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News des 18. November 2024

Seitens gleich drei Twitterer Everest, Tomasz Gawronski und X86 is dead&back kommen (verschiedene) Hinweise auf durch die Gegend verschickte Intel "Battlemage" Grafikkarten, im übrigen allesamt auf Ende September angesetzt. Letztgenannter Twitterer liefert dabei sogar den ersten Hinweis auf einen konkreten Grafikkarten: "B580". Dies entspricht dem bekannten Namensschema der Alchemist-basierten Intel-Grafikkarten, wo es auch schon eine Arc A580 gab. Für ein Erstlingswerk (einer neuen Generation) wäre dies allerdings eine erstaunlich niedrig klingende Namenswahl, anzunehmenderweise hinzeigend auf den kleineren der beiden Battlemage-Chips. Da jener auch als einziger der beiden Battlemage-Chips bei der nominellen Einheiten-Anzahl (klar) zulegt, könnte man sich für diesen durchaus eine Namenswahl wie "Arc B580" vorstellen.

Intel BMG-G21 Intel BMG-G31
vermutliche Hardware-Daten 20 Xe2-Kerne, 192 Bit GDDR6-Interface, PCI Express 5.0 x8, ca. 250mm² Chipfläche 32 Xe2-Kerne, 256 Bit GDDR6-Interface, PCI Express 5.0 x16, ca. 350-400mm² Chipfläche
gemeinsame Verbesserungen Alchemist → Battlemage Architektur, 6nm → 4nm Chipfertigung, Einheiten-normierter Sprung zwischen +50% bis +80%
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen

Dies könnte dann allerdings auch bedeuten, dass sich frühere Gerüchte erfüllen, wonach der kleinere Chip BMG-G21 nunmehr terminlich vor dem größeren Chip BMG-G31 steht. Normalerweise will man natürlich umgedreht veröffentlichen (den größeren Chip zuerst), aber dies hatte Intel auch bei Alchemist nicht hinbekommen und somit war seinerzeit die Arc A380 die allererste neue Intel-Grafikkarten seit über 20 Jahren. Möglicherweise benutzt Intel somit die Arc B580 als Feigenblatt, um die Battlemage-Generation tatsächlich noch in diesem Jahr zu veröffentlichen. Für Intel als den viel kleineren Grafikchip-Anbieter als nVidia ist dies noch im Rahmen des Machbaren, da vor dem Launch nicht derart große Kapazitäten wie bei nVidia aufgebaut werden müssen. Dies ist dennoch derzeit nur eine Möglichkeit, genauso gut könnte Intel bei seiner im Dezember 2024 angesetzten Battlemage-Veranstaltung eine reine Vorstellung der neuen Generation abhalten und den realen Marktstart (wie bei AMD & nVidia) auf das Jahr 2025 ansetzen.

Bei Puget Systems hat man sich mit dem Effekt des "Branch Predition Updates" von Windows 11 (KB5043076) auf die Anwendungs-Performance von Ryzen 9000 beschäftigt. Bislang ist jenes eher nur unter dem Blick auf die Spiele-Performance betrachtet worden, ein Effekt auf die Anwendungs-Performance wurde hingegen nicht vermutet. Gemäß den Tests von Puget Systems unter primär Content-Creation-Benchmarks gewann der Ryzen 7 9700X aber gar nichts über dieses Update hinzu, der Ryzen 9 9950X hingegen gemittelt +2,5%. Sicherlich ändert dies überhaupt nichts am Fazit zu Ryzen 9000, niemand muß deswegen seine Reviews umschreiben. Aber wenn man eine korrekte Zahl zur Mehrperformance von Ryzen 7000 zu 9000 offerieren will, müsste man denzufolge nicht nur die jeweiligen Spiele-Benchmarks neu erstellen – sondern sicherheitshalber eben auch die Anwendungs-Benchmarks, selbst wenn sich dort nur ein kleiner Unterschied einstellen sollte.

