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Hardware- und Nachrichten-Links des 28. April 2020

Viel zitiert wird derzeit ein Posting von Twitterer Komachi, welches Intels "Meteor Lake" Prozessoren-Generation benennt. Allerdings ist dieser Codename nicht wirklich neu, sondern wurde erstmals im letzten September genannt – und auch schon seinerzeit war klar, das es sich hierbei sicherlich um Intels erste 7nm-Generation (im Prozessoren-Bereich) handeln dürfte. Zuletzt konnte dann noch die Annahme hinzugefügt werden, das hierbei wahrscheinlich wieder der Prozessoren-Sockel "LGA 1700" zum Einsatz kommt, nachdem die vorhergehende "Alder Lake" Prozessoren-Generation mit diesem vermeldet wurde und Intel seine Prozessoren-Sockel üblicherweise immer für zwei CPU-Generationen benutzt. Ansonsten ist zu Meteor Lake noch weitgehend alles im Dunklen, da auch Intels Core-Roadmap derzeit nicht so weit reicht – schließlich dürfte Meteor Lake eine Sache des Jahres 2023 werden, nachdem Rocket Lake im Jahr 2021 und Alder Lake im Jahr 2022 erwartet werden.

CPU-Serie Fert. Kerne CPU-Arch. iGPU-Arch. Speicher PCI Express Sockel Release
Skylake Core i-6000 14nm 4C Skylake Gen 9.0 DDR4/2133 PCIe 3.0 LGA1151 5. Aug. 2015
Kaby Lake Core i-7000 14nm 4C Skylake Gen 9.5 DDR4/2400 PCIe 3.0 LGA1151 3. Jan 2017
Coffee Lake Core i-8000 14nm 6C Skylake Gen 9.5 DDR4/2666 PCIe 3.0 LGA1151v2 5. Okt. 2017
Coffee Lake Refresh Core i-9000 14nm 8C Skylake Gen 9.5 DDR4/2666 PCIe 3.0 LGA1151v2 19. Okt. 2018
Comet Lake Core i-10000 14nm 10C Skylake Gen 9.5 DDR4/2933 PCIe 3.0 LGA1200 27. Mai 2020
Rocket Lake Core i-11000 14nm 8C Willow Cove Gen 12 (Xe) DDR4/2933 PCIe 4.0 LGA1200 2021
Alder Lake Core i-12000 10nm 8C+8C Golden Cove ? ? ? LGA1700 2022
Meteor Lake Core i-13000 7nm ? ? ? ? ? LGA1700 2023
bezogen ausschließlich auf Desktop-Prozessoren des Consumer-Segments (non HEDT)

Die ComputerBase berichtet über einen fehlerhaften Intel LAN-Controller "Foxville" ("I225"), welcher für Z490-Mainboards gedacht ist und gleichzeitig aber auch in vielen Drittprodukten verwendet wird. Ein wirklich gravierendes Problem ist hierbei allerdings weniger zu sehen, weil neuere Intel-Treiber die fehlerhaften Controller nunmehr schlicht auf eine Geschwindigkeit von 1 GBit/sec drosseln – was für Normalanwender vollkommen ausreichend sein sollte. Der eigentlich interessante Punkt der Meldung ist eher derjenige, das eine fehlerbereinigte Version dieses LAN-Controllers zeitgleich mit Intels "Rocket Lake" CPU-Generation in Produktion gehen soll – und zwar im zweiten Halbjahr 2020. Dies hört sich für Rocket Lake vergleichsweise früh an, gerade da Comet Lake im Desktop erst in diesem Mai antritt, anderseits sind Fertigungstermine keine Auslieferungstermine und kann die Angabe "H2/2020" alles vom Juli bis zum Dezember bedeuten. Zur Zeit gibt es ergo noch keinen Anlaß, an der Aussage "Rocket Lake = 2021" zu rütteln, aber natürlich würde ein vergleichsweise früher Start im Jahr 2021 die Restchance mit sich bringen, die nachfolgende Alder-Lake-Generation eventuell doch schon zum Jahresende 2021 zu sehen.

