Die PC Games Hardware verweist auf einen Bericht der DigiTimes (Paywall), wonach ein Zulieferer im Grafikkarten-Geschäft die GeForce RTX 50 Serie bereits im Dezember (?) "den Markt übernehmen" sieht. Allerdings kommt es bei der Einordnung dieser Aussage wohl entscheidend darauf an, wer jenige zu welcher Gelegenheit getroffen hat. Denn die Aussage kam von einem Hersteller von Kühlungskomponenten und wurde bei der Vorstellung von dessen Geschäftszahlen getroffen. Somit dürfte mit höherer Wahrscheinlichkeit mit dem "überrannten Markt" der Markt jenes Komponentenherstellers gemeint sein – und dies ist nicht der Endkundenmarkt, sondern der Markt der an der Herstellung der GeForce RTX 50 beteiligten Komponentenhersteller. Anders formuliert: Logischerweise fängt die Fertigung der GeForce RTX 50 Grafikkarten im Dezember an und brummt dann schon der Markt der entsprechenden Hersteller – auch wenn die Karten dennoch erst im Januar zu den Endkunden gelangen.

Dies ist natürlich nur eine mögliche Auslegung, wirklich sicher ist mit dieser Aussage des Komponentenherstellers "Auras Technology" noch gar nicht. Es darf halt nur nicht der Fehlschluß getan werden, jene Aussage würde sich auf den Endkunden-Markt beziehen – denn natürlich geht es im Rahmen der Vorstellung der eigenen Geschäftszahlen allein um die Geschäftschancen des jeweiligen Komponentenherstellers, welcher aber gar nicht im Endkundenmarkt tätig ist. Zum Marktstart der GeForce RTX 50 Serie ist damit weiterhin nichts genaues gesagt, wobei generell inzwischen für einen (hypothetischen) Marktstart noch im Jahr 2024 die Zeit davonzulaufen scheint. Immerhin müsste man jetzt Ankündigung, Launch, weltweite Lagerbestückung und Marktstart in weniger als fünf Wochen packen, denn die Zeit nach Weihnachten kann man sich aus logistischer Sicht schenken (die Woche vor Weihnachten eigentlich genauso, dann wären es nur noch vier Wochen). Dafür ist in der Gerüchteküche derzeit eindeutig zu wenig Bewegung – und somit erscheint es nur als logisch, den Marktstart der GeForce RTX 50 Serie derzeit weiterhin auf das Jahr 2025 einzuschätzen.

Wie HKEPC @ X (in englisch) berichten, wird der große Grafikkarten-Hersteller PC Partner sein Geschäft nach Singapur verlagern – weg aus Hongkong und aus China, um den US-Handelssanktionen gegenüber China zu entgehen. Dies umfasst bei dem ursprünglich aus Hongkong kommenden Unternehmen sowohl den Firmensitz, welcher wie gesagt nach Singapur geht, als auch die Werke, welche nach Indonesien verlagert werden. PC Partner stellt unter den Marken Inno3D, Manli und Zotac her und ist in dieser Kombination der weltweit zweitgrößte Grafikkarten-Hersteller. Bemerkenswert ist, dass derzeit von den Sanktionen im Grafikkarten-Angebot von PC Partner nur die GeForce RTX 4090 sowie zukünftig die GeForce RTX 5090 betroffen sind – für welche andere Hersteller bislang schlicht extra Fertigungslinien außerhalb von China aufgebaut haben. Aber bei PC Partner kommt die zusätzliche Schwierigkeit hinzu, dass man mit dem (bisherigen) Standort "Hongkong" nominell nunmehr als chinesisches Unternehmen zählt und daher wohl Bammel hat, zukünftig unter noch härtere Sanktionen zu fallen.

Letztlich liegt der größte Teil des Grafikkarten-Markts für PC Partner außerhalb von China und damit war es für das Unternehmen wohl logisch, sich aus China herauszubewegen – zu welchem es ja auch nur im Rahmen einer politischen Entscheidung gekommen ist (Ende der britischen Herrschaft im Jahr 1997). Zieht die IT-technische Trennung von westlicher Welt und China weiter an, ist es sehr gut möglich, dass andere in Hongkong und China angesiedelte IT-Unternehmen vor der selben Entscheidung stehen, jene sich womöglich für einen der beiden Märkte entscheiden müssen. Derzeit heraus aus dem Thema sind die in Taiwan angesiedelten IT-Hersteller bzw. betrifft dies jene nur im Rahmen ihrer chinesischen Werke. Sofern die US-Handelssanktionen eines Tages aber noch mehr Güter umfassen, dürfte es auch für die taiwanesischen IT-Hersteller sinnvoll werden, ihre Werke in China zu schließen – meist führt dies dann zur Umsiedlung nach Indonesien, Malaysia und Vietnam. Denkbarerweise werden dabei die alten Werke in China sogar schlicht verkauft – an aufstrebende chinesische Hersteller, welche IT-Güter primär für China herstellen, u.U. auch auf Basis rein chinesischer Chips.

