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News des 28./29. Dezember 2024

Twitterer Harukaze5719 wertet einige (chinesische) Preisangaben zu GeForce RTX 5080 & 5090 aus, welche allerdings im eigentlichen nur Annahmen der YouTuber von ZhaiTX Technology sind – und somit keinen Leak darstellen. Zudem kann man auch noch über die genaue Umrechnung streiten, womöglich wurde in diesen Zahlen die chinesische Mehrwertsteuer (13%) nicht berücksichtigt – die bei der Ermittlung des zugrundeliegenden US-Listenpreises natürlich abgezogen werden müsste. Aber im Endeffekt reicht natürlich der Vergleich zu den chinesischen Listenpreises der RTX40-Serie: Danach erwarten 'ZhaiTX Technology' einen geringen Preisaufschlag bei der GeForce RTX 5080 sowie einen sehr großen Preisaufschlag bei der GeForce RTX 5090 von immerhin +46%.

RTX 5090 = 18,999 RMB (2,600 USD)
RTX 4090 = 12,999 RMB / +46% increased
 
RTX 5080 = 9,999 RMB (1,370 USD)
RTX 4080 = 9,499 RMB

Quelle:  Harukaze5719 @ X am 28. Dezember 2024, in Wiedergabe der Annahmen von ZhaiTX Technology @ YouTube
 
Please stop believing retarded pricing rumors on the Internet. The gaming Blackwell reveal is in less than 10 days so let's exercise some patience while we wait for it.
Quelle:  Sebastian Castellanos @ X am 28. Dezember 2024

Beides sind keine grundverkehrten Annahmen – aber es bleiben eben solche, wie gesagt handelt es sich nicht um einen Preis-Leak. Interessant ist eher, dass man sich in China überhaupt Gedanken um die GeForce RTX 5090 macht, denn die Karte wird wegen der US-Sanktionen dort nicht erscheinen können. Natürlich wäre denkbar, dass nVidia bei der extra für China aufgelegten GeForce RTX 5090D mittels der längeren Vorbereitungszeit einen anderen, besseren Weg zur Einhaltung des Sanktions-Regimes gefunden hat und die GeForce RTX 5090D mit derselben Spiele-Performance wie die reguläre GeForce RTX 5090 erscheinen kann, somit auch denselben Listenpreis tragen könnte. So oder so ist derzeit alles hierzu Spekulation und Annahme: Wie übliche halten die Grafikchip-Entwickler die Listenpreise bis zuletzt geheim, gerade wenn jene erst auf einer markanten Veranstaltung wie einer CES-Keynote genannt werden sollen.

Dies geht teilweise so weit, dass in die entsprechenden Präsentations-Unterlagen erst Minuten vor dem Veranstaltungs-Beginn der finale Preis eingetragen wird. Auch Last-Minute-Änderungen beim Listenpreis sind durchaus schon vorgekommen – im Gegensatz zur Technik ist dies nun einmal ein vergleichsweise variabler Punkt. Dies kann insbesondere dann passieren, wenn man die Konkurrenz vorab versucht in die Irre zu führen (beispielsweise mit gestreuten, jedoch inkorrekten "Leaks") oder aber wenn zwei Hersteller ein Produkt für dasselbe Preissegment planen und sich daher gegenseitig zum Preispunkt des jeweils anderen belauern. Letztlich wird sich dies alles auf den CES-Veranstaltungen von AMD, Intel & nVidia ergeben, welche nunmehr mit acht Tagen auch nicht mehr "ewig" weit weg sind.

Nochmals Twitterer 'Harukaze5719' zeigt in zwei Tweets – No. 1: Prozessoren & No. 2: Grafikkarten – die markanten Resultate eines Reports von Danawa @ YouTube zu den DIY-Kaufgewohnheiten in Südkorea. Bei 'Danawa' handelt es sich um eine der wenigen großen Handelsplattformen des ostasiastischen Landes, ergo dürfte diese Resultate durchaus auf das gesamte DIY-Geschäft in Südkorea applizierbar sein. Jenes weisst zu Mitteleuropa sowohl gewisse Gemeinsamkeiten als auch große Abweichungen auf: CPU-mäßig ist auch Südkorea nunmehr auf eine AMD-Mehrheit umgeschwenkt, jene ist mit ca. 55% zu 45% aber noch lange nicht so deutlich wie in Deutschland bei der Mindfactory (welche wie bekannt aber auch einen bedeutsamen AMD-Bias hat). Zu erwähnen wäre hierzu, dass Südkorea traditionell als Intel-Land (im CPU-Segment) gilt, dieser Umschwung also sowohl bedeutsam als auch jüngeren Datums ist.

