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Die nVidia-Geschäftsergebnisse im ersten Quartal 2019

Nach AMD und Intel hat nun auch nVidia seine Geschäftsergebnisse für das (grobe) erste Kalenderquartal vorgelegt, welches wie bekannt bei nVidia von Februar bis April geht und fiskalisch als erstes Finanzquartal des nVidia-Finanzjahres 2020 läuft. Im genannten Zeitraum hat nVidia ein vergleichsweise ruhiges Geschäft verlebt: Es wurde fast exakt der Umsatz des Vorquartals getroffen, die Gewinnzahlen liegen zudem in ähnlicher Größenordnung. Nur der Vergleich zum Vorjahresquartal will überhaupt nicht gefallen, demgegenüber hat nVidia satte -31% an Umsatz verloren, was schlicht eine ganze Milliarde Dollar darstellt. Allerdings wird nunmehr immer klarer, was hier wirklich abgelaufen ist: Der Sprung von Quartalsumsätzen unterhalb von 1,5 Mrd. Dollar auf Quartalsumsätze zwischen 2,0 und 2,5 Mrd. Dollar im dritten Quartal 2016 war in der Tat Produkt-getrieben – nämlich durch die immens erfolgreiche Pascal-Generation.

Der Sprung auf Quartalsumsätze oberhalb von 3 Mrd. Dollar, welcher im zweiten Halbjahr 2017 erfolgte und dann bis ins dritte Quartal 2018 reichte, scheint dagegen komplett dem Cryptomining-Boom geschuldet zu sein. Der Anfangszeitpunkt passt in jedem Fall, der Endzeitpunkt ist ein wenig spät – aber hier dürfte schlicht der Effekt zu sehen sein, das nach dem Ende des Cryptomining-Booms die Distributoren und Einzelhändler erst einmal wieder Lagerbestände haben aufbauen können, was auch noch nach dem Boom-Ende für eine Weile gute Umsätze beim Chiphersteller sowie den Grafikkarten-Herstellern ergibt. Ab dem vierten Quartal 2018 war diese Phase dann allerdings abgeschlossen – und nicht einmal die schnelle Vorstellung der kompletten Turing-Generation innerhalb grob eines halben Jahres hat hieran etwas ändern können. Man kann allerdings gemäß dieser Zahlen auch nicht sagen, das Turing irgendwie schlecht laufen würde – die nVidia-Umsätze liegen derzeit ähnlich wie seinerzeit bei der Pascal-Generation (noch vor dem Cryptomining-Boom).

Q1/2018 Q2/2018 Q3/2018 Q4/2018 Q1/2019
Umsatz 3207 Mio. $ 3123 Mio. $ 3181 Mio. $ 2205 Mio. $ 2220 Mio. $
Gewinn 1244 Mio. $ 1101 Mio. $ 1230 Mio. $ 567 Mio. $ 394 Mio. $
operativer Gewinn 1295 Mio. $ 1157 Mio. $ 1058 Mio. $ 294 Mio. $ 358 Mio. $

Darauf deutet auch hin, das sich die Umsätze mit GeForce-Grafikkarten im letzten Quartal als einzige gegenüber dem Vorquartal beachtbar gesteigert haben – das es insgesamt nur zu einem groben Gleichstand gereicht hat, lag dann an den anderen Geschäftssparten von nVidia. Faktisch konnte nVidia sogar somit mit Turing punkten – sicherlich auch resultierend daraus, das ab Januar dann vermehrt Turing-Grafikkarten für kleinere Preisbereiche in den Markt kamen, welche üblicherweise vom Massenmarkt in größeren Stückzahlen goutiert werden. Jener gewisse Aufwärtstrend soll sich laut nVidia im laufenden zweiten Quartal mit einem prognostizierten Quartalsumsatz von 2,6 Mrd. Dollar fortsetzen – was ganz ohne das frühere Cryptomining-Geschäft schon eine stolze Summe darstellt. Möglicherweise kann nVidia diese Episode tatsächlich abschütteln und nachfolgend dennoch in Richtung ernsthafter (und dann nachhaltiger) Steigerungen der Geschäftsergebnisse gehen.

Q1/2018 Q2/2018 Q3/2018 Q4/2018 Q1/2019
Gaming (GeForce) 1723 Mio. $ 1805 Mio. $ 1764 Mio. $ 954 Mio. $ 1055 Mio. $
Datacenter (Tesla, GRID & DGX) 701 Mio. $ 760 Mio. $ 792 Mio. $ 679 Mio. $ 634 Mio. $
Professional Visualization (Quadro) 251 Mio. $ 281 Mio. $ 305 Mio. $ 293 Mio. $ 266 Mio. $
OEM & IP (Konsolen-SoCs & Mining) 387 Mio. $ 116 Mio. $ 148 Mio. $ 116 Mio. $ 99 Mio. $
Auto (Tegra) 145 Mio. $ 161 Mio. $ 172 Mio. $ 163 Mio. $ 166 Mio. $