Launch-Analyse: nVidia GeForce GTX Titan X (Nachträge)

Mittwoch, 18. März 2015
 / von Leonidas
 

Nachtrag vom 18. März 2015

Die PC Games Hardware zeigt eine erste ab Werk wassergekühlte GeForce GTX Titan X in Form der "EVGA Titan X Hydro Copper", welche mit einem (auch frei verkauften) Wasserkühler von EK Water Blocks ausgerüstet antreten wird. Taktraten, Preis und Termin sind leider noch nicht bekannt, gerechnet wird mit einem Aufpreis von 200 Euro. Dies macht bei der GeForce GTX Titan X das Kraut dann wohl auch nicht mehr fett – die Karte hat laut HT4U nunmehr einen deutschen Listenpreis von 1149 Euro bekommen und genauso finden sich laut der PC Games Hardware auch schon erste (noch nicht lieferbare) Angebote in den Preisvergleichen ein. Die Karte ist in den USA dagegen schon lieferbar, soll in Europa jedoch erst zum Monatsende in den Handel gelangen.

Nachtrag vom 20. März 2015

Die PC Games Hardware hat ein erstes, im 3DCenter-Forum zur Verfügung gestelltes, Mod-BIOS für die GeForce GTX Titan X ausprobiert. Hiervon gibt es zwei Versionen: Eines mit einem modifiziertem Power-Limit von 350 Watt regulär und bis zu 425 Watt maximal – sowie ein zusätzliches Mod-BIOS mit zudem einer GPU-Spannungserhöhung auf 1.281 Volt. Bei der PCGH konnten mittels dieses BIOS dann Taktraten von 1550/4000 MHz erreicht werden, die Grafikkarte wurde dabei allerdings mit einem Arctic Accelero Xtreme IV gekühlt. Dies funktioniert (bislang) stabil durch alle Benchmarks – genaues zu den real wirkenden Taktraten und der damit erzielbaren Performance wird die PCGH noch nachliefern. Aber bislang sieht es mit 40-50% höheren Frameraten als bei der regulären GeForce GTX Titan X schon einmal sehr gut aus – der GM200-Chip scheint dann doch noch seine Bestimmung im (extremen) Overclocking-Einsatz zu finden.

Nachtrag vom 25. März 2015

Die PC Games Hardware hat noch einmal nachgemessen, was der Mod-BIOS zur GeForce GTX Titan X, mittels welchem Taktraten von 1550/4000 MHz stabil erreicht werden konnten, an Performance abwirft. Unter leider nur einem einzelnen Test (Crysis 3) zog die Performance unter 4K gegenüber der default-Taktung von nVidias neuem Flaggschiff um 29,5% davon – was jetzt leider nicht so eindrucksvoll erscheint, im initialen Overclocking-Test der GeForce GTX Titan X ohne Mod-BIOS auf 1300/4000 MHz erreichte die PCGH schon ein Performanceplus von 21,4% im selben Einzeltest bzw. 23% über ein größeres Benchmark-Feld. Augenscheinlich bremst hier die Speichertakt-Erhöhung von nur 14% den gesamten Übertaktungserfolg aus, denn beim Chiptakt geht es (ausgehend von 1000/1075 MHz) nun wirklich sattsam nach oben. Eventuell würde ein Benchmark unter 2560x1440 einen größeren Übertaktungsgewinn zeigen können, da dort der Einfluß der Speicherbandbreite nicht ganz so groß sein sollte wie unter 4K. Zudem bliebe abzuwarten, was Wasserkühlung noch an dieser Tendenz ändern kann.

