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AMD stellt die Radeon HD 7000M Mobile-Beschleuniger vor

Nach einiger Wartezeit mit einem schon nahezu vollständigen Portfolio an 28nm Desktop-Beschleunigern hat AMD nun auch erste eigene 28nm-Beschleuniger für das Mobile-Segment vorgestellt. Im Gegensatz zum bisherigen GeForce 600M Portfolio bietet man an der Leistungspitze allerdings ausschließlich 28nm-Lösungen an – und nicht wie nVidia nur umbenannte 40nm-Lösungen, welche natürlich im 28nm-Zeitalter nicht mehr wirklich konkurrenzfähig sind. Demzufolge ist es auch kein Wunder, wenn zumindest die absolute Leistungsspitze bei AMDs Radeon HD 7000M Serie zum jetzigen Zeitpunkt weitaus schneller als bei der GeForce 600M Serie ausfällt – die Pitairn-basierte Radeon HD 7970M dürfte wohl in Richtung 60 Prozent schneller (!) als die GF104-basierte GeForce GTX 675M herauskommen.

Chipbasis & Technik Taktraten Desktop-Vergleich
Radeon HD 7970M 28nm Pitcairn-Chip, GCN-Architektur, 1280 Shader-Einheiten, 80 Textureneinheiten, 32 ROPs, 256 Bit DDR Speicherinterface Chip: 850 MHz
GDDR5-Speicher: 2400 MHz
ca. 10% langsamer als Radeon HD 7870
Radeon HD 7870M 28nm Cape-Verde-Chip, GCN-Architektur, 640 Shader-Einheiten, 40 Textureneinheiten, 16 ROPs, 128 Bit DDR Speicherinterface Chip: 800 MHz
GDDR5-Speicher: 2000 MHz
ca. 15% langsamer als Radeon HD 7770
Radeon HD 7850M 28nm Cape-Verde-Chip, GCN-Architektur, 640 Shader-Einheiten, 40 Textureneinheiten, 16 ROPs, 128 Bit DDR Speicherinterface Chip: 675 MHz
GDDR5-Speicher: 2000 MHz
in etwa wie Radeon HD 7750
Radeon HD 7770M 28nm Cape-Verde-Chip, GCN-Architektur, 512 Shader-Einheiten, 32 Textureneinheiten, 16 ROPs, 128 Bit DDR Speicherinterface Chip: 675 MHz
GDDR5-Speicher: 2000 MHz
ca. 10% langsamer als Radeon HD 7750
Radeon HD 7750M 28nm Cape-Verde-Chip, GCN-Architektur, 512 Shader-Einheiten, 32 Textureneinheiten, 16 ROPs, 128 Bit DDR Speicherinterface Chip: 575 MHz
GDDR5-Speicher: 2000 MHz
ca. 20% langsamer als Radeon HD 7750
Radeon HD 7730M 28nm Cape-Verde-Chip, GCN-Architektur, 512 Shader-Einheiten, 32 Textureneinheiten, 16 ROPs, 128 Bit DDR Speicherinterface Chip: 575-675 MHz
DDR3-Speicher: 900 MHz
je nach Taktrate ca. 30-40% langsamer als Radeon HD 7750
Radeon HD 7600M Serie 40nm RV930/Turks-Chip, VLIW5-Architektur, maximal 480 Shader-Einheiten, 24 Textureneinheiten, 16 ROPs, 128 Bit DDR Speicherinterface genaue Ausführungen und Taktfrequenzen unbekannt, daher nicht exakt einordenbar
Radeon HD 7500M Serie 40nm RV930/Turks-Chip, VLIW5-Architektur, maximal 480 Shader-Einheiten, 24 Textureneinheiten, 16 ROPs, 128 Bit DDR Speicherinterface genaue Ausführungen und Taktfrequenzen unbekannt, daher nicht exakt einordenbar
Radeon HD 7400M Serie 40nm RV910/Caicos-Chip, VLIW5-Architektur, maximal 160 Shader-Einheiten, 8 Textureneinheiten, 8 ROPs, 64 Bit DDR Speicherinterface genaue Ausführungen und Taktfrequenzen unbekannt, daher nicht exakt einordenbar
Radeon HD 7300M Serie 40nm RV810/Cedar-Chip, VLIW5-Architektur, maximal 80 Shader-Einheiten, 8 Textureneinheiten, 4 ROPs, 64 Bit DDR Speicherinterface genaue Ausführungen und Taktfrequenzen unbekannt, daher nicht exakt einordenbar
Die angegebenen Taktraten sind im Mobile-Bereich reine Empfehlungen AMDs an die Gerätehersteller und werden von diesen in der Praxis auch eher selten eingehalten. In aller Regel takten Mobile-Grafiklösungen 0 bis 20 Prozent unter den AMD-Vorgaben, höhere Taktraten als von AMD empfohlen sind extrem selten, (noch) niedrigere Taktraten dagegen viel eher zu befürchten. Alle Performance-Einschätzungen beziehen sich natürlich trotzdem erst einmal auf die AMD-Taktvorgaben.

