Grafikkarten-Verkaufsstatistik Mindfactory Q3/2024

Sonntag, 3. November 2024
 / von Leonidas
 

Mit dem abgelaufenen dritten Quartal läßt sich wieder eine Statistik der Grafikkarten-Verkäufe beim deutschen Einzelhändler 'Mindfactory' aufstellen, wie immer basierend auf den wöchentlichen Erhebungen seitens Twitterer TechEpiphany. Wie schon im Vorquartal gab es faktisch keine Grafikkarten-Neuvorstellungen und somit ein vergleichsweise gleichförmiges Marktverhalten – was sich jedoch immer am besten eignet, um Verschiebungen innerhalb der bekannten Positionen festzustellen. Wie die Grafikkarten-Absätze und -Umsätze von AMD, nVidia und Intel im dritten Quartal 2024 bei der Mindfactory aussehen, wie der Vergleich zu den Vorquartalen ausfällt und welche Grafikkarten-Modelle bzw. Grafikkarten-Serien sich besonders weit vorn in der Absatz-Statistik positionieren konnten, wird dieser Artikel aufzeigen.

Einzurechnen wäre hierbei immer, dass die Mindfactory-Verkaufszahlen bekannterweise weit entfernt von Perfektion oder gar repräsentativ für den Gesamtmarkt sind. Zum einen handelt es sich hierbei nur um einen Ausschnitt des Verkaufsgeschehen im deutschen DIY-Markt, sprich außerhalb der Grafikkarten-Verkäufe im Rahmen von Komplett-PCs sowie Projekt-Aufträgen, und natürlich nur bezogen auf den deutschen Markt. In anderen Weltregionen ist nVidia traditionell stärker, teilweise in kleineren Märkten auch fast das einzige verfügbare (oder sinnvolle) Angebot. Gleichfalls ist die Mindfactory zwar ein großer Einzelhändler, aber auch nur einer von einer guten Zahl an großen Einzelhändlern, welche auf dem deutschen Hardware-Markt aktiv sind. Zwar kann kein Einzelhändler komplett am Markt vorbei verkaufen, aber dennoch dürfte jeder der Einzelhändler sein eigenes Verkaufsprofil haben. Von der Mindfactory allgemein bekannt sind beachtbar stärkere AMD-Verkaufszahlen als anderswo, als weiteren Neben-Effekt führt der Händler keinerlei Asus-Produkte.

Eine gehörige Differenz zwischen der bei der Mindfactory sichtbaren Marktverteilung gegenüber dem deutschen DIY-Gesamtmarkt wäre somit einzukalkulieren, dies können sicherlich 10-20 Prozentpunkte Verschiebung von AMD zu nVidia sein. Demzufolge sind alle nachfolgenden Marktverteilungs-Aussagen unter dem Blickwinkel zu betrachten, dass nVidia im deutschen DIY-Gesamtmarkt jeweils noch 10-20 Prozentpunkte besser dastehen dürfte. Da somit die absoluten Zahlen zur Marktverteilung bei der Mindfactory wenig zum gesamten Verkaufsgeschehen aussagen, sollte man sich eher auf die relativen Unterschiede zwischen den Quartalen konzentrieren. Diese Verschiebungen der Marktanteile und Verkäufe dürfte es bei den anderen Einzelhändler anzunehmerweise in ähnlicher Form geben – selbige werden schließlich primär durch Händler-unabhängige Ereignisse wie Grafikkarten-Launches oder allgemeine Preissenkungen ausgelöst. Leider stehen von anderen Einzelhändlern keine vergleichbaren Absatzzahlen zur Verfügung, womit trotz aller dieser Einschränkungen die Mindfactory die einzige Quelle von detaillierten Verkaufszahlen bleibt.