Interessanterweise führt AMD bei den Mainboard-Verkäufen in Südkorea mit ca. 60% zu 40% noch etwas deutlicher – darauf hindeutend, dass Intel ein gutes Geschäft mit Aufrüstungen hat, AMD hingegen bei den neu erstellten Plattformen (neues Mainboard mit neuer CPU) inzwischen klarer vorn liegt. Grafikkarten-technisch sind die Verhältnisse dann eindeutiger: AMD ist mit 9,9% gegenüber den 89,6% von nVidia sehr weit hinten dran, Intel spielt mit 0,3% keine Rolle. Bemerkenswert ist daneben die Grafikkarten-Verteilung unter den nVidia-Modellen, wo Mainstream-Modelle absolut dominieren – deutlich gegensätzlich des Kaufverhaltens bei der Mindfactory, wo im dritten Quartal zumeist Midrange- und HighEnd-Karten in der Modell-Topliste vorn lagen. Aber wenn wieder die Frage aufkommt, wieso bei Steam die 60er Modelle von nVidia so konsequent an der Spitze liegen – Südkorea liefert hierzu eine der Antworten.

nVidia-Grafikkarten DIY-Marktanteile in Südkorea 2024  (rein auf nVidia bezogen)
Pos. Karte NV-MA Generation akt. Segment
1. GeForce RTX 4060 32% Ada Lovelace Mainstream
2. GeForce RTX 4060 Ti 8GB 20% Ada Lovelace Mainstream
3. GeForce RTX 4070 14% Ada Lovelace Midrange
4. GeForce RTX 4070 Ti Super 7% Ada Lovelace Midrange
5. GeForce RTX 4080 Super 5% Ada Lovelace HighEnd
6. GeForce RTX 4060 Ti 16GB 5% Ada Lovelace Mainstream
7. GeForce RTX 3060 12GB 4% Ampere Mainstream
gemäß den Daten von Danawa @ YouTube, wiedergegeben von Harukaze5719 @ X

Twitterer Lithos zeigt eine schöne Grafik der Umsatz-Verteilung in nVidias DataCenter-Sparte mit den AI-Beschleunigern und zugleich auch Nebenposten wie Netzwerk-Ausrüstungen. Relevant ist hierbei die Verteilung zwischen den verschiedenen AI-Beschleunigern und -Generationen – welche bis zum vierten Quartal 2024 noch gar keinen Effekt von "Blackwell" sehen, dafür aber immer noch (geringe) Verkäufe der "Ampere"-Beschleuniger. Nach wie vor liegt nVidias DataCenter-Hauptgeschäft jedoch bei der "Hopper"-Generation, welche auch drei Quartale nach der Ankündigung von HPC/AI-Blackwell immer noch deutlich pro Quartal zulegt. Im Prinzip bedeutet dies nur, dass nVidia halt das verkauft, was lieferbar ist – und die Kunden auch das nehmen, was sie kriegen können, egal ob schon neueres angekündigt wurde.

Gleichfalls lag gerade bei HPC/AI-Blackwell die Vorstellung weit vor dem Auslieferungstermin: Blackwell dürfte im DataCenter-Segment wohl erstmals im ersten Quartal 2025 wirklich geschäftswirksam werden, wurde aber bereits im März 2024 vorgestellt. Dies war bei Hopper dann doch einigermaßen schneller, welches bereits mit dem dritten Quartal 2023 voll geschäftswirksam wurde – und ähnlicherweise im März 2023 vorgestellt wurde. In einem normalen Markt würde diese hiermit klar sichtbare Verzögerung von HPC/AI-Blackwell nVidia durchaus in Schwierigkeiten bringen bzw. die Wettbewerber begünstigen. Aber da nVidia in diesem Feld derzeit (noch) ausreichend weit vorn ist, schlägt dieser Verzögerung von HPC/AI-Blackwell überhaupt nicht auf die Ergebnisse ein – wie gesagt nehmen nVidias Kunden schlicht das, was nVidia liefern kann.

Shortcuts: Gemäß VideoCardz bleiben AMDs kommende Radeon RX 9000 Grafikkarten beim gewöhnlichen 8poligen Stromstecker, werden also nicht nVidias 16poligen Stromstecker "12V-2x6" benutzen. Nochmals VideoCardz vermeldet einige konkrete GeForce RTX 5080 und Radeon RX 9070 XT Grafikkarten von Asus, womit auch die Speichermenge von jeweils 16 GB bestätigt wurde. SemiAnalysis berichten hingegen über nVidias "B300" HPC/AI-Lösung, welche basierend auf einem verbesserten Chip satte +50% mehr Rechenleistung liefern soll. Ein Teil hiervon sollen auch (nochmals) hochgesetzte TDP-Werte beisteuern, aber denkbarerweise hat nVidia den eigentlich zugrundeliegenden "GB100"-Chip nunmehr von der 5nm- auf die 4nm-Fertigung übertragen, was höhere Taktraten zuläßt. Hinweis: B200, B300, GB200, GB300 etc. sind alles nur Produkte, nicht aber der eigentliche Chip. Leider wird dies so gut wie immer falsch wiedergegeben.