Wie üblich hat AMD den größten 28nm-Chip des Desktop-Segments in Form des R1000/Tahiti nicht für das Mobile-Segment adaptiert, dessen Verlustleistung ist auch zu groß für ein solches Vorhaben. Dafür aber gibt es den zweitschnellsten 28nm-Chip "Pitcairn" in wenigstens einer Mobile-Ausführung (Radeon HD 7970M) und zudem den drittschnellsten 28nm-Chip "Cape Verde" dann gleich in fünf verschiedenen Ausführungen (Radeon HD 7730M, 7750M, 7770M, 7850M und 7870M). Die Nummern-Systematik des Deskop-Segments wird dabei erneut nicht eingehalten – grob kann man davon ausgehen, daß sich die Mobile-Beschleuniger immer mindestens eine Hauptnummer zu optimistisch nennen, daß also in einer Radeon HD 7870 des Desktop-Segments und einer Radeon HD 7970M des Mobile-Segments der gleiche Chip arbeitet (was ja auch zutrifft).

Dafür sind wenigstens die Spezifikationen der einzelnen Radeon HD 7000M Beschleuniger mit GCN-Unterbau ziemlich klar ausgefallen und es wird das Wirrwarr vermieden, welches nVidia mit den sehr vagen Spezifikationen seiner GeForce 600M Serie hinterlassen hat. Dafür hat es AMD jedoch immer noch nicht geschafft, konkrete Spezifikationen zu den kleineren Beschleunigern der Radeon HD 7000M Serie vorzulegen, obwohl diese nur rein umbenannten 40nm-Lösungen schließlich schon seit einigen Wochen in diversen Notebooks auftauchen. Natürlich kann man das auch als Hinweis darauf verstehen, diese kleineren Radeon HD 7000M Lösungen besser überhaupt nicht mehr zu empfehlen – sofern AMD dies anders sieht, sollte man sich endlich einmal dazu aufraffen und auf den AMD-Webseiten die exakten Spezifikationen dieser Lösungen offenlegen.

Zu erwähnen wäre noch AMDs "Enduro" Technologie, welche ein neuer Namen für das bisherige "Dynamic Switchable Graphics" ist und damit die Konkurrenz zu nVidias Optimus-Feature darstellt. Beide Features drehen sich um das Zusammenspiel von integrierter und extra Grafiklösung – je nach Aufgabengebiet kommt entweder die eine oder andere zum Einsatz, wobei die jeweils nicht benötigte Grafiklösung in diesem Fall weitestgehend deaktiviert wird, um Strom und damit Akkulaufzeit zu sparen. Inwiefern Enduro jetzt etwas anderes macht als das bisherige Dynamic Switchable Graphics, hat AMD leider bislang nicht genauer ausgeführt – allerdings scheint AMD Enduro nunmehr mit Macht in den Markt drücken zu wollen und verlangt daher keinerlei Lizenzgebühren dafür (offenbar im Gegensatz zu nVidia bei Optimus).