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Gerüchteküche: Aktualisierte TimeSpy-Werte zeigen auf +60% Mehrperformance bei Gaming-Ampere hin

Von Twitterer Kopite7kimi (bislang mit einer exzellenten Trefferquote bezüglich Ampere-basierten Gerüchten aufwartend) kommen aktualisierte Benchmark-Werte zu GeForce RTX 3080 & 3090 unter dem 3DMark13 TimeSpy Extreme. Gemäß der vorherigen TimeSpy-Benchmarks handelt es sich um GPU-Werte, inzwischen wurde nunmehr auch präzisiert, dass die teilnehmenden Ampere-Grafikkarten beiderseits Founders-Edition-Ausführungen darstellen. An den Werten selber ändert sich kaum etwas: Die GeForce RTX 3090 FE wurde zuletzt mit "almost 10000" angegeben, nunmehr sollen es mit "100xx" leicht mehr sein, während die GeForce RTX 3080 FE mit bislang "almost 8600" und nunmehr "85xx" komplett auf Kurs liegt. Die nachfolgende Tabelle wurde zudem um neuere Vergleichswerte der GeForce RTX 2080 Super FE ergänzt – deren Werte gleichzeitig auch einen Hinweis darauf liefern, dass die älteren TimeSpy-Ergebnisse von GeForce RTX 2080 & 2080 Ti nach wie vor korrekt sind: Denn die GeForce RTX 2080 Super liegt im TimeSpy fast exakt dort, wo jene gemäß des 3DCenter UltraHD Performance-Index hingehört, ergo dürfte es hierbei keine beachtbare Performance-Entwicklung über neuere Treiberversionen gegeben haben und diese "alten" TimeSpy-Werte sind somit nach wie vor vergleichbar.

Hardware TimeSpy Extr. (GPU) Quellen 4K Perf.Index
GeForce RTX 3090 FE nVidia Ampere, whrschl. GA102, 82 SM @ 384 Bit GDDR6X 100xx Kopite7kimi ca. 370-380%
GeForce RTX 3080 FE nVidia Ampere, whrschl. GA102, 68 SM @ 320 Bit GDDR6X 85xx Kopite7kimi ca. 310-320%
GeForce RTX 2080 Ti FE nVidia Turing, TU102, 68 SM @ 352 Bit GDDR6 Ø 6333 HWLuxx & OC3D 236%
GeForce RTX 2080 Super FE nVidia Turing, TU104, 48 SM @ 256 Bit GDDR6 Ø 5311 HWLuxx & OC3D 198%
GeForce RTX 2080 FE nVidia Turing, TU104, 46 SM @ 256 Bit GDDR6 Ø 4912 HWLuxx & OC3D 186%
"4K Perf.Index" = 3DCenter UltraHD Performance-Index

Dies war teilweise ein Bedenkenpunkt beim ersten Auftauchen dieser TimeSpy-Benchmarks – aber vermutlich stammen alle besseren TimeSpy-Werte von Herstellermodellen zu GeForce RTX 2080 & 2080 Ti, was aber im Sinne dieses Vergleichs der FE-Modelle sowieso nicht zielführend ist. Denn verglichen werden soll natürlich der default-Zustand laut nVidias eigenen FE-Karten, nur damit läßt sich eine sinnvolle Aussage zum erreichten Performance-Sprung zwischen Turing und Ampere aufstellen. Gemäß dieser nunmehr aktualisierten und präzisierten TimeSpy-Werte liegt jener Generations-Sprung dann immerhin bei ca. +60% – und damit weitaus besser als bei den kürzlichen Vorhersagen. Nunmehr wird auch klarer, was Kopite7kimi mit seiner Aussage von Ende Juli meinte, dass TimeSpy (in der default-Variante) nicht wirklich die Vorteile der Ampere-Generation zeigen kann: Augenscheinlich treten jene vergleichsweise hohen Performance-Differenzen erst unter der Extreme-Version von TimeSpy auf, welche unter der UltraHD-Auflösung abläuft.

Die Auflösung selber dürfte dabei gar nicht einmal der springende Punkt sein, relevant ist hierbei eher der enorm steigende Einfluß der Shader-Performance zwischen TimeSpy und TimeSpy Extreme (2,75mal so viel Pixelshader-Einsatz sowie 2,17mal so viel Computeshader-Einsatz). Natürlich kann es auch einfach so sein, dass jene Ampere-Grafikkarten einfach "zu schnell" geworden sind und somit auch nVidia inzwischen in ein CPU-Limit läuft – welches die Performance unter niedrigeren Auflösungen als UltraHD effektiv limitiert. Im 3DCenter Performance-Index ist es schon jetzt so, dass absolute Spitzen-Grafikkarten unter FullHD beachtbar in ihrer Performance heruntergedrückt werden, die Performance-Differenzen im Spitzenfeld unter der UltraHD-Auflösung deutlich besser herausgearbeitet werden können. Dies würde letztlich auch erklären, wieso andere Vorhersagen nur von +35% Mehrperformance zwischen Turing und Ampere ausgehen – unter niedrigeren Auflösungen bzw. mit älteren Benchmarks könnte es sein, dass da einfach nicht mehr herauszuholen ist.

