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News des 8. Oktober 2024

Im 3DCenter-Forum diskutiert man die jüngst gezeigten Performance-Werte zu "Arrow Lake" bzw. das Ausbleiben eines echten Performance-Fortschritts bei dieser kommenden neuen Intel-Generation. Ein wichtiger Ansatzpunkt hierzu ist, dass Intel Arrow Lake gern IPC-technisch gegenüber Meteor Lake verglichen hat, welches allerdings in dieser Disziplin auch keine Offenbarung war, was einfach nur durch dessen Energie-Effizienz sowie das Nichterscheinen im Desktop verdeckt wurde. Der andere liegt darin, dass der vergleichsweise geringe Singlethread-Gewinn von Arrow Lake gegenüber Raptor Lake aus IPC-Sicht von den etwas niedrigeren Maximal-Taktraten wieder aufgefressen wird. Von Twitter hingegen kommen gewichtige Aussagen zu möglichen technischen Hintergründen der gezeigten Spiele-Performance von Arrow Lake:

Because the memory interface is on another tile.
Quelle:  High Yield @ X am 8. Oktober 2024
 
285k's ring bus clock seems to be 1.1GHz lower than 13900k according to previously leaked hwinfo screenshots.
Quelle:  David Huang @ X am 8. Oktober 2024
 
C2C doesn't matter that much, but L3 memory access latency is the most critical one besides memory latency. MTL-H vs RPL-H is like 80 cycles vs 55 cycles due to ring clock, as I tested in my Lunar Lake review.
Quelle:  David Huang @ X am 8. Oktober 2024
 
All these made MTL a horrible gaming platform, it's so bad that not only does it regressed from RPL, it loses to PHX despite having 50% larger L3 cache, while Intel historically leads AMD with similar cache config due to having better prefetcher. ARL suffers from the same issue.
Quelle:  David Huang @ X am 8. Oktober 2024

Danach ergeben sich so einige Erklärungs-Ansätze: Speicherinterface in einem extra Tile (verbunden mit höheren Latenzen), klar niedriger Takt beim Ringbus und deutlich höhere Latenz zum Level3-Cache sind allesamt für die Anwendungs-Performance weitgehend unwichtig, unter Spielen allerdings deutlich negativ wirksam. Teilweise sind jene Rückschritte bedingt durch die Fertigungs-Technologie (Speicherinterface auf extra Tile), anderes ist hingegen eher schwer von Außen zu verstehen, müsste somit Intel selber erklären. Augenscheinlich ist das ganze Arrow-Lake-Design nicht mehr so extrem hochgetrieben wie noch Raptor Lake – wobei die Hochtreibung von dessen Design anzunehmenderweise ein Auslöser für die Stabilitäts-Probleme bei Raptor Lake waren. Möglicherweise hatte Intel dies beim Arrow-Lake-Design im Hinterkopf, vor allem aber dürfte Intel das Design primär für Mobile-Bedürfnisse entworfen haben, wo bekannterweise heutzutage 3 von 4 PC-Prozessoren landen. Hier ging also Energieeffizienz vor Spitzen-Performance – letztlich nicht unähnlich zu AMDs Zen 5, welcher dafür allerdings auch noch eine tatsächliche Mehrperformance bot.

Als Nachtrag zu den ganzen Performance-Folien zu "Arrow Lake" ist seitens Twitterer HXL noch eine Intel-Folien mit den Spezifikationen der Core Ultra 200 K/KF-Modelle aufgetaucht. Jene bestätigt den letzten Stand, zu welchem es (im Fall der K/KF-Modelle) absolut keine Abweichungen gibt – hier hat die Gerüchteküche vorab mal zu 100% richtig gelegen. Wie bekannt, gibt es mit "Arrow Lake" etwas niedrigere Maximal-Taktraten, wobei der Taktraten-Offset gegenüber "Raptor Lake" mit maximal –300 MHz wahrlich nicht besonders großartig ausfällt. Zugleich kommt Arrow Lake mit teilweise weniger PL2 daher: Bei Core i7/i9 K/KF ist dies mit 253→250W kein wirklicher Unterschied, beim Core i5 K/KF mit 181→159 Watt hingegen durchaus beachtbar. Zudem sinken auch die PL2-Werte der meisten non-K-Modelle nicht unerheblich – welche wie bekannt dann aber erst ein Thema für den Jahresanfang 2025 sein werden.

