Wie verschiedene Quellen berichten und teilweise auch dokumentieren, wird AMD für die kommenden RDNA4-Grafikkarten ein etwas anderes Namensschema benutzen – und zugleich die 8000er Serie auslassen bzw. nur die iGPUs seiner Big-APU "Strix Halo" unter dieser Serie laufen lassen. Die RDNA4-Modelle finden sich hingegen unter der "Radeon RX 9000" Serie wieder, wobei hierbei nicht mehr die zweite Ziffer zur Performance-Klassifizierung verwendet wird, sondern die dritte Ziffer (die zweite Ziffer bleibt somit eine Null, ganz wie bei nVidia). Hieraus will AMD laut Twitterer All The Watts!! die Radeon RX 9040, 9050, 9060 und 9070 Serien formen, wobei die beiden unteren wahrscheinlich Navi-44-basiert sind, die beiden oberen hingegen wahrscheinlich Navi-48-basiert. Vom aktuellen RDNA3-Portfolio sollen allerdings einige Teile in Form von neuen Radeon RX 7650 & 7750 Serien überleben. Die Chip-Zuordnung hierbei ist noch unklar, die 7750er Serie legt eigentlich die Weiterverwendung auch des Navi-32-Chips nahe. Zur 9070er Serie gibt es dann sogar schon einzelne Modell-Namen, wobei die M- und S-Ausführungen ins Mobile-Segment gehören.

Erste Hinweise zu diesem neuen Namensschema kamen von den Twitterern HXL und Momomo, letzterer liefert sogar einen gewissen Beleg hierfür in Form einer Händler-Listung zu Radeon RX 9070 & 9070 XT. Die Reaktionen auf das neue Namensschema fielen hingegen arg verhalten bis ziemlich negativ aus, wobei jenes insbesondere als "verwirrend" bezeichnet wird. Dies könnte sich natürlich mit der Zeit und etwas Übung wieder geben, aber wahrscheinlich dürfte AMD für die nachfolgenden RDNA5- bzw. UDNA1-Beschleuniger sowieso wieder ein (gänzlich) neues Namensschema ansetzen, da der Nummernkreis in diesem Namensschema nunmehr als erschöpft erscheint (und AMD kaum auf fünfstellige Nummern gehen dürfte). Eine These zum (der Radeon RX 9000 Serie) nachfolgenden AMD-Namensschema gibt es schon, dem Zeitgeist entsprechend dürfte AMD von "Radeon RX" auf "Radeon AI" wechseln.

Die von AMD gewählten Nummern sollen wohl auch etwas über Performance und Preis der kommenden RDNA4-Grafikkarten aussagen, wozu wieder Twitterer All The Watts!! erste konkrete Hinweise lieferte: Danach soll die Radeon RX 9070 non-XT in etwa die Performance der Radeon RX 7800 XT erreichen, dies dann mit dem (erwarteten) 192-Bit-Speicherinterface für diese abgespeckte Lösung. Die Radeon RX 9070 XT hingegen soll die Performance der Radeon RX 7900 GRE bieten oder leicht schneller sein, da weiterhin unterhalb der Radeon RX 7900 XT liegend. Offen bleibt, ob dies einen Performance-Schnitt von Raster- und RayTracing-Titeln oder halt nur Raster-Rendering betrifft. Denkbarerweise ist letzteres gemeint, denn unter RayTracing sollte RDNA4 klar schneller als RDNA3 sein und daher den gesamten Durchschnitt deutlich zugunsten der RDNA4-Beschleuniger nach oben ziehen.

