Mit dem Verkaufsstart der Radeon HD 7970 ergeben sich erste soliden Preislagen zu dieser neuen HighEnd-Grafikkarte – welche aber leider tendenziell in die falsche Richtung gehen, nämlich über 500 Euro anstatt unterhalb dieser Marke. Zwar gab es am Montag einige Karten mit Bestpreisen von günstigstenfalls 484 Euro zu ergattern, jenen günstigen Angebote waren aber schnell ausverkauft und nun sind die eher günstigen Angebote zumeist nicht lieferbar und offeriert sich die Radeon HD 7970 daher zu einer Preisspanne von 510 bis 550 Euro. Allerdings ergab sich augenscheinlich nicht der Effekt früherer HighEnd-Launches, daß die Karte vom Start weg vollkommen ausverkauft ist – man kann die Radeon HD 7970 durchaus ordern, wie vorstehend ausgeführt auch nicht zu Mondpreisen. Dies bedeutet, daß entweder AMDs Liefermenge ausreichend war oder aber daß der Ansturm nicht so groß war, um die erste Liefermenge aufzufressen – beim hohen Preis der Radeon HD 7970 würden wir eher letzteres vermuten.

In jedem Fall kann sich nun – da die Verfügbarkeit gegeben ist – der Preis setzen und wird sicherlich im Laufe der nächsten Wochen die 500-Euro-Marke dauerhaft unterschreiten. Erst dann wird man in der Lage sein, die Preise der umherliegenden Karten maßgeblich zu beeinflußen: Die GeForce GTX 580 beispielsweise erscheint weiterhin attraktiv, weil es für den mit 15-20% nicht übermäßigen Performanceunterschied einen klaren Preisunterschied von 100 Euro gibt, die im HighEnd-Bereich augenscheinlich nicht ganz uninteressanten Supersampling-Eigenschaften hat die nVidia-Lösung der AMD-Lösung sowieso voraus. Beide Karten sind daher derzeit – je nach subjektiver Präferenz beim Thema Supersampling Anti-Aliasing – gangbar, die Radeon HD 7970 hat sich also noch keinen entscheidenden Vorteil herausarbeiten können. Dies wird allerdings passieren, wenn die AMD-Karte auf 450 Euro heruntergeht – dann muß letztlich der Preis der GeForce GTX 580 fallen bzw. diese Karte dürfte dann langsam sowieso schon dem Auslauf-Status entgegenblicken.

Jenen scheint im übrigen die Radeon HD 6990 langsam zu erreichen, denn es wurden im Vergleich zum Grafikkarten-Marktüberblick vom Dezember erstaunlich wenige Listungen dieser Karte gefunden, lieferbare Listungen waren noch seltener. Logischerweise fällt die Radeon HD 6990 angesichts der Radeon HD 7970 als erstes aus dem Raster: Die Radeon HD 7970 mag etwas langsamer sein, die Radeon HD 6990 hat aber die typischen Nachteile von DualChip-Lösungen, womit die Radeon HD 7970 angesichts von nur 15% Performancedifferenz, klar weniger Stromverbrauch und etwas niedrigerem Preis immer vorzuziehen wäre. Wer doch noch mehr Performance wünscht, wird dann mit zwei Radeon HD 7970 Karten unter CrossFire klar performanter bedient als mit der Radeon HD 6990 (oder wartet auf die Radeon HD 7990 im März) – somit erübrigt sich die Radeon HD 6990 jetzt schon und verwundert daher das Zurückgehen des Angebots zu dieser Karte überhaupt nicht.