Heise berichten über eine Änderung an Intels Grafik-Treibern, welche insbesondere für Notebook-Nutzer interessant sein dürfte: Danach lassen sich die neuesten DCH-Treiber nunmehr auf allen Notebooks mit Intel-Grafik installieren, selbst wenn die Notebook-Hersteller eigene Treiber mit eigenen Treiber-Anpassungen herausgeben. Jene Anpassungen gehen trotzdem nicht verloren, sondern werden entweder vom vorherigen Treiber übernommen oder aber über Windows Update nachinstalliert – eine gute Vorgehensweise, sollte jene in der Praxis funktionieren. Damit macht sich Intel unabhängig vom manchmal schleppenden Treiber-Support der Notebook-Hersteller, ohne aber deren manchmal sogar absolut notwendige Anpassungen in die Tonne zu treten. Für Desktop-Nutzer hat dieser Schritt weniger Belang, da dort eigentlich schon immer die neuesten Intel-Treiber installierbar waren bzw. eigentlich kein Hersteller irgendwelche wichtigen Anpassungen vorgenommen hat. Das ganze darf natürlich auch als ein Schritt in die Richtung einer durchgehend konkurrenzfähigen Treiber-Situation gesehen werden – welche Intel erreicht haben muß, bevor man mit der Xe-Generation seinen Schritt zurück in den Markt der Desktop-Grafikkarten wagt.

Nachzutragen sind noch die offiziellen PC-Systemanforderungen zu "Predator: Hunting Grounds", welche vom Epic Games Store notiert werden. Der schon am 24. April in den Handel entlassene Multiplayer-Shooter arbeitet mit einem asymetrischen Spielprinzip, bei welchem eine Partei durch einen einzelnen Predator gestellt wird, die andere Partei dann durch mehrere menschliche Predator-Jäger. Das Spiel von Spieleentwickler "Illfonic" und Spielepublisher "Sony" kommt auf Basis der Unreal Engine 4 daher und erzielte bislang ganz anständige Presse-Bewertungen. Die abgeforderte Minimum-Hardware entspricht mit Core i5-6400 oder FX-8320 samt GeForce GTX 960 oder Radeon R9 280X einem älteren Midrange-Gaming-PC, die Hardware-Empfehlung ist hingegen mit Core i7-5930K oder Ryzen 5 1600X samt GeForce GTX 1660 oder Radeon R9 Fury X als durchaus gehaltsvoll zu bezeichnen.

offizielle PC-Systemanforderungen zu "Predator: Hunting Grounds"
Minimum Empfohlen
OS Windows 10 64-Bit, DirectX 11, 18 GB Festplatten-Platzbedarf (empfohlen: SSD)
CPU Core i5-6400 oder FX-8320 Core i7-5930K oder Ryzen 5 1600X
Speicher 8 GB RAM 16 GB RAM
Gfx GeForce GTX 960 oder Radeon R9 280X GeForce GTX 1660 oder Radeon R9 Fury X

Dabei werden frühere HEDT-Prozessoren eigentlich vergleichsweise selten bei offiziellen PC-Systemanforderungen genannt, hierbei ging es jedoch augenscheinlich um die Aussage, das es gleich 6 CPU-Kernen sein sollen – wie auch beim alternativ genannten Ryzen 5 1600X derart vorhanden. Die GeForce GTX 1660 wurde bislang auch fast noch nie im Rahmen offizieller PC-Systemanforderungen genannt, die Radeon R9 Fury X hingegen seit geraumer Zeit nicht mehr – obwohl beide Grafikkarten durchaus von ihrer (nominellen) Performance her zusammenpassen (Perf.Index 690% bzw. 680%). Dies ist noch nicht ganz das Performance-Level von GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56 (Perf.Index 800% bzw. 840%) als den bisherigen Höchst-Notierungen in der Sparte "Hardware-Empfehlung" (von einzelnen Ausreißern oder extra 4K-Anforderungen abgesehen), kommt diesem Performance-Niveau aber vergleichsweise nahe und zeigt somit (auch in Verbindung mit der CPU-Empfelung) auf einen sicherlich beachtbaren Hardware-Hunger bei "Predator: Hunting Grounds" hin.