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AMD stellt die "Bristol Ridge" Desktop-Prozessoren und Chipsätze für den Sockel AM4 vor

Prozessorenentwickler AMD macht mit der offiziellen Vorstellung der ersten Sockel AM4 Prozessoren & Mainboard-Chipsätze einen wichtigen Schritt in die Richtung des zukünftigen Produktprogramms – selbst wenn die vorgestellten Prozessoren-Modelle letztmalig noch auf der Bulldozer-Architektur basieren. Bei "Bristol Ridge" handelt es sich um eine Neuauflage der letztjährigen, aber seinerzeit nur im Mobile-Segment erhältlichen Carrizo-Prozessoren mit allerdings nunmehr freigeschaltetem (und verplichtendem) DDR4-Speicherinterface. Der ganze Rest drumherum ist allerdings komplett neu: Sockel AM4 und neue Mainboard-Chipsätze mit nunmehr auch zeitgemäßen Features – welche zudem auch die Grundlage für alle zukünftige und dann Zen-basierten AMD-Prozessoren darstellen werden. Die aktuell vorgestellten Desktop-Prozessoren werden zwar noch nicht ins Retail-Segment ausgeliefert, sondern stehen erst einmal nur OEMs zur Verfügung – aber damit wird zumindest der Sockel AM4 langsam loslaufen, können die Mainboard-Hersteller nunmehr ihre ersten eigenen AM4-Platinen entwickeln und in Ruhe herausbringen.

(Desktop) Kerne Takt L2 Grafik Speicher TDP Listenpreis
A12-9800 4 3.8/4.2 GHz 2 MB Radeon R7 mit 512 SE @ ≤1108 MHz DDR4/2400 65W ?
A12-9800E 4 3.1/3.8 GHz 2 MB Radeon R7 mit 512 SE @ ≤900 MHz DDR4/2400 35W ?
A10-9700 4 3.5/3.8 GHz 2 MB Radeon R7 mit 384 SE @ ≤1029 MHz DDR4/2400 65W ?
A10-9700E 4 3.0/3.5 GHz 2 MB Radeon R7 mit 384 SE @ ≤847 MHz DDR4/2400 35W ?
A8-9600 4 3.1/3.4 GHz 2 MB Radeon R7 mit 384 SE @ ≤900 MHz DDR4/2400 65W ?
A6-9500 2 3.5/3.8 GHz 1 MB Radeon R5 mit 384 SE @ ≤1029 MHz DDR4/2400 65W ?
A6-9500E 2 3.0/3.4 GHz 1 MB Radeon R5 mit 256 SE @ ≤800 MHz DDR4/2400 35W ?
Athlon X4 950 4 3.5/3.8 GHz ? deaktiviert DDR4/2400 65W ?
AMDs Stoney Ridge & Bristol Ridge Prozessoren kommen im Sockel AM4 daher, welcher inkompatibel zu allen früheren AMD-Sockeln ist und daher neue Mainboards voraussetzt.

Der Retail-Launch dieser Prozessoren dürfte dann erst in einigen Wochen nachfolgen – möglicherweise kocht AMD dies auch auf eher kleiner Flamme (sprich ohne großen Launchtag), weil die bisherigen AMD-APUs nie wirklich gut bei den Hardwaretestern weggekommen sind und selbiges mit diesen weiterhin Bulldozer-basierten Modellen auch nicht anders laufen dürfte. Dabei würde wirklich wieder einmal interessieren, wie gut sich AMDs APUs – egal der Architektur – gegenüber Intels Core i3 Prozessoren behaupten, dieser Vergleich wurde zumeist stiefmüttlerlich behandelt aka selten wirklich ausagekräftig angegangen. Insbesondere da AMD nunmehr beim A12-9800 Taktraten erreicht, welche gleichwertig zu den früheren AMD-APUs "Richland" und "Kaveri" liegen, und somit die Vorteile der Excavator-Architektur nicht mehr durch Nachteile bei der Taktrate behindert werden, dürfte dies ein interessanter Wettstreit werden (allerdings hat Intel jüngst ebenfalls bei den Core i3 Prozessoren zugelegen können). Natürlich ist das ganze auch eine Frage der jeweiligen Preispunkte – und bislang hat AMD für diese neuen Desktop-Prozessoren leider noch keine Listenpreise herausgegeben.

Neben den Prozessoren sind vor allem die neuen Mainboard-Chipsätze für den Sockel AM4 interessant – weil jene nachfolgend auch von AMDs Zen-Prozessoren benutzt werden können. Jene dürften mit einem (noch nicht genauer benannten) Enthusiasten-Chipsatz zwar noch eine eigene Lösung bekommen, aber prinzipiell werden sich auch Zen-Prozessoren auf den nunmehr vorgestellten AM4-Chipsätzen A300, B300, X300, A320 und B350 betreiben lassen. Die letzten beiden ergänzen im Fall von "Bristol Ridge" die bereits im CPU-SoC enthaltenen Chipsatz-Fähigkeiten auf ein Maß, welches dann eher zu Retail-Angeboten passt. Sofern man es ganz sparsam haben will, kann man jedoch auch einen der für den SFF-Einsatz gedachten Chipsätze verwenden – welche eher nur ein Software-Modul sein dürften, denn es kommen bei A300, B300 und/oder X300 keine weiteren Fähigkeiten als nur SATA-RAID 0/1 hinzu, ansonsten werden allein die Fähigkeiten des Bristol-Ridge-SoCs benutzt. Damit lassen sich natürlich wirklich sparsame Mainboards bauen, welche mit einer Bristol-Ridge-APU trotzdem die Grundfunktionalität von zwei SATA-Ports, vier USB 3.0 Ports und sogar einem extra PCI Express 3.0 Grafikkarten-Steckplatz (mit 8 Lanes) bieten. Ob dies auch mit Zen-Prozessoren so funktionieren kann, blieb deren konkrete Fähigkeiten des verbauten Mini-Chipsatzes abzuwarten.

Bristol Ridge SoC X/B/A300 A320 B350
offizieller Zielbereich - Small Form Factor Essential Mainstream
PCI Express Lanes für die Grafikkarte 8 Lanes 3.0 - - -
weitere PCI Express Lanes 2 Lanes 3.0 - 4 Lanes 2.0 6 Lanes 2.0
SATA 2 - 2 2
SATA Express - - 1 1
SATA RAID - 0/1 0/1/10 0/1/10
USB 2.0 - - 6 6
USB 3.0  (offiziell "USB 3.1 Gen.1") 4 - 2 2
USB 3.1  (offiziell "USB 3.1 Gen.2") - - 1 2
Die Angaben gelten kumulativ – zu den Fähigkeiten des "Bristol Ridge" SoC-Chipsatzes sind die Fähigkeiten des Mainboard-Chipsatzes also zu addieren.