Nachtrag vom 26. März 2015

Die ComputerBase berichtet über neue Taktrekorde auf der GeForce GTX Titan X: Der bekannte Übertakter "K|NGP|N" erreichte unter Zuhilfenahme von flüssigem Stickstoff als Kühllösung satte 2020 MHz Chiptakt – was dann auch (und trotz nur 4100 MHz Speichertakt) für deutliche Bestwerte im 3DMark13 reichte. Straff übertaktete GeForce GTX 980 Karten kommen allerdings auch schon auf bis zu 90% an die dabei erzielten 3DMarks heran – sehr verwunderlich, dann immerhin liegt bei der GeForce GTX Titan X rein technisch eine um 50% leistungsfähigere Hardware gegenüber der GeForce GTX 980 vor. Zudem ist die Skalierung der GeForce GTX Titan X unter extremen Overclocking zumindest unter dem 3DMark13 auch hervorragend: Die Karte schafft unter FireStrik Extreme unübertaktet ~6200 3DMarks, daher sind die 11612 3DMarks auf 2020/4100 MHz ein exzellentes Ergebnis, die Skalierung unter realen Spielen dürfte (wegen des nur maßvoll höheren Speichertakts) weit niedriger ausfallen. Gegenüber der nur leicht überbotenen GeForce GTX 980 kommen vielleicht in Zukunft noch bessere Ergebnisse für die GeForce GTX Titan X hinzu, letztere Karte ist schließlich erst seit ein paar Tagen erhältlich.

Nachtrag vom 5. April 2015

Gemäß Bits & Chips (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) soll nVidia an einer (offiziellen) wassergekühlten GeForce GTX Titan X arbeiten, welche mit einem Taktsprung von immerhin 250 MHz und einer TDP in der Nähe von 300 Watt operieren soll. Prinzipiell gesehen erscheint dies als vollkommen logische Lösung der Frage, wie nVidia dem Fiji-Chip begegnen sollte, wenn jener tatsächlich etwas schneller als der GM200-Chip herauskommt – und da AMD am oberen Ende ebenfalls eine wassergekühlte Lösung ansetzt, kann dies nVida natürlich genauso tun und damit dem Kampf um die absolute Leistungskrone erneut aufnehmen. Der Taktratensprung sieht dafür in jedem Fall potent aus, die Steigerung des Stromverbrauchs ist dagegen etwas niedrig, da gut übertaktete GeForce GTX Titan X Karten schon jetzt eher 350 Watt ziehen. Einziges Problem für nVidia wäre wohl der Preispunkt, denn eine wassergekühlte GeForce GTX Titan X müsste dann noch teurer werden als das Original, welches immerhin 1150 Euro kostet. Mal schauen, ob sich dieses Gerücht bewahrheitet – aber sinnvoll erscheint diese Idee durchaus, die Karte könnte tatsächlich in dieser oder ähnlicher Form erscheinen.

Nachtrag vom 9. April 2015

Mittels des neuen Testberichts zur GeForce GTX Titan X seitens HT4U können die Stromverbrauchs-Werte der Karte vervollständigt werden, zudem ergeben sich natürlich auch (leicht) abweichende Durchschnittswerte – welche nunmehr auf 13 Watt Idle-Verbrauch bzw. 244 Watt Spiele-Verbrauch bei der GeForce GTX Titan X lauten. Die von HT4U ermittelten 1092 MHz durchschnittlich real anliegender Boost-Takt (gemessen im offenen Gehäuse) entsprechen zudem grob der bisherigen Messung der ComputerBase, welche 1067 MHz durchschnittlich real anliegenden Boost-Takt nach einer Vorwärmphase von 20 Minuten ausgemessen haben.

