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News der Weihnachtsfeiertage 2024

Nach AMD und nVidia hat nun auch Intel seine CES-Veranstaltung bekanntgegeben – und terminlich vor allen anderen angesetzt, so dass die offizielle CES-Eröffnungs-Keynote durch nVidia nunmehr die letzte dieser drei markanten CES-Veranstaltungen ist. Genaueres zum Inhalt seiner eigenen Keynote hat Intel bislang nicht kundgetan, man kann jedoch (typisch für Intel) die Vorstellung der non-K- sowie Mobile-Modelle von "Arrow Lake" erwarten. Letztere Mobile-Generation wird allerdings auch Teile anderer CPU-Architekturen einhalten. Grafik-technisch dürfte Intel hingegen nichts neues zu sagen haben, da Arc B570 bereits vorgestellt wurde und der größere Battlemage-Chip "BMG-G31" wohl erst im dritten Quartal 2025 ansteht. Logischerweise dürfte auch bei Intel das Herumkauen auf dem Thema "AI" eine große Rolle bei dieser Keynote spielen, schließlich lautet deren Titel schon auf: "AI Inside for a New Era".

    CES 2025 Termine  (deutsche Zeiten)

  • Intel "Keynote": 6. Januar 2025, 15:30 Uhr (Livestream)
  •           erwartete Themen: Vorstellung von Core Ultra 200 non-K, Core (Ultra) 200 Mobile, B860-Chipsatz
  • AMD "Press Event": 6. Januar 2025, 20:00 Uhr (Livestream)
  •           erwartete Themen: Vorstellung von RDNA4, Strix Halo, Krackan Point, Ryzen 9 9900X3D & 9950X3D
  • nVidia "Keynote": 7. Januar 2025, 03:30 Uhr
  •           erwartete Themen: Vorstellung von GeForce RTX 5080 & 5090 (möglw. auch 5070 & 5070 Ti) sowie von Mobile-Blackwell

VideoCardz beschäftigen sich in zwei Meldungen – No. 1 & No. 2 – mit einem Leak aus dem Chiphell-Forum zur GeForce RTX 5090. Gezeigt werden dabei einige Fotos der Platine zu dieser Grafikkarte, im letzteren Fall dann sogar mit bereits verbautem GB202-300 Chip. Selbiger weisst sogar direkt mittels entsprechendem Aufdruck darauf hin, dass dies alles noch im "Qualification Sample" Status ist – sprich technisch bereits final, aber noch nicht aus der Massenfertigung stammend. Bemerkenswert an der Platine ist zum einen die wieder sehr kompakte, nun allerdings gewöhnliche viereckige Bauform (nach der ungewöhnlichen, fünfeckigen Platine der GeForce RTX 4090), das größere Package für einen größeren Grafikchip, die 16 Bauplätze für Speicher-Chips, der einzelne 12V-2x6-Stromanschluß sowie die Verwendung von PCI Express 5.0. Letztlich passt damit alles zu den bisherigen Leaks zur GeForce RTX 5090 bzw. zu "Gaming-Blackwell".

Leaker All The Watts!! liefert einen TimeSpy-Wert zu "Strix Halo", Twitterer Tomasz Gawronski hierzu passende Vergleichs-Werte zu anderen Desktop- und Mobile-Lösungen. Demzufolge sind die von Strix Halo erreichten 12'516 Grafik-Punkte etwas besser als bei der Radeon RX 7600 XT (11'258) sowie ziemlich exakt auf dem Niveau von Radeon RX 6700 XT (12'802) oder GeForce RTX 4070 Laptop (12'462) liegend. Dies ist dann schon aller Ehren wert – denn auch wenn die letztgenannte Mobile-Lösung nur auf dem AD106-Chip basiert, wurden und werden doch erhebliche Mengen an Notebooks mit genau dieser GeForce RTX 4070 Laptop abgesetzt, während die beiden größeren Mobile-Lösungen von nVidia dann eher nur vergleichsweise teuren Notebooks vorbehalten sind. AMD hat mit seiner Big-APU "Strix Halo" hier immer den Vorteil, dass eine APU das gesamte Notebook-Design einfacher macht – ein Vorteil, für welchen die Notebook-Hersteller sogar ihre übliche nVidia-Präferenz in Frage stellen könnten. Wie bekannt, wird die offizielle Vorstellung von AMDs Strix Halo zur CES 2025 erwartet.