Hinzu kommt für dieses dritte Quartal 2024 noch der Punkt, dass die Absätze der Wochen 27-30 fehlend sind, was nur durch eine Interpolation aus den umherliegenden Wochendaten überbrückt werden konnte. Jene Interpolation kann natürlich nur ein Notnagel sein, um überhaupt zu irgendwelchen Gesamtdaten zu kommen, eine gewisse zusätzliche Fehlermarge ist aber speziell bei diesen Quartalsdaten einfach einzukalkulieren. Wenn man annimmt, sich bei diesen 4 der 12 Quartalswochen um vielleicht bis zu 10% zu verkalkulieren, dann sind dies auf das gesamte Quartal gerechnet eine Fehlermarge von immerhin ±3%. Da einzelne Grafikkarten auch noch etwas größere Schwankungen hingelegen könnten, dürfte die Fehlermarge bei einzelnen Grafikkarten auch durchaus bis zu ±5% betragen. Dies ist bedauerlich, aber leider nun nicht mehr zu ändern. Vorteilhafterweise lag die "Fehlzeit" mitten im Hochsommer, wo generell keine großen Absatzsprünge oder andere Marktüberraschungen zu erwarten sind.

Aber auch ohne diese gewisse Fehlermarge ist jederzeit zu erkennen, dass die Grafikkarten-Absätze bei der Mindfactory im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal nochmals beachtbar zurückgegangen sind. Dies mag saisonal bedingt "normal" sein, allerdings ist das insgesamte Absatz-Level auch ziemlich niedrig, derzeit nur auf 55% des Vorjahreszeitraumes liegend. Hier spielt wohl das Alter der derzeit aktuellen Grafikkarten-Generationen eine Rolle, welche inzwischen die 2-Jahres-Marke erreicht hat. Der größte Teil der Interessenten dürfte sich somit längst eingedeckt haben, der große Rest wartet dann bereits eher auf die nachfolgenden Grafikkarten. Hier zeigt sich denkbarerweise, dass zwei Jahre mit derselben Grafikkarten-Generation aus Absatz-Sicht eine wohl zu lange Zeit darstellen – gerade wenn nur einer der beiden großen Anbieter eine Refresh-Generation aufgelegt hat und jene auch nicht besser als "mittelprächtig" ausgefallen ist.

Absatz in Stück AMD nVidia Intel gesamt AMD nVidia Intel
Q1/2023 22'430 Stück 25'110 Stück 190 Stück 47'730 Stück 47,0% 52,6% 0,4%
Q2/2023 19'140 Stück 18'320 Stück 240 Stück 37'700 Stück 50,8% 48,6% 0,6%
Q3/2023 22'580 Stück 19'370 Stück 200 Stück 42'150 Stück 53,6% 45,9% 0,5%
Q4/2023 36'250 Stück 25'400 Stück 380 Stück 62'030 Stück 58,4% 41,0% 0,6%
Q1/2024 24'510 Stück 20'420 Stück 480 Stück 45'410 Stück 53,9% 45,0% 1,1%
Q2/2024 15'220 Stück 16'880 Stück 350 Stück 32'450 Stück 46,9% 52,0% 1,1%
Q3/2024 12'425 Stück 15'070 Stück 205 Stück 27'700 Stück 44,9% 54,4% 0,7%
basierend auf Erhebungen von TechEpiphany @ Twitter, ausgewertet von 3DCenter (Datensammlung für 2024)

Bei der Marktverteilung zwischen AMD und nVidia hat sich hingegen wenig getan, wenngleich AMD wiederum etwas verloren hat und damit nun selbst bei der Mindfactory (leicht) ins Hintertreffen gerät. Dabei konnte sich AMD bei den durchschnittlichen Verkaufspreisen (ASP) noch mit am besten halten, während nVidia hier ein gutes Stück verloren hat. Möglicherweise sieht man hier aber auch nur den Sondereffekt, welchen die viel niedrigeren Verkaufszahlen der GeForce RTX 4090 erzwungen haben – die Karte hatte hingegen "früher" mit guten Verkaufszahlen den nVidia-ASP sicherlich deutlich gestützt. Generell ist es jedoch nur zu natürlich, dass die durchschnittlichen Verkaufspreise mit der Zeit absinken, wenn keine neuen Grafikkarten in den Markt kommen. Eben deswegen hatte nVidia ja auch den "SUPER"-Refresh herausgebracht, welcher zumindest temporär sehr wohl die durchschnittlichen Verkaufspreise bei nVidia stabilisieren konnte.

