Grafikchip-Entwickler nVidia hat seine Geschäftsergebnisse für das dritte Kalenderquartal 2013 vorgelegt, welches bei nVidia das dritte Finanzquartal 2014 bildet und vom August bis Oktober läuft. In diesem Zeitraum hat nVidia erneut ganz solide Werte gepostet – zwar gingen Umsatz und Gewinn gegenüber dem dritten Kalenderquartal 2012 deutlich zurück, gegenüber den direkten Vorquartalen zeigte nVidia hingegen erneut leichte Zugewinne. Die in der Fachpresse häufig vorgenommene schlechte Einschätzung dieser Quartalsergebnisse basiert maßgeblich auf dem alleinigen Vergleich mit dem dritten Kalenderquartal 2012 und beachtet dabei nicht, daß jenes – im großen Maßstab gesehen – schlicht ein außergewöhnlich gutes Geschäftsquartal für nVidia darstellte. Nimmt man sich dagegen etwas zurück und betrachtet das große Gesamtbild, so wird klar, daß Zahlen von mehr als eine Milliarde Umsatz und mehr als 100 Millionen Dollar Gewinn für nVidia einen guten Normalzustand darstellen – und somit das dritte Kalenderquartal 2013 für nVidia keineswegs irgendwie wirklich negativ gelaufen ist.

Natürlich gibt es dennoch negatives zu berichten: So hat sich die Tegra-Sparte weiterhin nicht berappelt und liegt immer noch nur auf der Hälfte des Umsatzes vom einstigen Spitzenwert entfernt. Als Grund wird allgemein genannt, daß sich Tegra 4 bei weitem nicht so gut verkauft wie Tegra 3. Dies ist um so mehr schmerzlich für nVidia, als daß die Tegra-Sparte auf den früheren Spitzenwerten sich langsam zu einem ernsthaften Umsatzstandbein entwickelte – eine Entwicklung, welche nunmehr deutlich unterbrochen wurde. Möglicherweise kommt nVidia aus dieser Geschichte auch mit der Erkenntnis heraus, daß auf dem Smartphone/Tablet-Markt wirkliche Performance eigentlich nicht zählt – es geht zweitrangig um den Anschein von Performance und erstrangig allein nur um den Preis. Die übliche nVidia-Strategie, den Markt mit überlegener Performance aufzurollen, könnte im Smartphone/Tablet-Markt schlicht nicht funktionieren.

nVidia Geschäftsergebnisse 2007 bis Q3/2013

Nichtsdestotrotz läuft das Geschäft bei nVidia derzeit eigentlich ganz rund, wenn man es trotz schwächelnder Tegra-Sparte schafft, wieder über eine Milliarde Dollar Umsatz zu machen – was in den beiden Vorquartalen schließlich nicht erreicht wurde. Die Sparten für Grafikkarten und professionelle Beschleuniger laufen vernünftig bis gut und es sieht auch nicht danach aus, als würde sich demnächst etwas gravierendes daran ändern. Sofern nVidia die Tegra-Sparte mit zukünftigen Produkten wieder richtig beleben kann, sind auch wieder die hohen Umsatzzahlen des dritten Kalenderquartals 2012 anpeilbar. nVidia steht also eigentlich solide mit gewissem Potential für mehr da.