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Erste Spezifikationen zu nVidias GM200-Chip

Das tschechische PCTuning (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) bringt erste Spezifikationen zu nVidias GM200-Chip, den kommenden größten Grafikchip der Maxwell-Architektur. Die Quelle der Spezifikationen wird leider nicht genannt, so daß nicht klar ist, ob man sich das ganze nicht einfach aus den Fingern gesaugt oder schlicht aus einem Forum abgeschrieben hat. Unplausibel sind diese Spezifikationen jedoch nicht, so daß jene durchaus angehört werden können:

    nVidia GM200

  • 28nm-Fertigung von TSMC
  • Chipfläche 10-15% größer als beim GK110 = 600-635mm² Chipfläche
  • 20-22 Shader-Cluster mit demzufolge 2560 bis 2816 Shader-Einheiten
  • 384 oder 512 Bit DDR Speicherinterface
  • Chiptakt: über 1000 MHz Basetakt
  • Launch: Weihnachten 2014
  • Performance ca. +40-50% gegenüber der GeForce GTX Titan Black = Perf.Index ~700-750%
  • Verkaufsname: GeForce GTX Titan X
  • Quelle: (ausschließlich) PCTuning

Allerdings wird bei genauem Lesen offensichtlich, daß hierbei auch eigene Annahmen seitens PCTuning mit eingemischt wurden – was es schwierig macht, jene Angaben herauszulesen, welche wirklich eine Quellenbasis haben. Zugleich ist die Anzahl der Shader-Cluster mit bis 22 nur schwer passend, da sich 22 Shader-Cluster nicht wirklich auf eine sinnvolle Anzahl an Raster-Engines aufteilen lassen. nVidia könnte natürlich mit einer ungleichmäßigen Bestückung der Raster-Engines antreten, wie dies bei Salvage-Lösungen durchaus öfters der Fall ist – trotzdem darf man es als vakant bezeichnen, ob man dies wirklich im Vollausbau eines Grafikchips anstrebt.

Andererseits erscheinen nur 20 Shader-Cluster aka 2560 Shader-Enheiten als recht wenig angesichts der schon 2048 Shader-Einheiten des GM204-Chips – dies wären nur 25% mehr Shader-Einheiten bei sicherlich wieder etwas geringeren Taktraten, der Gewinn an Rechenleistung würde bei nur schätzungsweise +15% liegen. Sinnvolle Größen (in Bezug auf eine gute Aufteilung der Shader-Cluster an die Raster-Engines) liegen bei 24 bzw. 25 Shader-Clustern, was 3072 bzw. 3200 Shader-Einheiten ergeben würde. Dies wäre jeweils etwas mehr als beim GK110-Chip, aber noch nicht so viel mehr, als daß dafür die Chipfläche bedeutsam größer werden müsste – wie dies zwischen GK104- und GM204-Chip bekannterweise der Fall ist (+35% Chipfläche für +33% Shader-Einheiten).

Angenommen 3072 oder 3200 Shader-Einheiten wird es aber dennoch schwierig für nVidia, das ganze unterhalb einer Chipfläche von 600mm² hinzubekommen – der GM200-Chip wird also in jedem Fall ein ziemliches "Dickschiff" werden. Angesichts dieser Flächenprobleme dürfte es kaum dazu langen, ein größeres Speicherinterface zu verbauen – wobei dies angesichts der Erfolge von nVidia bei der besseren Ausnutzung der vorhandenen Bandbreite beim GM204-Chip wohl keineswegs eine Performancebremse ergeben sollte. Sehr große Sprünge bei den professionellen Feature sind dagegen nur dann zu erwarten, wenn nVidia die Anzahl der Shader-Einheiten reduziert – was wie gesagt kaum passieren wird, dies ergäbe zu wenig Gaming-Vorsprung gegenüber dem GM204-Chip. Demzufolge sehen unsere eigenen Spekulationen zum GM200-Chip derzeit folgendermaßen aus:

    nVidia GM200

  • 28nm-Fertigung von TSMC
  • Chipfläche ~10% größer als beim GK110 = ~600mm² Chipfläche
  • 4 bis 6 Raster-Engines (Aufteilung: 4x6, 5x5 oder 6x4)
  • 24 oder 25 Shader-Cluster mit demzufolge 3072 oder 3200 Shader-Einheiten sowie 192 oder 200 TMUs
  • möglicherweise 96 ROPs
  • 384 Bit DDR Speicherinterface
  • Launch: Richtung Jahreswechsel 2014/2015
  • Performance ca. +30-35% gegenüber der GeForce GTX 980 = Perf.Index ~740-770%
  • Quelle: 3DCenter-Forum, eigene Überlegungen und Annahmen

Noch ein wenig offen ist in dieser Spekulations-Liste die Anzahl der verbauten ROPs. Da nVidia beim GM204 überraschend mit gleich 64 ROPs an einem nur 256 Bit DDR Speicherinterface angetreten ist, wären "nur" 48 ROPs wie beim GK110-Chip wohl zu wenig im Sinne der Maxwell-Architektur. Demzufolge könnte der GM200-Chip durchaus mit der stolzen Zahl von gleich 96 ROPs antreten. Damit sind runde 40% mehr Rechenleistung und rund 50% mehr Speicherbandbreite gegenüber dem GM204-Chip erreichbar, was durchaus ~30-35% Mehrperformance gegenüber der GeForce GTX 980 ergeben könnte. Dies wäre in jedem Fall ausreichend, um eine neue Titan-Grafikkarte mit einem beachtbar großen Performance-Abstand auflegen zu können. Bei nur 2560 Shader-Einheiten wäre es dagegen schwierig, überhaupt auf nur 20% Performancegewinn zu kommen – womit sich der üblich monströse Preis einer Titan-Grafikkarte kaum rechtfertigen lassen würde.