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nVidia kündigt die GeForce GTX 1080 für den 27. Mai sowie die GeForce GTX 1070 für den 10. Juni an

Grafikchip-Entwickler hat mit seinem Livestream von der Dreamhack-Konferenz die GeForce GTX 1080 offiziell für einen Launch am 27. Mai 2016 angekündigt, die GeForce GTX 1070 hingegen für den 10. Juni 2016. Zudem sind die Produktseiten zur GeForce GTX 1080 online gegangen, zur GeForce GTX 1070 fehlt noch eine entsprechende nVidia-Webseite. Damit klären sich viele Sachen, welche vorher nur gut vermutet werden konnten, aber eben bei weitem nicht sicher waren. So kommt der GP104-Chip (16nm-Fertigung bei 7,2 Milliarden Transistoren) in der Tat mit 2560 Shader-Einheiten an einem 256 Bit GDDR5X-Speicherinterface daher. Jenes Speicherinterface sorgt mittels der Verwendung von auf 2500 MHz QDR laufendem GDDR5X-Speicher für knapp dieselbe Speicherbandbreite, welche bei GeForce GTX 980 Ti & Titan X (3500 MHz @ 384 Bit GDDR5-Interface) anliegen – aufgrund des eher zaghaften Speichertakts allerdings nicht für noch mehr Speicherbandbreite.

nVidia GP104-Livestream (Bild 2 – GeForce GTX 1080)
nVidia GP104-Livestream (Bild 2 – GeForce GTX 1080)
nVidia GP104-Livestream (Bild 3 – GeForce GTX 1070)
nVidia GP104-Livestream (Bild 3 – GeForce GTX 1070)

Für mehr Rechenpower sorgen dann die 2560 Shader-Einheiten, was zwar etwas unterhalb des Niveaus des GM200-Chips von 3072 Shader-Einheiten rangiert, was dann aber mittels sehr hoher Taktraten ausgeglichen wird: Die Referenz-Taktraten der GeForce GTX 1080 lauten auf 1607/1733/2500 MHz – und wie üblich dürften die real anliegenden Boosttaktraten sogar höher ausfallen. So kann es durchaus sein, das der kürzliche 3DMark-Benchmarkwert der GeForce GTX 1080 bei 1886 MHz Boosttakt nicht auf Basis einer Übertaktung zustande kam, sondern dem Gebrauchsalltag der Karte entspricht. nVidia selbst gibt an, das sich die Karte auf Chiptaktraten von über 2000 MHz übertakten läßt – in einem Epic-Demo lief eine GeForce GTX 1080 gar unter Luftkühlung bei satten 2114 MHz Chiptakt. Der GP104-Chip und der ganze nVidia-Ansatz bei Pascal ist also grundsätzlich auf (sehr) hohe Taktbarkeit ausgerichtet.

Dennoch verbleibt der GP104-Chip in HighEnd-Segment und ist (noch) keine Enthusiasten-Lösung. Zwar wird damit die Performance der GM200-basierten GeForce GTX 980 Ti & Titan X geschlagen werden, aber es handelt sich weiterhin um den eigentlichen Nachfolger des GP104-Chips von GeForce GTX 970 & 980. Dafür spricht auch die 180 Watt TDP der GeForce GTX 1080 sowie deren Preispunkt von 599 Dollar, die GeForce GTX 1070 liegt in dieser Frage bei 379 Dollar (für ~27% weniger Rechenleistung und nur gewöhnlichem GDDR5-Speicher). Dies ist immer noch etwas höher als seinerzeit zum Launch von GeForce GTX 970 & 980 (Launchpreise 329$ und 549$, letzteres später gesenkt auf 499$), aber dennoch noch unterhalb der Preise der GM200-basierten Grafikkarten von 649$ und 999$. Trotzdem handelt es sich bei den 599$ um den höchsten Preis, welchen nVidia jemals für eine Grafikkarte auf Basis des nur zweitschnellsten Chips einer Generation genommen hat – eine gewisse Preisentwicklung nach oben hin muß also doch konstatiert werden.

Bei der Performance will man dafür aber eben auch GeForce GTX 980 Ti & Titan X schlagen – laut diverser (ungenauer) nVidia-Angaben soll die GeForce GTX 1080 um ca. 22% vor der GeForce GTX Titan X herauskommen, andere Angaben sprechen von +72% zur GeForce GTX 980. Dies geht in Richtung einer Performance-Wertung von ~127% bzw. ~132% in unserem 4K Performance-Index, wobei die niedrigere Angabe von beiden natürlich die eher realistische für ein größeres Benchmark-Feld darstellt. Grob kann man also von einem 4K Performance-Index der GeForce GTX 1080 von ~125% ausgehen, dies sind ~25% mehr als bei der GeForce GTX 980 Ti (auf deren Referenztaktung). Für Enthusiasten dürfte der Sprung zu klein sein, denn gut übertaktete GeForce GTX 980 Ti Karten erreichen diese Performance heute schon – aber für die Enthusiasten hat nVidia schließlich auch noch einen weiteren, mächtigeren Grafikchip am Start – entweder den GP100 oder den GP102. Die GeForce GTX 1080 ist als Ablösung der GeForce GTX 980 schon einmal ganz griffig bei grob 60-70% Performanceplus. Etwas störend ist sicherlich der höhere Preispunkt (immerhin 20% mehr), welcher diesen Performanceeffekt doch schmälert. Aber vermutlich dürfte sich dies dann nach dem Release von GP100/GP102-Lösungen für Gamer-Bedürfnisse auf 499$ reduzieren lassen – worauf man allerdings noch bis zum Jahr 2017 warten muß.