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AMD kündigt erste Teile der Radeon HD 8000M Serie an

Grafikchip-Entwickler AMD hat heute Abend die ersten Teile der Radeon HD 8000M Serie an Mobile-Beschleunigern angekündigt, welche ab dem ersten Quartal 2013 in Notebooks verbaut werden sollen. Alle derzeit vorgestellten Modelle der Radeon HD 8000M Serie basieren jedoch weiterhin auf der GCN1-Architektur von Radeon HD 7000 & 7000M, bieten also noch keine technologischen Neuerungen wie sie eventuell von der 2013 kommenden Sea-Islands-Generation mit GCN2-Architektur erwartet wird. Gänzlich ohne Neuerungen ist aber auch die Radeon HD 8000M Serie nicht: Bei jener kommt erstmals der dedizierte GCN1-basierte LowCost-Chip "Mars" zum Einsatz, welche mit nur 384 Shader-Einheiten an möglicherweise nur einem 64 Bit DDR Speicherinterface das AMD-Portfolio nach unten hin abrunden wird.

Radeon HD 8500M Serie Radeon HD 8600M Serie Radeon HD 8700M Serie Radeon HD 8800M Serie
Chipbasis (höchstwahrscheinlich) AMD Mars, ca. 1 Mrd. Transistoren in 28nm auf ca. 70-80mm² Chipfläche AMD Cape Verde, 1,5 Mrd. Transistoren in 28nm auf 123mm² Chipfläche
Technik DirectX 11.1, GCN1-Architektur, 1 Raster-Engine, 384 (1D) Shader-Einheiten, 24 TMUs, ? ROPs, ? Bit DDR Interface DirectX 11.1, GCN1-Architektur, 1 Raster-Engine, 640 (1D) Shader-Einheiten, 40 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface
Chiptakt bis zu 650 MHz bis zu 775 MHz 650-850 MHz 650-700 MHz
Turbo-Takt bis zu 699 MHz bis zu 824 MHz bis zu 900 MHz bis zu 775 MHz
Speichertakt DDR3: bis zu 1000 MHz
GDDR5: bis zu 2250 MHz
DDR3: bis zu 1000 MHz
GDDR5: bis zu 2250 MHz
DDR3: bis zu 1000 MHz
GDDR5: bis zu 2250 MHz
GDDR5: bis zu 2250 MHz
Performance Niveau Radeon HD 7600M Serie Niveau Radeon HD 7600M Serie Niveau Radeon HD 7600M Serie Richtung Radeon HD 7850M & 7870M

Leider fehlen derzeit noch die genauen Daten zu den einzelnen Modellen, es bleibt bei einem ungefähren Überblick über die einzelnen Serien. In jedem Fall ist alles bis zur Radeon HD 8700M Serie jedoch klares LowCost, allein die Radeon HD 8800M Serie ist für Gamer-Zwecke halbwegs geeignet. Nächstes Jahr will AMD dann die Radeon HD 8000M Serie weiter ausbauen, möglicherweise kommt dann mit neuen Top-Modellen endlich mehr Performance ins Mobile-Segment. Eine Auflistung der aktuell erhältlichen Mobile-Grafiklösungen von AMD und nVidia samt einer entsprechenden Performance-Einordnung ist in einem unserer Artikel zu finden.

Nachtrag vom 17. Dezember 2012

Bezüglich des Mars-Chips von AMDs Radeon HD 8000M Serie hat der Heise Newsticker noch einmal bei AMD die explizite Bestätigung eingeholt, daß es sich wirklich um eine GCN1-basierte Lösung handelt und damit noch um keinen Grafikchip aus der kommenden Sea-Islands-Generation. Nicht gänzlich sicher ist jedoch, ob es sich wirklich um einen eigenen Grafikchip handelt – AMD könnte schließlich auch den Cape-Verde-Chip der Radeon HD 7000 Serie mit 640 Shader-Einheiten einfach entsprechend benutzen. Allerdings wäre die entsprechende Abspeckung von 640 auf nur noch 384 Shader-Einheiten wohl ziemlich heftig, zudem lohnt in diesem Sphären, wo erfahrungsgemäß im Notebook-Bereich eine hohe Nachfrage herrscht, durchaus ein extra LowCost-Chip.

nVidia soll in diesem Segment AMD mit dem GK107-Chip ziemlich zugesetzt haben, weswegen AMD nun anscheinend mit "Mars" einen noch kleineren LowCost-Chip aufgelegt hat, welcher den GK107 wiederum von unten angreifen soll. Natürlich ist die Performance dieses Chips auf klares LowCost-Niveau beschränkt – von Desktop-Maßstäben betrachtet geht es um eine Performance im Rahmen von GeForce GT 430 bis Radeon HD 7750 DDR3, teilweise also nur knapp über dem Niveau der besten integrierten Trinity-Grafiklösungen. Trotzdem verkauft sich dies im Mobile-Segment wie geschnitten Brot – hier geht es weniger um die reine Performance, als vielmehr um den Eindruck, besser als integrierte Grafik zu sein. Mit einem noch kleineren Chip kann AMD (theoretisch gesehen) einen Preisvorteil gegenüber nVidia bieten und somit eventuell in mehr günstigen Notebooks verbaut werden. Ein Desktop-Einsatz des Mars-Chips ist dagegen noch ungewiß – eigentlich ist auf dem Desktop die Zeit für reine LowCost-Lösungen vorbei.

Zu erwähnen wäre zu den neuen Mobile-Beschleunigern von AMD noch, daß jene durchgehend mit Turbo-Funktion ausgerüstet sind, obwohl dies von AMD bei den Taktraten ursprünglich nicht angegeben wurde. Jenen Punkt hat sich die PC Games Hardware von AMD bestätigen lassen und dann anhand der vorhandenen Rechenleistungs-Angaben die Turbo-Frequenzen errechnet. Mittels Turbo sind bei der Radeon HD 8000M dann jeweils noch einmal zwischen 6 und 10 Prozent höhere Taktraten möglich – wobei diese Funktionalität gerade in einem thermisch limitieren Notebook eine sehr vakante ist, sprich häufig entweder in der Praxis nie erreicht sein oder aber gleich ganz vom jeweiligen Notebook-Hersteller gestrichen wird. Die Erfolgsquoten von automatischen Übertaktungsfunktionen bei Desktop-Grafikkarten darf man hier in jedem Fall nicht erwarten.