Twitterer & Leaker Jaykihn zeigt die Modell-Spezifikationen von "Arrow Lake-U", sprich der Core Ultra 200U Serie – und bekräftigt in einem nachfolgenden Tweet, dass es sich hierbei technisch um den "Meteor Lake Refresh" mit Redwood Cove+ (RWC+) und Crestmont Enhanced (CME) unter der "Intel 3" Fertigung handelt. Interessant ist, dass jener Meteor Lake Refresh nunmehr nicht nur für Programmergänzungen zu stehen scheint, sondern wohl sogar das primäre Angebot der U-Linie in Intels 2025er Mobile-Portfolio darstellen soll. Damit wird Intels Prozessoren-Vielfalt bei der "Core 200" Serie nochmals größer, immerhin spielen dann schon vier verschiedene CPU-Architekturen im selben Produkt-Portfolio mit. Wenigstens sollte man mittels des Ultra-Suffixes immer erkennen können, ob es sich um einen Prozessor basierend auf der neuesten Architektur handelt – sprich "Lunar Lake" oder "Arrow Lake".

Von Twitterer TechEpiphany kommen wieder die Grafikkarten-Verkaufszahlen der Mindfactory, welche für die 46. Woche eine kleine (statistische) Besonderheit aufweisen: Diese Wochenzahlen wurden untypischerweise schon am Samstag (morgens) veröffentlicht (üblicherweise am Sonntag, der Twitterer benutzt die englische Wochenkonvention mit einer Woche, die von Sonntag zu Samstag geht). Hier können demzufolge kaum die vollen 7 Tage einer Woche enthalten sein, demzufolge sollte man die absoluten Zahlen dieser "Woche" besser nicht in den Vergleich zu den Vorwochen stellen. Nur die relativen Zahlen betrachtend hat sich nVidia wieder einmal besser geschlagen, selbst wenn dies an der Spitze der Modell-Verkaufscharts nicht ablesbar ist, wo sich wiederum Radeon RX 7800 XT und die drei "SUPER"-Modelle von nVidia einfinden. Allerdings geht auf AMD-Seite nunmehr (endlich?) der RDNA2-Absatz zurück, welcher in dieser Woche nur noch bei 11% lag (nach hingegen 14,0% im Mittel des dritten Quartals).

Gleichfalls von Twitterer TechEpiphany kommen die Prozessoren-Verkaufszahlen der Mindfactory, welche für die 46. Woche auch schon am (späten) Samstag veröffentlicht wurden, allerdings über den Effekt des Ryzen 7 9800X3D dennoch die (bislang) beste Verkaufswoche des Jahres abgaben. Dabei ist etwas unklar, wie die 2800 verkauften Ryzen 7 9800X3D ermittelt wurden, da die Mindfactory speziell zu diesem Modell derzeit keine öffentliche Verkaufsstatistik führt. Im Grundsatz dürfte diese Summe durchaus stimmen, immerhin hatte die Mindfactory einen erheblichen Vorbestellberg und wohl auch als einziger Händler beachtbare Nachlieferungen seitens AMD erhalten. Durch den Effekt des Ryzen 7 9800X3D nimmt der DIY-Marktanteil nunmehr weiter Kurs in Richtung "kommunistischer Wahlergebnisse", derzeit bei 94,5% Stückzahlen-Marktanteil sowie 95,2% Umsatz-Marktanteil liegend. Dabei konnte sich AMD absolut enorm am höheren Preis des Ryzen 7 9800X3D konsolidieren: Lag man in den Wochen vor dessen Launch durchgehend bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis (ASP) von 240-260 Euro, wurde in der 46. Woche nunmehr ein ASP von satten 372 Euro erreicht – somit auch deutlich vor Intel (320€) liegend.

Während somit das breite Produktportfolio von AMD eher denn mehr Stückzahlen-Marktanteile generiert, aber über günstige Preislagen von 100-200 Euro (zutreffend auf die allermeisten Alt-Modelle) nicht gerade besonders viel Geld in die Kassen von AMD spült, bringt der Ryzen 7 9800X3D wegen der Kombination von hohen Stückzahlen und hohem Preis AMD dann auch mal wirklich Umsatz ein (und vermutlich auch Gewinn). Nur zur Verdeutlichung: AMD hat für diese Woche bei der Mindfactory insgesamt 2,3 Mio. Euro erlöst – wovon allein 1,5 Mio. Euro vom Ryzen 7 9800X3D stammen dürften. Logischerweise steht der neue X3D-Prozessor auch an der Spitze der Modell-Verkaufscharts, welche erneut von den X3D-Modellen mit 5 der ersten 6 Positionen dominiert wird. Intels Stellung im DIY-Segment gleicht hingegen immer mehr der eines Trauerspiels, selbst wenn diese Woche mit 40 Stück der Absatzrekord (!) an Arrow-Lake-Modellen erneut eingestellt wurde. Der Effekt des Ryzen 7 9800X3D wird sich irgendwann verflüchtigen – aber wenn Arrow Lake nicht in die Spur kommt, könnte im Jahr 2025 die derzeit zu sehende (DIY-)Marktverteilung normal werden.