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News des 21. August 2024

Laut VideoCardz wie auch Twitterer Harukaze5719 liegt der Launch-Termin von "Arrow Lake" nicht auf dem 10. Oktober, sondern dem 17. Oktober. Am erstgenannten Datum soll es hingegen die offizielle Ankündigung geben – eine Woche vor dem Marktstart somit. Wann es die Launch-Reviews zu dieser neuen Desktop-Generation von Intel geben wird, wurde bislang nicht genannt, allerdings ist für Intel ein gemeinsamer Termin von Launch-Reviews und Marktstart typisch – somit wäre dies wohl alles zusammen am 17. Oktober zu erwarten. Ebenfalls wie üblich bei Intel dürften zu diesem Datum nur die K/KF-Modelle in den Markt entlassen werden. In diesem Fall sind es nur 5 CPU-Modelle, da Intel für die Core Ultra 200 Serie auf einen iGPU-losen Ultra 9 wohl verzichten wird.

    Intel "Arrow Lake" (Desktop)

  • 10. Oktober 2024:  offizielle Ankündigung der Core Ultra 200 K/KF Prozessoren sowie des Z890-Chipsatzes
  • 17. Oktober 2024:  Launch-Reviews und Marktstart der Core Ultra 200 K/KF Prozessoren sowie des Z890-Chipsatzes  (vermlt. 15 Uhr)
  • CES Anfang 2025:  Vorstellung und Marktstart der Core Ultra 200 non-K Prozessoren sowie der H810/B860-Chipsätze

Passend hierzu gibt es einen neuen Benchmark-Wert zum Core Ultra 9 285K unter dem Geekbench seitens BenchLeaks @ X, nachdem es letzte Woche ähnliche Werte für Core Ultra 7 265K und Core Ultra 5 245K gegeben hatte. Jene fielen allerdings nicht ganz so gut aus, der Core Ultra 9 285K kommt hier hingegen besser weg, da unter Singlethread- wie auch Multithread-Performance beachtbar schneller als ein Ryzen 9 9950X. Natürlich ist ein Benchmark kein Benchmark, sprich zählt das gemittelte Ergebnis eines breiten Testfelds, in dem es immer Ausreißer in die eine oder andere Richtung hin gibt. Allerdings ist auch der Intel-interne Performancegewinn zum Core i9-14900K mit +11,7% Singlethread sowie +10,3% Multithread-Performance ganz anständig, appliziert auf andere Benchmarks kann es für AMDs Zen 5 durchaus knapp werden. Derzeit liegt der Ryzen 9 9950X bei der Anwendungs-Performance gemittelt +10,1% vor dem Core i9-14900K, mit einem zweistelligen Zuwachs würde der Core 9 Ultra 285K den Ryzen 9 9950X somit tatsächlich ein- und überholen können.

Hardware GB6/ST GB6/MT
Core Ultra 9 285KF ARL, 8P+16E/24T 3449 23'024
Ryzen 9 9950X Zen 5, 16C/32T 3335 21'797
Core i9-14900K RPL-R, 8P+16E/32T 3089 20'881
Quellen: Core Ultra 9 285KF von BenchLeaks, Vergleichswerte von VideoCardz

Allerdings zeigen diese Performance-Werte auch darauf hin, dass es am Ende durchaus auf einen groben Gleichstand hinauslaufen könnte, in welchem sich nur eine geringe (oder gar keine) Performance-Differenz zugunsten der einen oder anderen Seite ergibt. Dass Arrow Lake hingegen Zen 5 unter Anwendungen vollkommen aussticht, erscheint mittels dieser Benchmarks als eher unwahrscheinlich (wie gesagt ist das relative Ergebnis gegenüber Raptor Lake hierbei eher zielführend als das absolute Ergebnis gegenüber Zen 5). Unter Spielen sollte Arrow Lake normalerweise klar vorn liegen, was durchaus zu einem Gesamtsieg der neuen Intel-Prozessoren führen könnte, selbst wenn es unter Anwendungen nur zu einem Gleichstand reicht. Wenn Intel dies dann auch noch mit einer (klar) besseren Energieeffizienz verbinden kann, um so besser, dies könnte einige Anwender nach dem Schlamassel der Raptor-Lake-Instabilitäten wieder zum blauen Team zurückführen. Allerdings muß auch gesagt werden, dass der sich hiermit andeutende generelle Performance-Fortschritt von Arrow Lake auch nicht besonders viel besser zu sein scheint als bei AMDs Zen 5 weithin kritisiert (gemittelt +9% unter Anwendungen sowie +4% unter Spielen).

VideoCardz zeigen erste Grafikkarten-Ankündigungen zur "GeForce RTX 4070 GDDR6" seitens Zotac, Palit und Gainward. Von letzterem Hersteller wird auch eine Produkt-Webseite abgebildet, welche die Datenrate des verbauten GDDR6-Speichers mit 20 Gbps bestätigt. Auffallend bei diesen Neuvorstellungen ist, dass es sich fast durchgehend um Standard-Designs der Hersteller landet, welche üblicherweise zu den niedrigsten Preisen angeboten werden. Dies könnte tatsächlich den Weg dafür öffnen, dass die GeForce RTX 4070 GDDR6 sich preislich leicht unterhalb der regulären GDDR6X-Version einordnen kann. Einfach wird dies allerdings nicht, denn üblicherweise haben neu in den Markt kommende Produkte immer damit etwas zu kämpfen, dass länger am Markt befindliche Produkte bereits leicht unterhalb der Preisempfehlungen der Hersteller angeboten werden. Die GeForce RTX 4070 GDDR6X sollte schließlich laut nVidia ab 609 Euro kosten, im deutschen Einzelhandel geht es derzeit allerdings schon ab 536 Euro los.