Die taiwanesische CTEE bringt interessante Informationen zu den Release-Plänen bei AMD & nVidia im Grafikkarten-Bereich. Bezüglich AMD entspricht dies dem bekannten (mageren) Wissen, bei nVidia geht man dann jedoch näher ins Detail. Danach erwartet man seitens nVidia den Launch von gleich sechs neuen Grafikkarten im Zeitraum Januar bis März 2025, faktisch zwei Launches pro Monat. Dies ist dann nochmals etwas fixer als bislang angenommen, passt aber zu den allgemeinen Vorzeichen wie dem (von der Gerüchteküche postulierten) schnellen Marktrückzug der RTX40-Serie. Interessant zudem der Nebenpunkt, dass AMD wie auch nVidia die Grafikkarten-Hersteller darum gebeten haben, (die für die USA bestimmten) Lieferungen der neuen Modelle schon vor dem 20. Januar 2025 abzuschicken, sofern es sich um "Made in China" Produkte handelt. Damit will man möglichst viel Lagerbestand aufbauen, ehe man ab dem 20. Januar (Amtsantritt von Donald Trump als 47. US-Präsident) eventuell neue US-Zölle für Waren aus China befürchten muß. Für andere Weltregionen hat dies natürlich keinen Belang.

Im Rahmen der HighEnd-zuerst-Praxis ist das neue Produkt, welches voraussichtlich nach Mitte Januar weltweit auf den Markt kommt, die RTX 5080, gefolgt von der RTX 5090, welche möglicherweise Ende desselben Monats oder Anfang Februar auf den Markt kommt. Die Sonderversion der RTX 5090D würde gleichzeitig auf den Markt gebracht. Anschließend würden von Februar bis März neue Grafikkarten wie die RTX 5070 Ti/5070 und die RTX 5060 Ti/5060 auf den Markt gebracht. Bevor der offizielle Startzeitpunkt von nVidia bestätigt wird, kann sich jener Verkaufsplan jedoch noch ändern.
Quelle:  CTEE am 26. Dezember 2024 (maschinell übersetzt ins Deutsche, leicht verbessert)

Tom's Hardware berichten über eine Initiative aus Südkorea zur (staatlichen) Gründung eines neuen Halbleiter-Auftragsfertigers, welcher die Abhängigkeit von Samsung bei neueren Fertigungsverfahren sowie das Fehlen der Fertigung älterer Nodes in Südkorea angehen soll. Dies ist somit zum Teil auch eine Bemühung zur stärkeren Unabhängigmachung gegenüber ausländischer Fertigung, was derzeit faktisch jede große Industriemacht irgendwie zu realisieren versucht. Das Ganze kostet aber natürlich auch Unsummen, selbst die genannten 13,9 Mrd. Dollar für das südkoreanische Vorhaben sind diesbezüglich eine kleine Summe bzw. wird allgemein bezweifelt, ob dies reichen mag. Selbst der "EU Chips Act" im Umfang von 43 Mrd. Euro wird gewöhnlich als viel zu klein für den Zweck der Halbleiter-Unabhängigkeit gesehen, einrechnend dass es sich hierbei schließlich um die Gesamtsumme für die EU mit gleich mehreren Volkswirtschaften so groß (oder größer) wie die südkoreanische handelt.

Dennoch hat die Idee der Gründung eines neuen Unternehmens in einem solch Kapital-intensiven Business durchaus etwas für sich: Schließlich gibt es nur die bestehenden Auftragsfertiger, welche durch technologischen Rückstand sowie Übernahmen ständig weniger werden. Seiteneinsteiger aus Wirtschaftskreisen gibt es hierbei nicht (wie gesagt zu Kapital-intensiv), ergo ist dies eine perfekte Gelegenheit für den Staat, mal aktive Wirtschaftspolitik zu betreiben, ohne damit eine Wettbewerbsverzerrung zu befürchten. Normalerweise müsste Europa darüber nachdenken, genau selbiges zu tun, anstatt die vorgenannten 43 Mrd. Euro zumeist ausländischen Unternehmen rein als Subventionen in den Rachen zu werfen. Speziell Deutschland sollte hingegen darüber nachdenken, in diesem Sinn einen Kontrahenten für Halbleiterfertigungs-Ausrüster ASML zu schaffen. Das hierfür notwendige Know-How ist schließlich schon vor Ort (zu erwähnen Zeiss als wichtiger ASML-Zulieferer), darf Anlagenbau als deutsche Paradedisziplin angesehen werden und das wichtigste von allem: ASML ist satthaft profitabel, hier würde man sich also nicht um einen Markt mit geringen Margenaussichten streiten müssen. Insbesondere angesichts der Krise der deutschen Auto-Industrie könnte eine aktive Wirtschaftspolitik hiermit einen Ausgleich für die derzeit wegfallenden Arbeitsplätze und Industriekapazitäten liefern.