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Hardware- und Nachrichten-Links des 22. April 2014

Da es nach den letzten Meldungen als ziemlich sicher gelten kann, daß über das Jahr 2014 noch keine 20nm-Grafikchips antreten und nVidias kommende Grafikchips GM204 & GM206 in der 28nm-Fertigung produziert werden, darf durchaus die Frage gestellt werden, wieso nVidia diese Chips mit einem "GM2xx" kennzeichnet, nachdem der erste Maxwell-Chip in Form des GM107-Chips der GeForce GTX 750 Serie als "GM1xx" lief. Bisher dachte man, daß sich in diesem Unterschied das andere Fertigungsverfahren wiederspiegeln würde, was nunmehr als Erklärung auszufallen scheint. Eine alternative Erklärung läge dann in der Fähigkeit zu DirectX 12 in Hardware bei den GM2xx-Chips. Dafür müssten natürlich die Hardware-Spezifikationen für DirectX 12 schon feststehen, wonach es zuletzt nicht so aussah. Andererseits könnte nVidia natürlich auch bei Microsoft versuchen zu definieren, daß die Hardware-Änderungen der GM2xx-Chips einfach als "DirectX 12" normiert werden – die besseren Karten gegenüber AMD, durch Mantle derzeit nicht all zu beliebt bei Microsoft, dürfte man dabei sicherlich haben.

Gleichfalls gibt es zum kürzlich genannten nVidia GK210-Chip neue Informationen aus unserem Forum: Danach besteht der Verdacht, der GK210 könnte eine Abwandlung des GK110 mit verbesserten Compute-Fähigkeiten zum Support der Compute Capability 3.7 bzw. damit zum Support von CUDA 6.0 sein. Hierfür ist wohl nur eine minimale Änderung einer Cache-Größe vonnöten, was letztlich in einem für das Gamer-Segment faktisch unveränderen Chip resultieren würde. Damit ist es wahrscheinlich, daß der GK210-Chip nicht für neue Gaming-Grafikkarten verwendet wird bzw. ohne große Ankündigung auf bestehenden Gaming-Grafikkarten zum Einsatz kommt – während es nur im Quadro/Tesla-Segment regelrecht neue Grafikkarten-Modelle auf Basis dieses Chips geben würde. Indirekt deutet eine solche Auslegung auch darauf hin, daß ein GK110-Ersatz für das Profi-Segment aus der Maxwell-Architektur nicht gerade demnächst ansteht. Gut möglich, daß nVidia den GK110-Ersatz unter der Maxwell-Architektur erst sehr viel später bringt – oder aber das Enthusiasten-Segment mit einem Gaming-Ersatz des GK110 bedient, welcher allerdings nicht für Profi-Zwecke gedacht ist (unwahrscheinlich, aber nicht gänzlich unmöglich).

Gemäß der VR-Zone wird Intel seine neuen Haswell-K-Modelle am 2. Juni zur Computex bringen, während das reguläre Portfolio an Haswell-Refreshes offiziell am 11. Mai antreten wird (aber derzeit schon in Intels Preisliste geführt wird). Die neuen Haswell-K-Modelle wurden von Intel kurzfristig zwischengeschoben, nachdem sich die eigentlich an dieser Stelle geplanten Broadwell-K-Modelle bis zum Jahresende verzögern und Intel weiterhin seiner Linie treu bleiben will, einmal im Jahr neue PC-Prozessoren zur Verfügung zu stellen. Dieses Jahr wird es mit dem um nur 100 MHz Takt angehobenen Haswell-Refresh ein sehr maues Angebot geben, weswegen man bei den neuen Haswell-K-Modellen auch etwas in die Offensive geht und jene mit einer neuen Wärmeleitpaste sowie neuem Trägermaterial für eine verbesserte Overclocking-Eignung ausstattet. Wieviel mehr sich dabei herausholen läßt, wird man sehen müssen – Haswell benötigt in jedem Fall diesen kleinen Overclocking-Schub, da sich die initialen Haswell-K-Modelle trotz der 22nm-Fertigung ungewöhnlich mittelmäßig übertakten lassen.

Nach der Lizenzierung von Samsungs 14nm-Technologie durch GlobalFoundries überschlagen sich natürlich die Prognosen, wann GlobalFoundries erste lieferbare 14nm-Produkte hat – laut Fudzilla will man die "volle" Massenproduktion im zweiten Halbjahr 2015 starten. Möglicherweise trifft dies sogar zu – genauso wie auch TSMC derzeit schon die 20nm-Massenproduktion am Laufen hat und da vor dem Jahresende ziemlich sicher kein wirklich großer 20nm-Chip herausfallen wird, sondern nur Tablet/Smartphone-SoCs mit einer maximalen Größe von 150mm² und vergleichsweise mittelprächtigen Taktraten. Wenn man es aus der Sichtweise betrachtet, wann AMD als GlobalFoundries-Hauptabnehmer für seine Prozessoren, großen APUs und Grafikchips Zugriff auf die 14nm-Massenfertigung von GlobalFoundries haben wird, so kann die Antwort nur "nicht vor dem Jahr 2016" lauten – hier ergibt sich keine Änderungen gegenüber unserer letzten Fertigungsverfahren-Roadmap, selbst wenn jene noch vor dem Samsung/GlobalFoundries-Deal erstellt wurde. Aber gerade das Abschiessen von GlobalFoundries' eigener 14XM-Fertigung zugunsten von Samsungs 14nm-Technologie dürfte wenn dann eher Grund für weitere Verzögerungen geben, da Produktionsvorbereitungen eine langwierige Sache sind und komplette Neuausrichtungen hierbei immer Zeit kosten.

WinFuture vermelden Gerüchte, wonach das neue Windows-Startmenü nicht Teil von Windows 9, sondern Teil eines "Windows 8.1 Update 2" (manchmal auch als "Windows 8.2" bezeichnet) sein soll, welches im Herbst erwartet werden darf. Normalerweise würde man denken, daß ein solch heftiger Kursumschwung von Microsoft eher denn nur Teil eines neuen Betriebssystem-Ansatzes sein kann – aber so, wie das neue Startmenü ausgeführt wurde (unter Einbindung von Live-Tiles), kann man es durchaus auch als weiteren Versuch werden, das Kachel-System von Windows 8 irgendwie zu retten. Ob dies die Nutzer wirklich goutieren, sei allerdings bezweifelt – Windows 8 ist als Betriebssystem sogar im Massenmarkt mehrheitlich so tief unten durch, daß da selbst interessante Änderungen nichts mehr an diesem Urteil ändern werden. Ironische Randnotiz: Das neue Startmenü sieht inzwischen einem alten Vorschlag von uns immer ähnlicher – welcher allerdings schon im September 2011 unterbreitet wurde, noch vor dem Marktstart von Windows 8. Die PC Games Hardware führt dann noch etwas weiter aus, wie die Gerüchtelage zu Windows 9 und einem "Windows Cloud" steht – wobei dies augenscheinlich Dinge sind, über welche selbst bei Microsoft noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen wurden.