AMD ist in einem Blog-Beitrag auf die Differenz der Performance-Ergebnisse von Ryzen 9000 zwischen AMD und unabhängigen Testern eingegangen bzw. liefert einige Erklärungen dafür, wie diese Unterschiede zustandegekommen sein können. Dabei sammelt sich einiges an, von eher kleineren Punkten bis hin auch zum gewichtigen Eingeständnis von AMD, Intels Prozessoren bei den AMD-eigenen vergleichenden Benchmarks tatsächlich mit "Baseline" Power-Profil vermessen zu haben. Teilweise wird als "Baseline" leider alles bezeichnet, was Intel an neuen Power-Profilen veröffentlich hat, im eigentlichen ist "Baseline" jedoch ein einzelnes Power-Profil mit besonders niedrigen Werten. Doch "Baseline" stellt zum einen nicht das Standard-Profil dar (dies ist "Performance") und zum anderen rät Intel sogar explizit von diesem Profil ab. Konkret rennt ein Core i9-14900K auf "Baseline" in ein Powerlimit von 188 Watt hinein, mit dem standardmäßigen "Performance"-Profil sind es hingegen die bekannten 253 Watt.

Dass die AMD-eigenen Benchmarks unter Nutzung dieses "Baseline"-Profils bei den Intel-Prozessoren somit beachtbar niedriger ausfallen müssen, ist sonnenklar – und dennoch nicht korrekt. Denn egal wie man sich als Hersteller versucht bestmöglich darzustellen: Wenn dabei etwas vollkommen abweichendes herauskommt als dann in unabhängigen Tests nachgewiesen, dann hat der Hersteller vorab einfach "falsche Fakten" in die Welt gesetzt. Oder anders formuliert: Gewisse Abweichungen sind gangbar, aber es darf zwischen Hersteller-Tests und abhängigen Benchmarks weder ein Dimenionsuntersched herauskommen noch eine totale Umkehrung der Performance-Verhältnisse. Im konkreten Fall hatte AMD allerdings unverständlicherweise einen klaren Performance-Vorsprung (unter Spielen) gegenüber Raptor Lake für sich reklamiert – dumm nur, wenn die unabhängigen Hardwaretester jenes Vorzeichen mit großer Mehrheit jedoch genau anders herum sehen:

Spiele-Performance AMD-Vorgabe 3DC-Prognose Launch-Analyse Differenz
Core i9-14900K vs Ryzen 9 9950X +13,0% –7% –8,9% Differenz Vorgabe zu Reviews: –19%
Core i9-14900K vs Ryzen 9 9900X +11,5% –8% –12,5% Differenz Vorgabe zu Reviews: –22%
Core i7-14700K vs Ryzen 7 9700X +12,8% –6% –6,3% Differenz Vorgabe zu Reviews: –17%
Core i5-14600K vs Ryzen 5 9600X +13,7% –3% –5,6% Differenz Vorgabe zu Reviews: –17%
Datenquellen: AMD- & 3DCenter-Prognosen sowie Launch-Analyse zu Ryzen 9000

Zur Ehrenrettung von AMD sei gesagt, dass neben dem AMD-eigenen Lapsus mit dem "Baseline"-Profil bei Intels Prozessoren allerdings noch ein anderer Ansatz zugunsten von mehr Performance auf AMD-Prozessoren existiert: Und zwar wird Windows 11 24H2 einen neuen, AMD-spezifischen Spungvorhersage-Code enthalten – welchen AMD bereits genutzt hat, welcher der Öffentlichkeit aber maximal über das Insider-Programm von Windows 11 zur Verfügung steht. Da selbiges auf Benchmark-Maschinen normalerweise nicht aktiv ist, dürfte kaum ein Hardwaretester diese AMD-spezifische "Branch Prediction" bereits verwendet haben. Laut AMD kann dies für einen Performance-Gewinn von 3-13% sorgen, wobei aufgrund der wenigen gezeigten Benchmarks nicht klar ist, in wievielen Anwendungen dies eventuell keinen Unterschied ausmacht und ob somit der Durchschnitt eines breiten Testfelds nicht eventuell deutlich niedriger ausfallen könnte. Hier ist noch eine gewisse Ergebnis-Spanne denkbar, allerdings mit geringer Chance, dass dies ausreichen mag, damit Ryzen 9000 sich unter Spielen wenigstens auf Augenhöhe mit Raptor Lake positioniert.

Der AMD-interne Performance-Gewinn hierdurch wird zudem nochmals kleiner ausfallen, da jener neue Windows-11-Code auch auf Prozessoren der Architekturen Zen 3 & 4 (in etwas geringerem Maßstab) wirksam sein soll. In Windows 10 läßt Microsoft diesen neuen Code offenbar nicht mehr mehr einfließen, wie auch generell das "alte" Betriebssystem gut ein Jahr vor dessen Support-Ende inzwischen schon recht stiefmütterlich behandelt wird. In der Summe läßt sich wohl sagen, dass AMDs Performance-Prognosen zu Ryzen 9000 zwar meilenweit weg von der Realität waren, die aktuellen Testergebnisse dennoch nicht der Weisheit letzter Schluß sein werden. Sowohl die neue Sprungvorhersage muß Eingang in die Testergebnisse der unabhängigen Tester finden, als auch muß der "Admin-Bug" gefixt werden (oder hängt beides zusammen?). Gut möglich, dass sich Ryzen 9000 zum Launch von "Arrow Lake" wiederum etwas besser präsentieren kann – dann verbunden natürlich mit dem Problem, dass Intel hiermit einen neuen, wohl recht kräftigen Gegner aufbieten kann.