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Neue Benchmarks zu GeForce GTX 970 & 980

In unserem Forum werden infolge der lebhaften Diskussion über die kommenden beiden neuen nVidia-Karten GeForce GTX 970 & 980 natürlich auch alle – zumeist in Fernost – aufgetauchten Vorab-Benchmarks notiert. So gibt es einige Resultate im Compubench zu vermelden: No.1, No.2, No.3 & No.4 – wobei zumindest letzterer aussagt, daß die Bitcoinmining-Performance der GeForce GTX 980 sich gegenüber der GeForce GTX 780 Ti glatt verdoppelt hat, die nVidia-Grafikkarten somit auch in dieser Disziplin ab sofort gut mitspielen können. Zwischendurch berichtet die PC Games Hardware noch von einem neuen Firestrike-Wert der GeForce GTX 980: 12451 Punkte sollen es sein – was gut zu dem schon vor einigen Tagen gemeldeten Strikestrike GPU-Score von 12328 Punkten passt. Allerdings scheinen die neuen nVidia-Grafikkarten unter dem 3DMark13 besonders gut zu laufen, die dort erzielte Performance ist also kein gutes Spiegelbild der Performance unter realen Spielen.

Sehr viel mehr aussagekräftig ist hingegen die Auswertung eines fernöstlichen Vorab-Testberichts zu GeForce GTX 970 & 980, welche immerhin zusammengefasste Werte aus 14 Spieletiteln liefert. Zwei Schwierigkeiten ergeben sich mit diesen Werten jedoch noch: Erstens einmal arbeitet man in der Zusammenfassung mit einem platten Durchschnitt der absoluten Frameraten, nicht einem Durchschnitt der relativen Unterschiede (was somit Spielen mit generell hohen Frameraten unnatürlich mehr Gewicht verleiht). Und zweitens ist nicht gänzlich sicher, ob die benutzten ab Werk übertakteten Grafikkarten auch wirklich auf Referenz-Taktraten liefen – es gibt hierfür Anzeichen, doch mangels des vorliegenden originalen Testberichts ist dies derzeit nur eine Annahme. Nichtsdestotrotz, folgendes konnte diesen Zahlen entnommen werden:

Vorab-Testbericht 3DC Perf.Index
GeForce GTX 980 Ø 60,8 fps 105,0% ~520-560%
GeForce GTX 780 Ti Ø 57,9 fps 100% 530%
Radeon R9 290X Ø 54,4 fps 94,0% 480/520%
GeForce GTX 970 Ø 51,4 fps 88,8% ~430-470%
Radeon R9 290 Ø 50,5 fps 87,2% 460%
GeForce GTX 780 Ø 49,5 fps 85,5% 440%

Und letztlich kommt trotz der kleinen Ungenauigkeiten hier doch ein ziemlich stimmiges Bild heraus. Vergleicht man die erzielte Performance der bekannten Karten mit unserem Performance-Index, sind die Abstände der Karten untereinander nahezu gleichlaufend (gewisse Differenzen sind je nach Testbericht völlig normal). Ergo stellt dieser Vorab-Testbericht augenscheinlich schon eine gute Ausgangsgrundlage dar – womit die erzielten Performance-Werte zu GeForce GTX 970 & 980 durchaus ernst zu nehmen sind. Und diesbezüglich scheint die GeForce GTX 970 die GeForce GTX 780 mit ca. +4% Vorsprung hinter sich zu lassen und sogar minimal schneller als die Radeon R9 290 herauszukommen. Die GeForce GTX 980 kann sich dagegen nicht nur mit der GeForce GTX 780 Ti anlegen, sondern jene sogar – laut diesem Testbericht – mit ca. +5% überrunden.

Besonders bemerkenswert ist, daß dies alles unter 2560x1440 mit 4x Multisampling Anti-Aliasing passiert, die neuen GM204-basierten Grafikkarten in diesem Feld also mit ihrem durchschnittlichen 256 Bit DDR Speicherinterface gegen das 384 Bit DDR Speicherinterface des GK110-Chips sowie das 512 Bit DDR Speicherinterface des Hawaii-Chips antreten müssen. Dies zeigt deutlich an, daß zumindest bis zu dieser Auflösung der GM204-Chip nicht durch sein vergleichsweise mittelprächtiges Speicherinterface gehandicapt wird. Normalerweise könnten wir angesichts dieser Vorab-Benchmarks unsere Performance-Prognosen zu GeForce GTX 970 & 980 entsprechend anpassen – aber letztlich ist dann nur ein Artikel doch zu wenig, um eine abschließende Aussage treffen zu können. Jene wird es erst geben, wenn die Launch-Artikel vorliegen und sich aus deren ganzen Zahlen ein solider, belastbarer Durchschnittswert bilden läßt.

Der fernöstliche Testbericht liefert zudem auch Benchmarks unter (sehr starker) Übertaktung ab, wo dann jedoch die GeForce GTX 780 Ti gegenüber der GeForce GTX 980 gewinnt und die GeForce GTX 970 sogar ans Ende des Testfeldes verdrängt wird. Dabei erreichen beide Maxwell-Grafikkarten Chiptakte von nahezu 1400 MHz und Speichertakte von 4000 MHz – trotzdem gewinnen in dieser Disziplin die älteren Karten. Entweder liegt es daran, daß der relative Übertakungsgewinn bei diesen Maxwell-Grafikkarten nicht so hoch ist (wegen der schon hohen default-Taktraten), oder aber das mittelprächtige Speicherinterface limitiert dann doch zu stark, wenn es um absolute Höchstleistungen unter Übertaktungen geht. Andere Testberichte können in dieser Frage aber auch andere Ergebnisse aufweisen, bei Übertaktungs-Benchmarks kommt es nun einmal stark darauf an, mit welchen konkreten Taktfrequenzen man diese laufen läßt.