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Ergibt die "krumme" Speicherkonfiguration der GeForce GTX 660 Ti 2GB irgendwelche Performance-Nachteile?

Vor dem Launch der GeForce GTX 660 Ti hatten wir auf das mögliche Problem des "krummen" 192 Bit DDR Speicherinterfaces mit aber asymmetrischer Speichermenge von 2 GB GDDR5-Speicher hingewiesen – verbunden mit der Hoffnung, daß man dieses Problem einer "krummen" Speicherkonfiguration bei den vielen Launchtests eventuell auch mit angehen könnte. Jetzt haben AnandTech hierzu wieder einige erhellende theoretische Aussagen getroffen, die wirklich weiterhelfenden Benchmarks kommen jedoch von der ComputerBase, wo man einfach eine 3-GB-Ausführung der GeForce GTX 660 Ti (mit dann zum Speicherinterface symmetrischer Speichermenge) mit durch alle Tests geschickt hat. Und basierend auf dieser eindeutigen Faktenlage läßt sich sagen, daß diese "krumme" Speicherkonfiguration die reguläre GeForce GTX 660 Ti mit 2 GB Speicher keineswegs behindert.

(ComputerBase) GeForce GTX 660 Ti 2GB GeForce GTX 660 Ti 3GB
1920x1080 4xMSAA 100% 99,8%
1920x1080 8xMSAA 100% 100,1%
1920x1080 4xSSAA 100% 101,8%
1920x1080 8xSSAA 100% 99,8%
2560x1600 4xMSAA 100% 100,9%
2560x1600 8xMSAA 100% 101,6%

Wenn es unter Spielen irgendeinen beachtbaren Effekt geben würde, hätte sich dies wenigstens unter 2560x1600 oder aber den Supersampling-Benchmarks bemerkbar machen müssen – zu sehen sind aber nur äußerst geringfügige Ausschläge, welche im Prinzip rein auf den Mehrspeicher zurückzuführen sind und keinesfalls auf die "krumme" Speicherkonfiguration der regulären GeForce GTX 660 Ti. Im Prinzip sehen wir hier einen Test nicht ob das Speicherinterface der GeForce GTX 660 Ti eine symmetrische Speicherbestückung benötigt – sondern vielmehr einen Test von 2 GB gegen 3 GB Grafikkartenspeicher auf derselben Grafikkarte. Ausgehend von diesem Test läßt sich sagen, daß wer keine TripleMonitoring-Auflösungen samt Supersampling-Anti-Aliasing oder aber speicherfressende Grafik-Mods fährt, mit 2 GB Speicher derzeit komplett ausreichend versorgt ist, da 3 GB Speicher momentan für keinerlei Performancegewinn stehen.

Daß das Speicherinterface der GeForce GTX 660 Ti 2GB trotzdem eine hakelige Angelegenheit sein kann, beweisen dann allerdings einzelne GPU-Computing-Benchmarks wiederum der ComputerBase. Denn während die allermeisten dieser Benchmarks nur einen normalen Unterschied zwischen den (in der nominellen Rechenleistung gleichstarken) GeForce GTX 660 Ti 2GB und GeForce GTX 670 aufzeigen, reagierte speziell der ComputeShader Raytracing Benchmark heftig auf die GeForce GTX 660 Ti 2GB: Unter der Blockgröße von 8x8 erzielten beide Karte noch dasselbe Ergebnis, unter der Blockgröße von 16x16 fällt die GeForce GTX 660 Ti 2GB sehr deutlich auf nur noch 71 Prozent des Ergebnisses der GeForce GTX 670 zurück – und damit sogar unterhalb des Ergebnisses der von der Rechenleistung her deutlich schwächeren GeForce GTX 560 Ti, welche jedoch eben über ein 256 Bit DDR Speicherinterface (mit regulärer Speichermenge) verfügt.

Aller Wahrscheinlichkeit nach gilt damit, daß die "krumme" Speicherkonfiguration der regulären GeForce GTX 660 Ti mit 2 GB Speicher üblicherweise so funktioniert, daß 1,5 GB von diesem Speicher mit der üblichen Speicherbandbreite angebunden sind, die restlichen 512 MB dagegen nur noch mit einem Drittel der üblichen Speicherbandbreite dieser Karte. So lange die Karte mit 1,5 GB Speicher auskommt oder aber in den übrigen 512 MB Speicher nur nicht besonders performancerelevante Daten lagern, spielt diese "krumme" Speicherkonfiguration keine Rolle und in der Spielepraxis konnten bisher auch keine Nachteil dieser Konfiguration nachgewiesen werden – der nVidia-Treiber scheint die Sache also gut im Griff zu haben. Nur unter sehr speziellen Konstellationen kann es zur Situation kommen, daß die Karte agiert, wie als hätte sie nur ein 128 Bit DDR breites Speicherinterface – bislang ist eine solche Konstellation aber nur in einem von zehn GPU-Computing-Benchmarks aufgetreten, unter Spiele-Benchmarks wie gesagt bislang noch überhaupt nicht.