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AMDs Radeon RX500 Serie kommt als Polaris-Refresh am 4. und 11. April 2017

Seitens Heise kommt eine bemerkenswert klare Aussage zu den Grafikkarten der kommenden Radeon RX500 Serie: Die Modelle Radeon RX 550, 560, 570 & 580 werden laut industrienahen Quellen weiterhin auf Polaris-Grafikchips basieren und damit glatte Rebrandings (vornehm ausgedrückt "Refresh") der bisherigen Radeon RX400 Serie darstellen. Dafür treten jene recht zeitig an: Radeon RX 570 & 580 (offensichtlich Polaris 10) am 4. April 2017, Radeon RX 550 & 560 (höchstwahrscheinlich Polaris 11, mit einer minimalen Seitenchance auf Polaris 12) dann eine Woche später am 11. April 2017. In beiden Fällen soll der offizielle Launch auch mit dem Markteintritt gleichlautend sein. Technische Daten zu den neuen AMD-Karten gibt es natürlich noch keine, aber sofern die Grafikkartenhersteller rechtzeitig mit an Bord sind, sollten sich jene per Leak über den laufenden Monat März problemlos ergeben.

Dabei bieten sich für AMD generell zwei Wege an, um die Radeon RX500 Serie stärker als die Radeon RX400 Serie aussehen zu lassen: Entweder zu gleichen Preispunkten mehr Performance aufbieten – was aber insbesondere bei der Radeon RX 580 schwierig wird, der Polaris-10-Chip ist mit der Radeon RX 480 doch schon ziemlich ausgereizt. Oder zweitens über mehr oder weniger dieselbe bis teilweise eine sogar etwas niedrigere Performance zu allerdings klar niedrigeren Preispunkten beim Preis/Leistungs-Verhältnis zu glänzen. Dies sieht auf den ersten Blick weniger sexy aus, allerdings würde AMD damit preislich den Weg frei räumen für die zwei Vega-Chips, die dann noch oberhalb der Radeon RX500 Serie angesiedelt werden müssen. Große technische Verbesserungen (in Richtung Taktbarkeit und Stromverbrauch) durch die nunmehr seit einem Jahr gefertigten Polaris-Grafikchips braucht man allerdings nicht erwarten – in solchen Fragen bewegt sich meistens kaum etwas, allenfalls die Produktionsausbeute sollte gestiegen und die Produktionskosten (klar) gesunken sein. Was letztlich kommt, bliebe abzuwarten – die Leaks zu den Hardware-Daten dieser neuen Polaris-Grafikkarten werden die grundsätzliche Richtung jedoch ziemlich automatisch ergeben.

Offen bleibt in jedem Fall, wie es oberhalb der Radeon RX 580 weitergeht bzw. wie AMD die noch anstehenden Vega-Grafikkarten dann ins 2017er Grafikkarten-Portfolio einfügt. Eine "Radeon RX 590" wäre noch möglich für Vega zu vergeben, das Spitzenmodell ist bereits als "Radeon RX Vega" belegt – aber eigentlich braucht AMD ja vier Grafikkarten-Namen für zwei Vega-11-basierte und zwei Vega-10-basierte Grafikkarten. Um hier wirklich bei allen vier Vega-Grafikkarten den "Vega"-Brandnamen nutzen zu können, bräuchte es dann einen weiteren Suffix zur Unterscheidung – aber "Radeon RX Vega 11X" klingt dann einfach zu übertrieben. AMD könnte es natürlich einfacher haben, wenn man nicht die Möglichkeiten des aktuellen Namenschemas so sorglos an vergleichsweise wenige Grafikchips verschwenden würde. So scheint AMD nahezu zwei Namenschemas aufbauen zu müssen – oder aber man ordnet die Vega-11-basierten Grafikkarten dann doch noch beide der Radeon RX500 Serie zu (rein spekulativ gedacht):

Radeon RX400 Radeon RX500
"Radeon RX Vega X" Vega 10, ~4096 SE @ 2048 Bit HBM2 Ende Q2/2017
"Radeon RX Vega" Vega 10, ~3584 SE @ 2048 Bit HBM2 Ende Q2/2017
"Radeon RX 595" Vega 11, ~2816 SE @ 2048 Bit HBM2 Terminlage unsicher
"Radeon RX 590" Vega 11, ~2560 SE @ 2048 Bit HBM2 Terminlage unsicher
Polaris 10, 2304 SE @ 256 Bit GDDR5 Radeon RX 480 Radeon RX 580 Polaris 10, ~2304 SE @ 256 Bit GDDR5 4. April 2017
Polaris 10, 2048 SE @ 256 Bit GDDR5 Radeon RX 470 Radeon RX 570 Polaris 10, ~1792-2048 SE @ 256 Bit GDDR5 4. April 2017
Radeon RX 560 Polaris 11, ~1024 SE @ 128 Bit GDDR5 11. April 2017
Polaris 11, 896 SE @ 128 Bit GDDR5 Radeon RX 460 Radeon RX 550 Polaris 11, ~768-896 SE @ 128 Bit GDDR5 11. April 2017
Alle Angaben dieser Tabelle zu Vega-basierten Grafikkarten sind rein spekulativ, die Angaben zu den Polaris-basierten Karten der Radeon RX500 Serie sind wahrscheinlich, aber ebenfalls unbestätigt.

Zu jenen Vega-Grafikkarte ist leider immer noch nichts neues & griffiges bekannt – allein, das AMD den selbstgesetzten Termin vom zweiten Quartal 2017 halten will. Dies muß allerdings auch nur für den Top-Chip Vega 10 gelten, der kleinere Vega 11 könnte auch erst später erscheinen – sobald Vega 10 spätestens am 30. Juni 2017 herauskommt, wäre die eigene Zielsetzung erfüllt (zur Erinnerung: AMDs erste Polaris-Grafikkarte kam im letzten Jahr in exakt derselben Situation am 29. Juni 2016 heraus). Zu Vega 10 sind noch die Verwendung von 64 Shader-Clustern mit demzufolge anzunehmend 4096 Shader-Einheiten sowie ein 2048 Bit HBM2-Speicherinterface bekannt, zu den Daten von Vega 11 kann man dagegen nur gut spekulieren. Vor allem, wie sich diese beiden Vega-Grafikchips gegenüber nVidias Pascal-Grafikkarten behaupten können und welche Preispunkt AMD jeweils anpeilt, liegt leider noch komplett im Dunklen.