ASPs in Euro AMD nVidia Intel gesamt Grafikkarten-Launches
Q1/2023 630€ 803€ 263€ 720€ 4070Ti
Q2/2023 560€ 796€ 228€ 673€ 4070, 4060Ti-8GB, 7600
Q3/2023 541€ 774€ 227€ 647€ 7600, 4060Ti-16GB, 7700XT, 7800XT
Q4/2023 563€ 683€ 233€ 610€
Q1/2024 546€ 715€ 205€ 618€ 4070S, 4070TiS, 7600XT, 4080S, 3050-6GB, 7900GRE
Q2/2024 502€ 750€ 215€ 628€
Q3/2024 493€ 703€ 179€ 605€ 4070-GDDR6
basierend auf Erhebungen von TechEpiphany @ Twitter, ausgewertet von 3DCenter (Datensammlung für 2024)

Der nach wie vor erhebliche Unterschied in den durchschnittlichen Verkaufspreisen zwischen AMD und nVidia führt dann auch in diesem Quartal dazu, dass aus fast ausgeglichenen Absatz-Marktanteilen bei den Umsatz-Marktanteilen hingegen wiederum eine deutliche Dominanz von nVidia wird. Im Gegensatz zu den Spieleentwicklern, welche auf die Anzahl der Spieler bzw. deren Grafikkarten schauen, ist der Umsatz-Marktanteil für Grafikkarten-Hersteller, Distributoren und Einzelhändler die wichtigere Kenngröße – und dabei machen sie mit nVidia klar mehr Geschäft. Jenes war allerdings auch nach Umsätzen bewertet äußerst schwach im dritten Quartal 2024, gerade einmal auf der Hälfte (!) der Umsatzzahl des Vorjahreszeitraums liegend. Vielerorts bereits abgedeckter Bedarf und sinkende Durchschnittspreise ergeben zusammengenommen somit einen arg schwachen Grafikkarten-Markt im dritten Quartal 2024.

Umsatz in Mio. € AMD nVidia Intel gesamt AMD nVidia Intel
Q1/2023 14,13 Mio. € 20,17 Mio. € 0,04 Mio. € 34,34 Mio. € 41,2% 58,7% 0,1%
Q2/2023 10,73 Mio. € 14,58 Mio. € 0,06 Mio. € 25,37 Mio. € 42,3% 57,5% 0,2%
Q3/2023 12,20 Mio. € 15,01 Mio. € 0,05 Mio. € 27,26 Mio. € 44,7% 55,1% 0,2%
Q4/2023 20,40 Mio. € 17,36 Mio. € 0,09 Mio. € 37,85 Mio. € 53,9% 45,9% 0,2%
Q1/2024 13,37 Mio. € 14,60 Mio. € 0,10 Mio. € 28,07 Mio. € 47,6% 52,0% 0,4%
Q2/2024 7,64 Mio. € 12,66 Mio. € 0,08 Mio. € 20,38 Mio. € 37,5% 62,1% 0,4%
Q3/2024 6,13 Mio. € 10,59 Mio. € 0,04 Mio. € 16,76 Mio. € 36,6% 63,2% 0,2%
basierend auf Erhebungen von TechEpiphany @ Twitter, ausgewertet von 3DCenter (Datensammlung für 2024)

Die Einzel-Auswertung der verkauften Grafikkarten sieht erneut die Radeon RX 7800 XT sowie die drei "SUPER"-Modelle von nVidia auf den vordersten Plätzen, für dieses Quartal noch ergänzt durch die GeForce RTX 4060 Ti, welche sich über die letzten Monate immer weiter nach vorn gerobbt hat. Die vorliegenden Statistik unterscheidet dabei nicht zwischen den 8GB- und 16-GB-Modellen dieser Grafikkarte, aber gemäß einer früheren Erhebung kann man von ca. 60% an 16GB-Modellen bei der GeForce RTX 4060 Ti (bei der Mindfactory) ausgehen. Auffallend im Vergleich der Absatzzahlen zum zweiten Quartal ist die Absatz-Ausdünnung bei den restlichen Grafikkarten: Entfielen im zweiten Quartal 43% (13'890 Stück) auf die vorgenannten fünf Top-Modelle, sind es im dritten Quartal dann schon 49% (13'620 Stück). Verloren hat hier beim Absatz in erster Linie das breitere Programm, während die Top-Modelle ihre absoluten Absatzzahlen nahezu halten konnten und somit relativ gesehen inzwischen um einiges bedeutsamer dastehen.

