Laut VideoCardz wird die GeForce RTX 4070 (non-Ti) zum 13. April mit einem Listenpreis von 599 Dollar antreten, dies ergibt zum aktuellen Umrechnungskurs und zuzüglich Mehrwertsteuer ungefähr 660 Euro. Jene Information soll aus einem Presse-Briefing stammen und von drei Quellen bestätigt worden sein, kann somit als solide betrachtet werden. Natürlich besteht dennoch immer die Chance auf eine späte Änderung seitens nVidia, wirklich "sicher" ist dies nur nach offizieller Ankündigung. In jedem Fall wird damit aber erst einmal der von MLID genannte (vergleichsweise utopische) Preis von 749 Dollar entkräftet – doch all zu groß kann der Jubel darüber aber auch nicht ausfallen.

Denn letztlich liefert nVidia hiermit nur einen Preis, auf welchem die GeForce RTX 4070 gerade so minimale Performance/Preis-Vorteile zeigen kann – sprich, einfach nur knapp oberhalb der Schamschwelle angelegt. Denn von der neuen Ada-Karte ist aufgrund ihrer Hardware-Daten und der bisher sehr guten Hardware-Skalierung innerhalb der Ada-Lovelace-Generation grob eine Performance zwischen GeForce RTX 3070 Ti und 3080-10GB gelegen zu erwarten, im besten Fall käme es auf dem Level jener GeForce RTX 3080 10GB heraus. Dies kann auf 599 Dollar leichte Performance/Preis-Vorteile für die GeForce RTX 4070 ergeben, doch von wirklich deutlichen Vorteilen – wie es mit einer neuen Grafikchip-Generation normal wäre – ist die Karte damit noch meilenweit entfernt.

Sicherlich gibt es als weiterere Vorteil die neuere Architektur sowie den Mehrspeicher oben drauf. Letzterer ist inzwischen allerdings obligatorisch und geht von der angesetzten Speichermenge (von 12 GB) auch noch nicht in diese Region hinein, wo man (im Jahr 2023) wirklich zufrieden sein könnte. Dies wäre jedoch kaum ein Kritikpunkt, wenn einfach nur ein ordentliches Performance/Preis-Plus zu sehen wäre. Ganz im Gegenteil legt gerade die GeForce RTX 4070 den diesbezüglichen Schwachpunkt der Ada-Lovelace-Generation nochmals besser offen. Denn bei den höheren Ada-Karten konnte man immer noch mit den Gegenargumenten einer unerreicht hohen Performance (4080 & 4090) oder einer im Vergleich zu ähnlich schnellen Ampere-Karten klar besseren Listenpreis-Situation (4070Ti vs 3090) kommen.

Bei der GeForce RXT 4070 non-Ti funktioniert dies jedoch nicht mehr, diese Ada-Karte muß sich nun mit den Ampere-Karten des "normalen" Preisbereichs herumschlagen, welche zu ihren Listenpreisen durchaus vernünftige Performance/Preis-Verhältnisse aufbieten konnten. Und da fällt es dann um so mehr auf, wenn eine neue Grafikkarte aus einer ganz anderen Hardware-Generation mit mindestens anderthalb Node-Sprüngen unter der Haube voraussichtlich nur 5-20% beim Performance/Preis-Verhältnis zulegt. Dies ist letztlich das Niveau von eingeschobenen Refresh-Lösungen oder aber eines Kampf-Angebots der Konkurrenz – aber ganz sicher nicht das Niveau einer neuen Hardware-Generation.

Dabei ist die GeForce RTX 4070 non-Ti möglicherweise sogar nVidias letzte Chance auf gute Wertungen innerhalb dieser initialen RTX40-Generation: Denn die darunterliegenden Mainstream-Lösungen GeForce RTX 4060 Ti, 4060 & 4050 kommen dann mit zusätzlichen Problemen beim VRAM-Ausbau daher, was vielleicht nicht einmal ein attraktiver Preispunkt noch kaschieren kann. Selbiger ist allerdings auch gar nicht zwingend anzunehmen, vielmehr steht zu befürchten, dass nVidia seine bisherige preisliche Strategie auch bei diesen restlichen RTX40-Beschleunigern durchzieht: 399-449 Dollar für eine GeForce RTX 4060 Ti, 299-349 Dollar für eine GeForce RTX 4060 und um die 249 Dollar für eine GeForce RTX 4050 mit nur 6 GB VRAM sind somit (leider) durchaus denkbar.

Nachtrag vom 2. April 2023

VideoCardz haben eine nVidia-Folie vorliegen, welche Spezifikationen und Preis der GeForce RTX 4070 bestätigt. Interessanterweise gibt nVidia in dieser Folie neben der offiziellen TDP auch einen durchschnittlichen Spiele-Verbrauch an – welcher bei der GeForce RTX 4070 non-Ti auf 186 Watt liegen soll. Dies wäre erneut leicht unterhalb der offiziellen TDP von 200 Watt, was allerdings bei "Ada Lovelace" wohl Prinzip-bedingt derart passiert und sogar bei Mobile-Grafiklösungen nachweisbar ist. Etwas abgeschwächt wird diese Aussage durch den Punkt, dass nVidia in der gleichen Folie die GeForce RTX 3070 Ti mit nur 240W durchschnittlichem Spiele-Verbrauch angibt – was nun überhaupt nicht zu allen bekannten Messungen passen will. In dieser Frage wird der 12. April eine Aufklärung bringen, wenn die Launch-Reviews zur GeForce RTX 4070 non-Ti anstehen.