Bei dieser Gelegenheit fällt im übrigen auf, wie gut jene TimeSpy-Extreme-Werte der Turing-Grafikkarten zum jeweiligen Index-Wert unter dem UltraHD Performance-Index passen: Rechnet man es nach, ergeben sich nur minimale Differenzen (1-2%) zwischen Performance-Index und TimeSpy Extreme. Durch jene hohe Deckungsgleichheit kann man somit aber auch eine nahezu solide Vorhersage treffen, wo die genannten Ampere-Grafikkarten im UltraHD Performance-Index herauskommen sollten. Sofern nicht durch irgendeine Besonderheit der Ampere-Generation diese TimeSpy-Extreme-Messungen bemerkbar vom allgemeinen Benchmark-Schnitt abweichen, sollte die GeForce RTX 3090 FE bei ~370-380% und damit ca. 60% oberhalb einer GeForce RTX 2080 Ti FE herauskommen, die GeForce RTX 3080 FE bei ~310-320% und somit ebenfalls ca. 60% oberhalb einer GeForce RTX 2080 Super. Dies würde dann auch eher dem entsprechen, was nVidia bei der Ampere-Generation an Technologie & Technik aufbietet – zu irgendwas müssen die großen Kühlkonstruktionen samt dem über 300 Watt liegenden Stromverbrauch schließlich gut sein.

Dies wäre dann im übrigen für die GeForce RTX 3090 FE auch mehr, als bei der letzten Performance-Vorhersage zum AMDs "Big Navi" Projekt – wobei jene derzeit auch noch den größeren Spielraum aufweist, ergo keine wirklich genaue Performance-Abschätzung zur AMD-Lösung aufbieten kann. Im besten Fall scheint "Big Navi" allerdings nicht ganz die Performance-Höhe einer GeForce RTX 3090 FE zu erreichen, im schlechtesten Fall gibt es eher nur das Performance-Niveau der GeForce RTX 3080 FE (oder sogar leicht niedriger). AMD bekommt aber insbesondere im letztgenannten Fall seine Chance über den Punkt der Speichermenge: Denn wenn "Big Navi" tatsächlich mit gleich 16 GB Grafikkartenspeicher daherkommt, dürfte die GeForce RTX 3080 mit nur 10 GB bei den Grafikkarten-Käufern dieses Performance- und Preissegments keinen einfachen Stand haben. Sofern AMD also nur halbwegs seine Performance-Zielsetzung errreicht und wirklich mit 16 GB Grafikkartenspeicher antritt, führt für nVidia eigentlich kein Weg daran vorbei, die GeForce RTX 3080 zusätzlich auch mit 20 GB Grafikkartenspeicher in den Markt zu entlassen.

AMD nVidia
Navi 21 ("Big Navi")  —  ~300-350% GeForce RTX 3090-FE  —  ~370-380%
  GeForce RTX 3080-FE  —  ~310-320%
GeForce RTX 2080 Ti-FE  —  236%
GeForce RTX 2080 Super  —  198%
Radeon VII  —  173% GeForce RTX 2070 Super  —  172%
Radeon RX 5700 XT  —  156% GeForce RTX 2070-FE  —  151%
Performance-Angaben gemäß des 3DCenter UltraHD Performance-Index

Nachtrag vom 27. August 2020

Bei der PC Games Hardware hat man sich ebenfalls mit den kürzlichen TimeSpy-Werten zu Gaming-Ampere beschäftigt und kann dabei eigene Werte zu früheren nVidia-Grafikkarten in die Diskussion einfließen lassen. Zur GeForce RTX 2080 Ti hat man ein höheres TimeSpy-Ergebnis aufzubieten, was demzufolge den Performance-Effekt der GeForce RTX 3090 limitiert – nicht mehr ca. +60% Mehrperformance kommen in dieser Rechnung heraus, sondern nur noch +52%. Allerdings setzt die PCGH für die GeForce RTX 2080 Ti normalerweise ein gutklassiges Herstellermodell ein, welches sich doch oftmals klar von der FE-Ausführung absetzen kann. Bei der GeForce RTX 2080 Super, wo es vom Launch weg keine nominelle Differenz zwischen FE und Herstellermodellen gab, liegt der angeführte TimeSpy-Wert sogar leicht unterhalb des FE-Niveaus, womit sich die Mehrperformance zur GeForce GTX 3080 sogar auf +63% leicht erhöht. Je nachdem wie akkurat die vorliegenden TimeSpy-Benchmarks zu den älteren Turing-Modellen sind, kann sich an der Mehrperformance von Turing zu Ampere ergo noch leicht etwas verändern, die grundsätzliche Richtung von +60% (unter dem TimeSpy Extreme) dürfte jedoch gewahrt bleiben.