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Geschäftsjahr 2014: Der PC schwächelt weiterhin & der große Tablet-Boom ist vorbei

Von IDC kommen in zwei Meldungen – PC-Geschäftszahlen & Tablet-Geschäftszahlen – neue Hochrechnungen zu den PC- und Tablet-Verkaufszahlen im Jahr 2014, welche auf den bekannten Geschäftszahlen der ersten drei Jahresquartale basieren und daher in dieser oder ähnlicher Form dann auch auf den endgültigen Stand zutreffen sollten. Danach wird der PC-Markt auch dieses Jahr schwächeln, allerdings soll der Abschwung mit -2,7% weit weniger stark ausfallen als im schweren Jahr 2013 und zudem am Jahresanfang auch für 2014 prognostiziert. Enttäuschender ist eher das vergleichsweise geringe Wachstum des Tablet-Segments, welches mit einem Jahresplus von 7,2% seine frühere Boom-Phase nunmehr vollkommen verlassen wird und schlicht in der Normalität angekommen ist. Beide Zahlen zusammengefasst ergeben einen mageren insgesamten Anstieg von 1,4% mehr verkaufter Geräte – was das erste Jahr in der kombinierten PC- und Tablet-Zählung ergeben wird, in welchem die Verkaufszahlen nicht insgesamt deutlich ansteigen.

Die zudem von IDC aufgestellte Vierjahres-Prognose für 2018 sieht einen weiteren gewissen Abschwung des PC-Geschäfts sowie einen weiteren gewissen Zugewinn des Tablet-Geschäfts voraus, im Jahr 2018 sollen sich beide Verkaufszahlen dann auf nahezu Parität angenähert haben. Der Zugewinn des Tablets-Geschäft bis zum Jahr 2018 wird auf ca. 5% jährlich beziffert, was ergo von einem normalen Geschäftsverlauf und keinen neuen Boom-Phasen ausgeht. Die insgesamte Rechnung für Tablets und PCs sieht dagegen nur einen Zugewinn von 6,5% auf vier Jahre voraus, sprich eine nur geringfügige Bewegung von ca. 1,5% pro Jahr. Generell erscheinen diese IDC-Prognosen aber nur eine einfache mathematische Fortschreibung der jüngsten Entwicklung zu sein, ohne aber eventuelle neue technologische Impulse oder aber markttechnische Entwicklungen wie Investitionsdruck durch veralte Geräte und Markterschöpfung durch längere Gerätelebenszyklen einzurechnen.

Nachtrag vom 30. November 2014

Zur Meldung über das Marktgeschehen bei PCs und Tablets im Jahr 2014 wäre noch der wichtige Punkt anzumerken, daß die neuesten Prognosen nun endgültig keine "Marktübernahme" durch die Tablets mehr vorsehen, welche vor einiger Zeit mal auf 400 Millionen Stück pro Jahr (und damit weit vor dem PC) geschätzt wurden, nun aber augenscheinlich in den Jahren 2019 oder 2020 bei ca. 300 Millionen Stück einen Stückzahlen-Gleichstand mit dem PC erreichen werden. Dies erscheint auf den ersten Blick nun auch nicht gerade so schlecht, rechnet aber nicht ein, daß die Tablets schon in den letzten Jahren deutlich bei den Stückpreisen verloren haben und aller Voraussicht nach noch weiter verlieren werden, währenddessen der PC bei den Stückpreisen eher denn stagniert. So gab es schon Anfang 2013 die Situation im rein deutschen PC- und Tabletmarkt, daß einem durchschnittlichen PC-Verkaufspreis von 620 Euro ein durchschnittlicher Tablet-Verkaufspreis von nur 356 Euro gegenüberstand.

Dabei gewann der durchschnittliche PC-Verkaufspreis im Vergleich zum Jahr 2010 leicht, während der durchschnittliche Tablet-Verkaufspreis in diesem Zeitraum von 479 auf eben 356 Euro mehr als deutlich nachgab. Heuer nun spricht unsere letzte diesbezügliche Umfrage von einem durchschnittlichen Tablet-Verkaufspreis von 233 Euro, was zwar nicht marktrepräsentativ ist, aber den weiter anhaltenden Trend der fallenden Durchschnittspreise bei Tablets untermauert. In der Summe der Dinge kann es durchaus passieren, daß der Tablet-Markt in absehbarer Zeit trotz eines irgendwann kommenden Stückzahlen-Gleichstands mit dem PC niemals mehr als ein Drittel von dessem Umsatz macht – eben wegen der klar niedrigeren Durchschnittspreise. Dabei bezieht sich diese Rechnung sogar nur auf die verkauften Komplett-Geräte, weder auf einzelne Komponenten noch auf Zubehör – was im PC-Markt noch einmal einen sehr erheblichen Mehrumsatz bedeutet, im Tablet-Markt dagegen gar nicht bzw. nur sehr geringfügig überhaupt vorhanden ist. Die These, daß die Tablets den PC irgendwie nahekommen könnten, ist angesichts der Umsatzzahlen völlig überzogen.