Kerne P-Takt E-Takt L2+L3 iGPU PL1/PL2 Release
Core Ultra 9 285K 8P+16E/24T 3.7/5.7 GHz 3.2/4.6 GHz 40+36 MB 4 Xe @ ≤2.0 GHz 250/250W 24. Okt. 2024
Core Ultra 9 285 8P+16E/24T 2.5/5.6 GHz 1.9/4.6 GHz 40+36 MB 4 Xe @ ≤2.0 GHz 65/182W CES 2025
Core Ultra 7 265K 8P+12E/20T 3.9/5.5 GHz 3.3/4.6 GHz 36+30 MB 4 Xe @ ≤2.0 GHz 250/250W 24. Okt. 2024
Core Ultra 7 265KF 8P+12E/20T 3.9/5.5 GHz 3.3/4.6 GHz 36+30 MB deaktiviert 250/250W 24. Okt. 2024
Core Ultra 7 265 8P+12E/20T 2.4/5.3 GHz 1.8/4.6 GHz 36+30 MB 4 Xe @ ≤2.0 GHz 65/182W CES 2025
Core Ultra 7 265F 8P+12E/20T 2.4/5.3 GHz 1.8/4.6 GHz 36+30 MB deaktiviert 65/182W CES 2025
Core Ultra 5 245K 6P+8E/14T 4.2/5.2 GHz 3.6/4.6 GHz 26+24 MB 4 Xe @ ≤1.9 GHz 159/159W 24. Okt. 2024
Core Ultra 5 245KF 6P+8E/14T 4.2/5.2 GHz 3.6/4.6 GHz 26+24 MB deaktiviert 159/159W 24. Okt. 2024
Core Ultra 5 245 6P+8E/14T 3.4/5.1 GHz 2.9/4.5 GHz 26+24 MB ? Xe @ ≤? GHz 65/121W CES 2025
Core Ultra 5 235 6P+8E/14T 3.4/5.0 GHz 2.9/4.4 GHz 26+24 MB ? Xe @ ≤? GHz 65/121W CES 2025
Core Ultra 5 225 6P+4E/10T 3.3/4.9 GHz 2.7/4.4 GHz 22+? MB 2 Xe @ ≤1.8 GHz 65/121W CES 2025
Core Ultra 5 225F 6P+4E/10T 3.3/4.9 GHz 2.7/4.4 GHz 22+? MB deaktiviert 65/121W CES 2025
Core Ultra 3 205 4P+4E/8T 3.9/4.8 GHz 3.3/4.2 GHz 16+? MB ? Xe @ ≤? GHz 65/76W CES 2025
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Laut WCCF Tech soll die kommende GeForce RTX 5080 mit der höchstmöglichen GDDR7-Datenrate von 32 Gbps antreten – darauf hinweisend, dass die höhere Speicherbandbreite ein gewichtiges Thema von "Gaming-Blackwell" sein könnte, weil es außerhalb der GB202-basierten GeForce RTX 5090 nicht bedeutsam mehr Hardware-Einheiten gibt. Gegenüber der GeForce RTX 4080 Super ergäbe diese eine Steigerung der Speicherbandbreite um immerhin +39%. Davon dürfte jeder Prozentpunkt notwendig sein, denn wie bekannt hat die GeForce RTX 5080 ansonsten wenige Argumente gegenüber dem Ada-Lovelace-Vorgänger: Gleiche Interface-Breite, nur 4 Shader-Cluster mehr – damit ist dann nicht viel Staat zu machen und wird es schwer, die Performance-technisch um gut +31% vor der GeForce RTX 4080 Super liegende GeForce RTX 4090 einzuholen. Dafür müsste die Blackwell-Generation dann schon deutlich höhere Taktraten und/oder satte IPC-Gewinne aufbieten – wovon bislang noch nicht viel zu hören war. Gut möglich daher, dass sich die GeForce RTX 5080 eher nur in Spezial-Disziplinen mit der GeForce RTX 4090 anlegen kann, so beim RayTracing oder unter Frame Generation.