VideoCardz berichten über weitere Wortmeldungen im chinesischen "Board Channels" Forum zum Marktrückzug der GeForce RTX 40 Serie. Wiederum vorab zu erwähnen ist der wichtige Punkt, dass dort aus Sicht der Grafikkarten-Hersteller geschrieben wird. Wenn dort also von einer "Marktebbe" gesprochen wird, bedeutet dies nur, dass die Grafikkarten-Hersteller nicht mehr liefern können, nicht aber das bei den Einzelhändler gar nichts mehr vorhanden wäre. In diesem Sinne wird berichtet, dass die GeForce RTX 4070 Ti Super denselben Auslaufplan hat wie die GeForce RTX 4080 Super – sprich, im November wird es bei den Grafikkarten-Herstellern zu Ende gehen. Für GeForce RTX 4070 und 4070 Super soll hingegen dann im Januar 2025 dasselbe gelten. Allen genannten Grafikkarten ist gemeinsam, dass schon jetzt die Lieferungen nicht besonders prall sein sollen, was aber sicherlich auch der bereits eher abwartenden Haltung vieler Grafikkarten-Käufer geschuldet ist.

Verfügbarkeits-Ende Grafikkarten-Herst. Verfügbarkeit-Ende Einzelhandel akt. Preislage Ersatz durch Nachfolger
GeForce RTX 4090 September 2024 Oktober 2024 (Restposten zu erhöhten Preisen erhältlich) 2110-2300€ GeForce RTX 5090 ab Ende Januar 2025
GeForce RTX 4080 Super November 2024 vermutlich Dezember 2024 / Januar 2025 1030-1100€ GeForce RTX 5080 ab Ende Januar 2025
GeForce RTX 4070 Ti Super November 2024 vermutlich Dezember 2024 / Januar 2025 800-860€ GeForce RTX 5080 ab Ende Januar 2025
GeForce RTX 4070 Super Januar 2025 vermutlich Februar/März 2025 600-630€ GeForce RTX 5070 ab Februar 2025
GeForce RTX 4070 Januar 2025 vermutlich Februar/März 2025 540-580€ GeForce RTX 5070 ab Februar 2025

Generell scheint nVidia mit diesem Generations-Wechsel einen anderen, deutlich strafferen Plan zu verfolgen: Faktisch soll alles an der Alt-Generation raus aus dem Einzelhandel sein, noch bevor die jeweiligen Nachfolger aus der GeForce RTX 50 Serie erscheinen. Augenscheinlich ist es nVidia dabei recht egal, ob mal für 1-3 Wochen vergleichsweise gar nichts auf dem Markt ist, wichtiger ist wohl eher, dass die Alt-Ware zuerst weitgehend abverkauft wird. Bei der GeForce RTX 4090 ergibt sich die Sondersituation, dass die Zeitspanne zwischen Alt- und Neuware bei locker drei Monaten liegt, wenn man die derzeit noch verfügbaren Restposten nicht mit einrechnet. Denkbarerweise ist sogar dies plangemäß seitens nVidia, welche einfach vor dem Erscheinen der GeForce RTX 5090 ein wenig den Markt austrocknen wollen – damit der Hunger auf etwas neues größer wird. Und ein strahlender Erfolg der GeForce RTX 5090 wird seitens nVidia einfach gebraucht, denn von diesem soll das restliche Blackwell-Portfolio zehren – welches wie bekannt voraussichtlich weit weniger vorangehen wird als die GeForce RTX 5090.

Die ComputerBase weist in einem Beitrag, welcher sich eigentlich um die neuen KI-Modelle dreht, auf einen möglichen Paradigmen-Wechsel bei KI-Beschleunigung hin: Weil sich (noch) mehr Training nicht in einer höheren Qualität der KIs niederschlägt, könnte zukünftig das Inferencing wichtiger werden, sprich wird der KI mehr Zeit & Rechenleistung zum Ausknobeln der Antworten auf Basis des schon vorhandenen Trainings gegeben. Und dies könnte sogar nVidias Stellung bei KI-Beschleunigern erheblich beeinträchtigen, denn während selbige beim Training weit vor allem anderen liegen, gibt es zum Inferencing durchaus gleichwertige Alternativen. Allein AMDs Instinct-Beschleuniger wären hierzu zu nennen, aber auch Spezial-Chips von Google & Co. sind beim Inferencing ziemlich stark. Natürlich dürfte nVidia dieses geschäftliche "Problem" kommen sehen und womöglich ist schon der Blackwell-Nachfolger dann stärker aufs Inferencing optimiert. Aber sollte dieser Umschwung vom Training zum Inferencing kommen, steigen die Chancen der anderen Anbieter in diesem bislang klar von nVidia dominierten Markt.