Q3/2024 Absatz Anteil AMD Anteil gesamt
Radeon RX 7900 XTX 885 Stück 7,1% 3,2%
Radeon RX 7900 XT 1510 Stück 12,2% 5,5%
Radeon RX 7900 GRE 1060 Stück 8,5% 3,8%
Radeon RX 7800 XT 3020 Stück 24,3% 10,9%
Radeon RX 7700 XT 965 Stück 7,8% 3,5%
Radeon RX 7600 XT 600 Stück 4,8% 2,2%
Radeon RX 7600 465 Stück 3,7% 1,7%
Radeon RX 6800 XT 35 Stück 0,3% 0,1%
Radeon RX 6800 1615 Stück 13,0% 5,8%
Radeon RX 6750 XT 1060 Stück 8,5% 3,8%
Radeon RX 6650 XT 280 Stück 2,3% 1,0%
Radeon RX 6600 790 Stück 6,4% 2,9%
Radeon RX 6500 XT 50 Stück 0,4% 0,2%
Radeon RX 6400 40 Stück 0,3% 0,1%
Radeon RX 580 50 Stück 0,4% 0,2%
Q3/2024 Absatz Anteil Intel Anteil gesamt
Arc A770 65 Stück 31,7% 0,2%
Arc A750 45 Stück 22,0% 0,2%
Arc A380 95 Stück 46,3% 0,3%
Q3/2024 Absatz Anteil nVidia Anteil gesamt
GeForce RTX 4090 485 Stück 3,2% 1,8%
GeForce RTX 4080 Super 3290 Stück 21,8% 11,9%
GeForce RTX 4070 Ti Super 2285 Stück 15,2% 8,2%
GeForce RTX 4070 Ti 50 Stück 0,3% 0,2%
GeForce RTX 4070 Super 2740 Stück 18,2% 9,9%
GeForce RTX 4070 1085 Stück 7,2% 3,9%
GeForce RTX 4060 Ti 2245 Stück 14,9% 8,1%
GeForce RTX 4060 1480 Stück 9,8% 5,3%
GeForce RTX 3060 780 Stück 5,2% 2,8%
GeForce RTX 3050 360 Stück 2,4% 1,3%
GeForce GTX 1650 75 Stück 0,5% 0,3%
GeForce GT 1030 95 Stück 0,6% 0,3%
GeForce GT 710 100 Stück 0,7% 0,4%

Die plastische Aufteilung der Grafikkarten-Absätze zeigt für das dritte Quartal ein gegenüber dem Vorquartal nicht bedeutsam verändertes Bild an: Anstatt der GeForce RTX 4070 Super ging nunmehr die GeForce RTX 4080 Super an die absolute Spitze, resultierend sicherlich auch aus stark zurückgegangenen Absätzen zur auslaufenden (und damit überteuert angebotenen) GeForce RTX 4090. GeForce RTX 3060 und 4060 haben hingegen bei der Bedeutsamkeit die Plätze getauscht, zugleich hat die Bedeutung bzw. der Absatz der RDNA2-Beschleuniger nochmals leicht abgenommen, klarer bei der Radeon RX 6800 zu sehen. Hier bestehen allerdings immer noch zwei Marktpositionen, wo der jeweilige Alt-Beschleuniger (RDNA2) mehr absetzt als der im nahezu selben Preisbereich angebotenen Neu-Beschleuniger (RDNA3) – recht deutlich darauf hinzeigend, dass das Neu-Angebot dem Alt-Angebot eigentlich nicht das Wasser reichen kann.

Die Entwicklung der Modell-Verteilung über die letzten Quartale hinweg gibt vielleicht schon einen kleinen Vorgeschmack auf den zukünftigen Grafikkarten-Markt, wenn AMD innerhalb der RDNA4-Generation gar keine HighEnd-Beschleuniger mehr anbieten will. Denn derzeit ist AMDs HighEnd-Absatz schon stark zurückgehend, die Radeon RX 7900 XTX verkauft sich nur noch (grob) halb so gut wie die Radeon RX 7900 XT – und letztere steht eigentlich nur nach deutlichen Preissenkungen so passabel da wie aktuell zu sehen. Möglicherweise zieht AMD auch aus dieser Entwicklung die Lehre, dass oberhalb von 700 Euro für AMD-Grafikkarten einfach wenig zu holen ist. nVidia hingegen kann aus der aktuellen Entwicklung die Lehre ziehen, dass es einen bestenfalls mittelguten Markt für die GeForce RTX 4080 für 1200 Dollar/Euro gab – aber sehr wohl einen guten Markt für die GeForce RTX 4080 Super für 1000 Dollar/Euro gibt.

