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Die nVidia-Planungen für die nächste Zeit

Ein User im Overclockers UK Forum hatte Einblick in die aktuellste nVidia-Roadmap und gibt aus dieser die markanten Punkte zur näheren nVidia-Zukunft wieder. So wird nVidia als erstes im Mai (möglicherweise schon Ende April) zwei weitere GK104-Varianten auf den Markt werfen, GeForce GTX 670 und GeForce GTX 670 Ti. Die GeForce GTX 670 Ti soll dabei die GeForce GTX 580 beerben, die Performance einer Radeon HD 7950 erreichen und ca. 380 Euro kosten. Die GeForce GTX 670 soll dagegen die GeForce GTX 570 ersetzen, jedoch klar schneller als diese ausfallen (vermutlich Richtung Radeon HD 7870) und zu einem Preispunkt von ca. 300 Euro einsteigen.

Damit setzt nVidia auf gleich drei GK104-Varianten von Start weg – was aber angesichts des Hardware-Unterschieds zum nächstkleineren GK106-Chip nicht wirklich verwundert: Bei einer glatten Hardware-Verdopplung reichen zwei Grafikkarten-Varianten einfach nicht aus, um den kompletten Preisbereich bis zum nächstkleineren Chip abzudecken – ein Punkt, welchen AMD derzeit zwischen Radeon HD 7700 und 7800 Serie spürt. nVidia beugt hier mit gleich drei GK104-Varianten vor und es ist zu erwarten, daß in Zukunft bei ähnlichen Konstellationen generell mit drei und nicht mehr mit nur zwei Grafikkarten-Varianten pro Grafikchip gearbeitet wird.

Nicht direkt hierbei hinzuzuzählen ist die DualChip-Lösung GeForce GTX 690, welche natürlich ebenfalls auf dem GK104-Chip basiert und welche nVidia offenbar nach Gusto herausbringen wird. Vermutlich dürfte man aber schlicht nur abwarten, bis sich AMD mit deren eigener DualChip-Lösung Radeon HD 7990 offenbart – und danach die finalen Spezifikationen der GeForce GTX 690 festlegen. Daß nVidia hierbei später herauskommt und zudem mit einem Grafikchip mit kleinerer Stromaufnahme arbeiten kann, ist für diese DualChip-Lösung ein handfester Vorteil. Im Normalfall wäre nVidia also jederzeit in der Lage, die Radeon HD 7990 mit der GeForce GTX 690 zu überflügeln (wenngleich auch nicht um Welten).

Interessant ist die Information, daß es im Bereich unterhalb der GeForce GTX 570 vorerst zu keinen Veränderungen bzw. neuen Produkten kommen wird: Die GeForce GTX 560 Serie wird erst einmal weiterlaufen – die sie ersetzenden 28nm-Grafikkarten auf Basis des GK106-Chips stehen also noch nicht direkt an. Vor dem Sommer ist demzufolge kaum mit der GK104-basierten "GeForce GTX 660" und weiteren kleineren GK104-Grafikkarten zu rechnen, eher später als früher. Auch über GK107-basierte Grafikkarten wurde nichts notiert, hier gehen andere Quellen aber in die Richtung eines Mai-Launches. Sicher ist dies allerdings nicht: Möglicherweise hat nVidia kurzfristig nicht so viele GK107-Chips, um sowohl Desktop als auch Mobile zu bedienen und zieht aus dieser Situation dann den Mobile-Markt vor, wo der GK107-Chip schon aktiv ist.

Abgerundet werden soll das GeForce 600 Portfolio dann noch von Rebrandings der GeForce GT 520, GeForce 430/440 und GeForce GTX 550 Ti unter 600er Namen – nicht schön, aber vorhersehbar. Auch bei AMD läuft es auf eine ähnliche Strategie im LowCost-Segment hinaus, nachdem der RV930-Chip (Radeon HD 6500/6600 Serie) der Northern-Islands-Generation kein GCN-basiertes Gegenstück hat und damit auch zu 28nm-Zeiten weiter laufen wird – dann eben als Radeon HD 7500/7600 Serie. Auch hier gilt (für beide Grafikchip-Entwickler), daß zuerst einmal das Mobile-Segment und dann die Desktop-OEMs beliefert werden, ehe es zu einer Produktvorstellung für das Retail-Segment kommt.