Ein weiterer Test des Ryzen 5 7600X3D kommt von der ComputerBase, mit zum vorherigen PCGH-Test kaum veränderten Resultaten. Bei der Anwendungs-Performance sieht die ComputerBase generell eine stärkere Skalierung gegenüber dem PCGH-Test, dies ist aber natürlich auch abhängig von den jeweils gewählten Anwendungen. Bei der Spiele-Performance ist das Bild im Prinzip gleich, allerdings sieht die ComputerBase den Ryzen 5 7600X3D sogar leicht vor dem Core i5-14600K, bei der PCGH war es genau umgekehrt – mit beiderseits geringen Abständen wohlgemerkt. Beide Tests sind sich dann einig in der Energieeffizienz-Frage, wo den X3D-Modellen niemand etwas vor macht, vor allem aber der Core i5-14600K einigermaßen weg vom Schuß liegt.

Auffallend zudem im Vergleich beider Tests sind die gestiegenen Straßenpreise von Ryzen 7000: Der Ryzen 7 7800X3D steht derzeit bei ab 405 Euro, war hingegen zum Zeitpunkt des PCGH-Tests bei 389 Euro gelistet und zum Zeitpunkt des Ryzen-9000-Launches hingegen sogar schon ab 355 Euro verfügbar. Speziell dieses Modell hat somit innerhalb eines Monats eine satte Preissteigerung um +14% hingelegt – sehr ungewöhnlich angesichts des ansonsten bei AMD vollkommen normalen täglichen Preisverfalls. Allerdings ergibt sich seit eben diesem Ryzen-9000-Launch die oftmals umgekehrte Preistendenz bei den Zen4-basierten Prozessoren: Die meisten Ryzen 7000 Modelle sind seit diesem Zeitpunkt im Preis leicht gestiegen, oftmals um nicht relevante Beträge, aber eben in die falsche Richtung hin und für AMD wie gesagt sehr ungewöhnlich. Ausnahmen hierzu gibt es auch, Ryzen 9 7900 & 7900X sowie Ryzen 7 7700X sind weiterhin im Preis gefallen, so dass es sich nicht um eine einheitliche Tendenz handelt.

Dennoch ist dies schon sehr auffällig, wenn hierfür keinerlei direkte Gründe (Währungsschwankungen, bekannte Lieferprobleme) vorliegen und dies die langjährige Tendenz durchbricht, dass die Straßenpreise von AMD-Prozessoren immer weiter leicht absinken. Denkbar wäre, dass der Bedarf an einzelnen Ryzen-7000-Modellen nach dem Ryzen-9000-Launch unerwarteterweise zugenommen hat – was allerdings nicht den heftigen Ausschlag beim Preis des Ryzen 7 7800X3D erklärt. Bei Ryzen 9000 ist hingegen nichts dergleichen zu sehen, dort sind die Straßenpreise gegenüber dem Zeitpunkt der Launch-Analyse zu Ryzen 9000 weiter abgesunken – nicht um große Beträge, aber durchgehend beachtbar und dies ausgehend von Preislagen ebenfalls schon leicht unterhalb der jeweiligen UVPs. Im Schnitt liegen die vier Ryzen 9000 Modelle derzeit bereits um –9,4% unterhalb ihrer UVP, mit dem Ryzen 9 9900X auf –13,0% als beachtbarem Spitzenreiter und auch optisch dann schon deutlich anderem Preispunkt (ab 469 Euro bei den Einzelhändlern gegenüber einer UVP von 539€).

Zu einem wirklichen Vorteil zugunsten von Ryzen 9000 führt diese gegensätzliche Preisentwicklung bei Ryzen 7000 & 9000 allerdings noch nicht (speziell natürlich, weil der preislich am stärksten reagierende Ryzen 7 7800X3D in diesem Vergleich außen vor ist). Rechnet man die Performance/Preis-Verhältnisse auf aktuellen Straßenpreisen nach, dann gewinnt Ryzen 9000 gemäß den zur Launch-Analyse aufgestellten Performane-Werten derzeit im Schnitt +3 Prozentpunkte beim Performance/Preis-Verhältnisse unter Anwendungen hinzu, unter Spielen sind es im Schnitt +2 Prozentpunkte. Dies reicht allerdings überhaupt nicht für irgendwelche Änderungen an der Bewertung, denn von –25% auf –22% unter Anwendungen sowie von –28% auf –26% unter Spielen ergibt sich überhaupt keine beachtbare Differenz. Um den hohen Unterschied bei den Performance/Preis-Verhältnissen zwischen Ryzen 7000 & 9000 wirklich abzubauen, müsste Ryzen 9000 locker um ein Viertel im Preis fallen. Selbst kleinere Preissteigerungen bei Ryzen 7000 helfen Ryzen 9000 also nicht, das Performance/Preis-Verhältnis von AMDs neuer Prozessoren-Generation bleibt grauenhaft.

BenchLife packen die (angeblich) finalen Spezifikationen zur Core Ultra 200 Serie auf Basis von Arrow Lake-S aus, gegenüber dem letzten Stand ergeben sich damit ein Haufen an Bestätigungen von bereits bekanntem Wissen sowie zusätzlich die Mengen an Level3-Cache bei allen K/KF-Modellen. Die Mengen an Level2-Cache wurden zwar auch bislang selten genannt, allerdings hatte Twitterer Jaykihn selbige Angaben schon vor einiger Zeit geliefert, was einfach nur oftmals nicht beachtet wurde (bei 3DC hingegen von Anfang an in die Spezifikations-Auflistungen eingebaut). Gemäß der dortigen Daten läßt sich der Level2-Cache für jeden Arrow-Lake-Prozessor bestimmen, Abspeckungen an dieser Stelle sind bei Intel eigentlich nicht üblich. Zudem kann aus den Mengen des Level3-Caches für die K/KF-Modelle natürlich auch auf die entsprechenden non-K-Modelle geschlossen werden, auch hier sind Abspeckungen unüblich (ausgenommen vielleicht auf das vorherige 400er und neuerdings 225er Modell, welches somit in dieser Spalte derzeit noch ein Fragezeichen erhält).

Nachdem sich inzwischen fast alle Spezifikationen zu diesen Prozessoren entblättert haben, fehlt nunmehr vor allem noch deren Preispunkt. Intel hatte ja die Tradition der kleinen, aber bemerkbaren Listenpreis-Erhöhungen mit jeder der jährlichen Prozessoren-Generationen (mit der Ausnahme gleicher Preise allein bei der Core i-14000 Serie). Dies hat die Prozessoren-Preise im Laufe der Zeit auch ein gutes Stück nach oben getrieben, ein Core i7-2700K ging anno 2011 mal für 332 Dollar Listenpreis ins Rennen, der Core i9-14900K im Jahr 2023 dann für 589 Dollar. Sofern Intel mit Arrow Lake eine vernünftige Mehrperformance gegenüber dem Raptor Lake Refresh aufbieten kann, könnte man wohl auch Zen 5 bei der Performance leicht überbieten. AMDs allerdings immer noch hohe Listenpreise bei Ryzen 9000 würden Intel somit dazu einladen, auch selber wieder an der Preisschraube zu drehen – womöglich Intel-typisch mit kleineren Mehrpreisen, aber eben dennoch nach oben gehend. Sofern sich hierzu vorab kein Leak ergibt, dürfte Intel die Preislagen der ersten Arrow-Lake-Prozessoren zu deren Vorstellung am 10. Oktober bekanntgeben.