RX 9070 XT < RX 7900 XT
RX 9070 XT ≥ RX 7900 GRE
RX 9070 ~ RX 7800 XT
RX 9070 XT 256
RX 9070 192
48 ~$449-649
44 ~$179-349
Quelle:  All The Watts!! @ X am 22. Dezember 2024

Grundsätzlich bestätigt wird diese Performance-Einordnung noch durch den Leak eines 3DMark-Wertes zur Radeon RX 9070 XT wiederum durch Twitterer All The Watts!!, nachfolgend durch Twitterer Tomasz Gawronski in den Vergleich gesetzt gegenüber anderen aktuellen AMD- und nVidia-Beschleunigern. Aller Vermutung nach handelt es sich bei diesem Wert um ein TimeSpy-Ergebnis, welches demzufolge leicht besser ausfällt bei der Radeon RX 7900 GRE – und immer noch beachtbar niedriger als bei der Radeon RX 7900 XT liegt. Im nVidia-Vergleich würde man damit zwar die GeForce RTX 4070 Super schlagen, aber nicht die GeForce RTX 4070 Ti Super – wobei dies natürlich nichts zur tatsächlichen Spiele-Performance aussagt. TimeSpy-Werte können eine grundsätzliche Richtung aufzeigen, aber im Detail sind jene nicht zur Beurteilung der Spiele-Performance zu gebrauchen. Insofern die vorstehenden Performance-Aussagen des Twitterers nur auf diesem TimeSpy-Wert basieren, sind auch jene natürlich in Frage zu stellen, sprich können sich bei der realen Spiele-Performance durchaus noch Abweichungen von ±10% ergeben.

Nach einer kleinen Pause gibt es wieder Grafikkarten-Verkaufszahlen der Mindfactory seitens Twitterer TechEpiphany, diesesmal für die 51. Woche. In selbiger ist der Verkaufs-"Boom" der Black-Friday-Woche wieder deutlich abgeklungen, wobei die aktuellen Verkaufszahlen immer noch klar oberhalb des Niveaus der Herbstsmonate liegen. Auffallend ist das vergleichsweise gute Ergebnis von Intel, welche derzeit bei der Mindfactory mit 4,2% Marktanteil durchaus einen Achtungserfolg erzielen. Daneben konnte auch AMD seinen Marktanteil wieder steigern – was allerdings schlicht damit zusammenhängen dürfte, dass nVidia deutlich um 10 Prozentpunkte verlor. Hier dürfte die Nähe der RTX50-Generation sowie die zuletzt zunehmende Gerüchte-Dichte hierzu eine große Rolle gespielt haben. Demzufolge sieht die Modell-Verkaufsliste auch untypisch gegenüber den vorherigen Wochen aus: Radeon RX 7800 XT zwar an der Spitze, aber danach folgen nicht wie üblich nVidias "SUPER"-Modelle, sondern GeForce RTX 4060 & 4060 Ti sowie Radeon RX 7900 XT. Alle drei "SUPER"-Modelle sind hingegen ins Mittelfeld abgerutscht, ein klares Anzeichen davon, dass die Grafikkarten-Käufer bei nVidia nunmehr auf die nachfolgende RTX50-Serie warten.

Die ebenfalls von Twitterer TechEpiphany kommenden Prozessoren-Verkaufszahlen der Mindfactory sehen für die 51. Woche hingegen einen starken Absatz-Anstieg auf sogar einen Jahresrekord – ohne dass es dafür eine besondere Erklärung gabe. Vor allem aber ergeht dieser "Boom" zugunsten beider Prozessoren-Anbieter bzw. legte Intel gegenüber den zuletzt eher niederschmetterenden Absatzzahlen sogar mal wieder etwas zu. Weiterhin bleibt es aber dabei, das "Arrow Lake" im DIY-Segment so gar nicht geht. Diese Woche markiert dabei den vorläufigen Tiefpunkt: Mit 10 Stück Wochen-Absatz liegt man nicht nur weit hinter den LGA1700-Prozessoren (610 Stück, Alder Lake & Raptor Lake), sondern sogar hinter den LGA1151-Prozessoren (20 Stück, Coffee Lake, Core i-8000/9000) von anno 2017/18 zurück. Und somit ist es kein Wunder, wenn die Modell-Verkaufsliste bis einschließlich der Position 27 (!) allein von AMD dominiert wird, mit (wie üblich) vier X3D-Modellen an der Spitze befindlich. Genauso üblich ist natürlich, dass dies nichts zum größeren Teil des Prozessoren-Markts aussagt – dem OEM-Markt, wo Intel mit eher 80-90% dominiert und somit bei Desktop-Prozessoren weiterhin weltweit einen Marktanteil von 71,3% erzielt.