (Salvage) 6 Raster-Engines, 3584 Shader-Einheiten, 224 TMUs, 88 ROPs, 352 Bit GDDR5X-Interface, 2.75 MB (?) Level2-Cache (Salvage)
Taktraten 1607/1733/2500 MHz
(Ø-Chiptakt: 1694 MHz)
1417/1531/2500 MHz
(Ø-Chiptakt: ~1580 MHz)
1480/1582/2750 MHz
(Ø-Chiptakt: ? MHz)
Speicherausbau 8 GB GDDR5X 12 GB GDDR5X 11 GB GDDR5X
Layout DualSlot DualSlot DualSlot
Kartenlänge 27,0cm 27,0cm 27,0cm
Ref./Herst./OC / / / / / /
Stromstecker 1x 8pol. 1x 6pol. + 1x 8pol. 1x 6pol. + 1x 8pol.
off. Verbrauch 180W (GCP) 250W (GCP) 250W (GCP)
Idle-Verbrauch 7W ~11W ?
Spiele-Verbr. 173W ~220W ?
Ausgänge DualLink DVI-D, HDMI 2.0b, 3x DisplayPort 1.2 (DP-1.4-ready) DualLink DVI-D, HDMI 2.0b, 3x DisplayPort 1.2 (DP-1.4-ready) HDMI 2.0b, 3x DisplayPort 1.2 (DP-1.4-ready)
FullHD Perf.Index 960% ~1120% geschätzt ~1120-1140%
4K Perf.Index 132% 173% geschätzt ~175-178%
Listenpreis 599$/699$ -> 499$/549$ 1200$ 699$
Straßenpreis 600-650€
(noch ohne Preissenkung)
1359€ zu erwarten für ca. 780-840€
Release 17. Mai 2016 2. August 2016 10. März 2017