Gar nicht erwähnt wurden bislang Intels Grafikkarten, welche mit derzeit 0,7% Marktanteil allerdings auch nicht wirklich erwähnenswert sind. Inzwischen verschwindet dies unter den Alt-Generationen von AMD und nVidia, welche mit kumuliert 1,9% sogar mehr Absatz-Gewicht auf die Waage bringen als Intels aktuelle Grafikkarten-Generation. Generell zeigt die Generations-Verteilung eine erneue (langsame) Konzentration auf die jeweils aktuellen Generationen von AMD & nVidia an. Jene stehen derzeit bei exakt 80,0% aller Mindfactory-Absätze, womit alle Alt-Generationen (+Intel) an den Rand gedrückt werden, inzwischen selbst AMDs bislang noch sehr erfolgreiche RDNA2-Generation betreffend.

Q3/2024 Absatz Anteil (Q2/2024) Grafikkarten-Serien
AMD ältere 50 Stück 0,2% (0,3%) Radeon RX 500 Serie
AMD RDNA2 3870 Stück 14,0% (16,9%) Radeon RX 6000 Serie
AMD RDNA3 8505 Stück 30,7% (29,7%) Radeon RX 7000 Serie
nVidia ältere 270 Stück 1,0% (1,2%) GeForce 700, 10 & 16 Serien
nVidia Ampere 1140 Stück 4,1% (4,6%) GeForce 30 Serie
nVidia Ada Lovelace 13'660 Stück 49,3% (46,2%) GeForce 40 Serie
Intel Alchemist 205 Stück 0,7% (1,1%) Arc A Serie
AMD 12'425 Stück 44,9% (46,9%)
nVidia 15'070 Stück 54,4% (52,0%)
Intel 205 Stück 0,7% (1,1%)
insgesamt 27'700 Stück

Bemerkenswert im mittelfristigen Verlauf ist der Punkt, dass AMDs RDNA3-Absätze schon einmal viel besser lagen und sich auch zuletzt nicht mehr wirklich nach vorn entwickelt haben. Der (faktisch natürliche) Rückgang der RDNA2-Absätze ist demzufolge zuerst nVidia zugutegekommen, während es AMD augenscheinlich nicht gelungen ist, diese Absätze zu den eigenen RDNA3-Beschleunigern zu ziehen. Nach dem vergleichsweise gutem RDNA2-Portfolio ist halt AMDs RDNA3-Portfolio weit weniger gut gelungen, was sich nun, wenn die letzten RDNA2-Reste langsam aus dem Markt gehen, um so deutlicher zeigt bzw. AMD weitere Marktanteile kostet. Gerade in Bezug auf das kürzer angelegte RDNA4-Portfolio muß AMD zusehen, dass da möglichst jede einzelne Grafikkarte sticht, damit man die Schwächen des RDNA3-Portfolios schnellstmöglich übertünchen kann.

Für das laufende vierte Quartal ist inzwischen kaum noch mit Grafikkarten-Neuvorstellungen zu rechnen: Bei AMD und nVidia ist der 2025er Termin ziemlich sicher, bei Intel gibt es keinerlei überzeugende Hinweise für einen anderen Ablauf. Das größte Ereignis des vierten Quartals dürfte somit der "Black Friday" in der 48. Kalenderwoche sein, welcher zumindest im letzten Jahr für eine Absatzverdopplung für immerhin zwei Wochen und auch einen gut nachhallenden Effekt gesorgt hatte. Ob dies dieses Jahr ähnlich stark ausfällt, bleibt angesichts des allgemeinen Abwarten auf die nächsten Grafikkarten-Generationen von AMD und nVidia stark abzuzwarten, wenigstens ein gewisser Markteffekt ist allerdings annehmbar. Richtig voran gehen dürfte der Grafikkarten-Markt aber wohl erst mit jenen nächsten Generationen – und natürlich nur, wenn diese (auch neben der GeForce RTX 5090) eine ordentliche Schlagkraft mit sich bringen.