WCCF Tech berichten zudem mit fernöstlicher Quelle über den kommenden MediakTek/nVidia-SoC für "AI-PCs". Jenes von Millionen Menschen sehnsüchtig erwartete AI-Produkt ;) soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 erscheinen und angeblich bereits die Unterstützung von Asus, Dell, HP & Lenovo haben. Dies zeigt erstens einmal darauf hin, dass gut Ding Weile haben will, sprich übers Knie gebrochen werden kann da bezüglich der Vorlaufzeiten für Chip-Entwicklung, Tape-Out & Validierung gar nichts. Gegen Ende 2025 wird der MediakTek/nVidia-SoC sich dann schon mit dem Arrow-Lake-Refresh (kein neues Silizium, aber sicher eine neue Generation), Panther Lake sowie neuen AMD-SoCs herumschlagen müssen. Als Vorteil mag sicherlich gelten, dass Ende 2025 aller Vermutung nach mit einem starken Anziehen der PC-Absätze im Zuge des Support-Endes von Windows 10 gerechnet werden kann. Selbst wenn einige da keine Bedenken über die potentiellen Berge an Elektroschrott haben, so sagt schlicht die Erfahrung aus, dass ein solches Support-Ende eines wichtigen Microsoft-Betriebssystems den PC-Absatz merkbar stimuliert.

