Ein neuerlicher Beta-Treiber seitens AMD bringt weitere Codenamen und Einträge zur kommenden Radeon HD 8000 Serie aus der Sea-Islands-Generation: Erstens einmal gibt es exakt 30 Einträge, welche direkt als "Radeon HD 8000M" benannt sind – damit bestätigt sich zum einen die Namenswahl dieser Generation und zum anderen, daß AMD bei Sea Islands auch umgehend die entsprechenden Mobile-Lösungen veröffentlichen will. Dazu gibt es zusätzlich die schon bekannten Einträge der Desktop-Chips Mars, Oland und Venus, hinzu kommt – nummerntechnisch eingeschoben zwischen Oland und Venus – nun aber noch der Sun-Chip, so daß die vollständige Liste folgendermaßen ausschaut:

Damit sieht es so aus, als wolle AMD innerhalb der Sea-Islands-Generation gleich mit vier Grafikchips antreten – eine mögliche DualChip-Lösung kann hierbei kaum gemeint sein, denn diese umfasst in aller Regel nur einen einzelnen Eintrag, die vier Sea-Islands-Chips kommen aber augenscheinlich immer auf mindestens drei Einträge. Da "Venus" als HighEnd-Chip festzustehen scheint (zum einen gibt es hier schon die Suffixe LE, Pro, XT und XTX, was auf die zuerst zu veröffentlichende Lösung hindeuten, zum anderen liegen die Einträge auch nummerntechnisch an der Spitze), sollte also "Sun" der Performance-Chip sein (und nicht "Oland"), "Oland" dann der Mainstream-Chip (und nicht "Mars") und "Mars" dann den LowCost-Chip dieser Generation bilden. Da Namen aber natürlich Schall und Rauch sind, spielt die exakte Zuordnung zu diesem frühen Zeitpunkt noch keine bedeutende Rolle, relevant ist derzeit allein die Aussicht auf gleich vier Sea-Islands-Grafikchips.

Mittels des LowCost-Chips von Sea Islands dürfte AMD wohl das Problem angehen, daß man derzeit im LowCost- sowie unterem Mainstream-Bereich nur 40nm-Lösungen hat (Radeon HD 5400/5500/5600 sowie 6400/6500/6600 Serien) und daß diese mittelfristig natürlich nicht mehr rentabel sein dürften. Sobald die 28nm-Fertigung ausgereift ist und zudem auch die Kapazitäten für zusätzliche Aufträge hat – was laut TSMC im ersten Quartal 2013 der Fall sein soll – lohnt es sich generell, jeden in Massenfertigung hergestellten Chip auf 28nm umzustellen, ergo ist dieser vierte Sea-Islands-Chip nicht wirklich überraschend. Zudem ist selbst der nun wirklich nicht groß ausgefallene Cape-Verde-Chip von Radeon HD 7750 & 7770 eher schwerlich auf die Performance einer Radeon HD 5570 herunterzubrechen – welche nach wie vor verkauft wird. Ein extra Chip für dieses Marktsegment – nur knapp über dem Performanceniveau von schnellen integrierten Lösungen – macht da durchaus Sinn. Denkbar für "Mars" als den LowCost-Chip von Sea Islands wären beispielsweise 320 (1D) Shader-Einheiten an einem 64 oder 128 Bit DDR Speicherinterface, ergo die Hälfte der Rechenkraft des Cape-Verde-Chips.