Von Twitterer TechEpiphany kommen wieder die Grafikkarten-Verkaufszahlen der Mindfactory, welche in der 40. Woche das Jahrestief von letzter Woche egalisieren, allerdings dennoch sich noch nicht so richtig vom Sommerloch erholen wollen. Für AMD war es eine gute Woche mit sich wieder der Parität gegenüber nVidia annähernden Absätzen, beim Umsatz kann man diesen Zustand wegen deutlich auseinanderliegender durchschnittlicher Absatzpreise (derzeit 515€ vs 713€) vorerst nicht mehr erreichen. Vorangetrieben wurde dies durch die guten Absätze der Radeon RX 7800 XT, welche erstmals seit einigen Wochen die Gruppe der Super-Modelle von nVidia Absatz-technisch etwas hinter sich läßt. Dennoch bleibt es bei der bekannten Rangordnung, dass zuerst diese vier Modelle kommen und alles andere sich dahinter einsortieren muß – im übrigen erneut mit der GeForce RTX 4060 Ti als erstem Verfolger. Die GeForce RTX 4090 taucht hingegen mit 10 Verkäufen mal wieder auf, was aber natürlich nichts an der grundsätzlichen Situation der Karte ändert.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2024   (AMD in rot, nVidia in grün, Intel in blau, durchgehend in dieser Reihenfolge)
Absatz Absatz-Anteile Umsatz Umsatz-Anteile ASPs
40. Woche 2024 2110 Stück 47,2%   51,9%   0,9% 1,30M € 39,5%   60,3%   0,2% 515€   713€   119€
39. Woche 2024 1720 Stück 43,0%   55,8%   1,2% 1,00M € 35,4%   64,2%   0,4% 477€   666€   211€
38. Woche 2024 2090 Stück 45,7%   53,3%   1,0% 1,24M € 37,1%   62,5%   0,4% 481€   694€   225€
37. Woche 2024 2290 Stück 42,6%   56,5%   0,9% 1,38M € 35,5%   64,3%   0,2% 506€   690€   124€
36. Woche 2024 1845 Stück 47,7%   51,5%   0,8% 1,11M € 38,4%   61,3%   0,3% 485€   718€   204€
35. Woche 2024 2295 Stück 42,3%   57,7%    0%  1,42M € 33,5%   66,5%    0%  491€   713€     —  
34. Woche 2024 1970 Stück 49,2%   49,8%   1,0% 1,16M € 42,0%   57,6%   0,4% 505€   684€   220€
33. Woche 2024 1740 Stück 47,7%   51,1%   1,2% 1,08M € 38,7%   60,9%   0,4% 501€   737€   217€
32. Woche 2024 1845 Stück 48,0%   52,0%    0%  1,12M € 37,3%   62,7%    0%  474€   734€     —  
31. Woche 2024 2020 Stück 44,5%   54,5%   1,0% 1,20M € 38,9%   60,9%   0,2% 519€   665€   125€
26. Woche 2024 3135 Stück 41,6%   57,7%   0,7% 1,95M € 32,8%   67,0%   0,2% 489€   722€   235€
25. Woche 2024 2320 Stück 32,5%   66,2%   1,3% 1,48M € 24,1%   75,5%   0,4% 475€   730€   190€
24. Woche 2024 2375 Stück 48,4%   49,9%   1,7% 1,41M € 39,3%   60,1%   0,6% 481€   715€   214€
23. Woche 2024 2835 Stück 50,4%   48,7%   0,9% 1,67M € 41,0%   58,8%   0,2% 478€   711€   162€
22. Woche 2024 2345 Stück 46,0%   52,7%   1,3% 1,42M € 38,9%   60,7%   0,4% 512€   698€   197€
21. Woche 2024 1795 Stück 54,0%   44,9%   1,1% 1,04M € 45,0%   54,4%   0,6% 484€   706€   333€
18.-20. Woche 2024 2083 Stück p.W. 46,8%   52,1%   1,1% 1,41M € p.W. 34,9%   64,7%   0,4% 506€   843€   224€
17. Woche 2024 2450 Stück 49,6%   50,0%   0,4% 1,52M € 40,7%   59,2%   0,1% 511€   736€   122€
16. Woche 2024 2770 Stück 44,6%   54,1%   1,3% 1,80M € 34,5%   65,1%   0,4% 503€   781€   181€
15. Woche 2024 2485 Stück 53,1%   45,9%   1,0% 1,51M € 44,9%   54,7%   0,4% 513€   724€   235€
12. Woche 2024 2680 Stück 52,4%   45,5%   2,1% 1,60M € 47,7%   51,6%   0,7% 544€   677€   208€
11. Woche 2024 2930 Stück 54,1%   45,6%   0,3% 1,79M € 48,7%   51,2%   0,1% 551€   687€   127€
10. Woche 2024 3210 Stück 52,0%   47,4%   0,6% 2,09M € 43,8%   56,0%   0,2% 548€   771€   175€
9. Woche 2024 3375 Stück 51,4%   47,9%   0,7% 2,09M € 45,5%   54,3%   0,2% 547€   701€   211€
8. Woche 2024 3540 Stück 53,8%   45,6%   0,6% 2,27M € 47,0%   52,8%   0,2% 561€   744€   232€
7. Woche 2024 3460 Stück 54,9%   43,9%   1,2% 2,22M € 48,1%   51,5%   0,4% 563€   753€   203€
6. Woche 2024 3590 Stück 51,3%   47,2%   1,5% 2,26M € 44,2%   55,3%   0,5% 543€   736€   202€
5. Woche 2024 4560 Stück 49,7%   49,7%   0,6% 3,02M € 42,0%   57,8%   0,2% 560€   770€   196€
4. Woche 2024 3480 Stück 47,7%   51,4%   0,9% 2,25M € 42,7%   57,0%   0,3% 580€   717€   238€
3. Woche 2024 3365 Stück 57,9%   40,6%   1,5% 1,97M € 51,1%   47,4%   0,5% 528€   686€   181€
2. Woche 2024 3445 Stück 63,8%   35,0%   1,2% 1,92M € 60,0%   39,6%   0,4% 524€   632€   200€
1. Woche 2024 4050 Stück 64,0%   34,8%   1,2% 2,20M € 61,9%   37,6%   0,5% 525€   585€   238€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag; "p.W." = per Woche