Hardware.fr Heise HT4U PCGH TechPowerUp Tom's HW Ø Perf./TDP
GeForce GTX Titan X 15W
255W
11,8W
250,0W
18W
242W
11W
223W
9W
224W
13W
244W
720%
250W
GeForce GTX 980 12W
155W
?
173W
11,2W
180,0W
11,5W
160W
8W
156W
15W
185W
12W
174W
570%
165W
GeForce GTX 780 Ti 15W
220W
?
243W
12,9W
260,0W
16W
248W
10W
229W
10W
244W
13W
245W
530%
250W
GeForce GTX Titan Black 13,3W
243,0W
11W
226W
~13W
~230W
500%
250W
GeForce GTX Titan 13W
180W
11,9W
198,1W
13W
214W
10W
208W
11W
233W
12W
206W
480%
250W
Radeon R9 290X (Quiet) 21W
219W
?
266W
20,0W
231,1W
21W
249W
16W
236W
16W
248W
19W
241W
480%
250W
Radeon R9 290X (Uber) 22W
278W
20,0W
306,9W
21W
269W
17W
246W
16W
242W
19W
276W
520%
250W
Der obere Wert einer Zelle ist immer der Idle-Stromverbrauch, der untere Wert einer Zelle immer der Spiele-Stromverbrauch. In der Durchschnitts-Spalte ("Ø") fettgedruckte Werte basieren auf Berechnungen, die nicht fettgedruckte Werte sind Schätzungen. Die letzte Spalte enthält Angaben zum 3DCenter Performance-Index (oben) sowie zur offiziellen TDP (unten).

Eine nochmals veränderte Darstellungsform zur Performance der GeForce GTX Titan X unter einzelnen Auflösungen im Vergleich zu den anderen HighEnd-Grafikkarten ergab sich nach der Diskussion zu einer entsprechenden Meldung. Die unten zu sehende Darstellungsform konzentriert sich auf die relativen Unterschiede der Karten zueinander, insbesondere im Vergleich zwischen den einzelnen Auflösungen. Richtig gut ist hierbei die steigenden Performance-Tendenz der Radeon R9 290X unter höheren Auflösungen zu sehen, genauso auch wie die fallende Performance-Tendenz von GeForce GTX 780 Ti und 980 unter höheren Auflösungen:

Und letztlich ergab sich aus der Diskussion über eine bessere Darstellung zur Performance dieser extrem schnellen und nur noch für sehr hochauflösende Monitore gedachten Grafikkarten wie eben der GeForce GTX Titan X die Idee, zukünftig mit einem weiteren Performance-Index allein für 4K-Bedürfnisse zu arbeiten und dafür den regulären 3DCenter Performance-Index auch für die GeForce GTX Titan X bei der Auflösung von 1920x1080 (FullHD) zu belassen. Sicherlich gäbe es auch andere Möglichkeiten, aber mit diesem zweiten Performance-Index bleibt die grundlegende Zielsetzung des 3DCenter Performance-Index noch am besten erhalten – nämlich in einer Zahl einen gewissen generellen Anhaltswert abzuliefern, ohne deswegen den (unrealistischen) Anspruch auf eine vollständige Performance-Aussage zu haben.

Wer werden zukünftig diesen Weg gehen und alle Grafikkarten mit Eignung für 4K-Gaming mit einem zweiten, auf die 4K-Auflösung ausgerichteten Performance-Index ausstatten. Der reguläre Performance-Index wird sich hingegen wie bisher primär auf die Performance unter FullHD konzentrieren – was dann aber auch bedeutet, daß jener reguläre Performance-Index für die GeForce GTX Titan nunmehr korrigiert werden muß. In der ursprünglichen Launch-Analyse wurde die GeForce GTX Titan X mit einem Performance-Index von "750%" bedacht, was aber einem Mix der Ergebnisse unter 1920x1080, 2560x1440 und 3840x2160 geschuldet war. Nunmehr mit der Konzentration des regulären Performance-Index auf die Resultate unter 1920x1080 muß dieser Wert für die GeForce GTX Titan X auf 720% korrigiert werden.

290X (U) 780Ti 980 Titan X
1920x1080 4xMSAA/FXAA 66,6% 70,6% 80,7% 100%
2560x1440 4xMSAA/FXAA 69,0% 67,7% 76,2% 100%
3840x2160 MSAA/FXAA 69,7% 64,6% 74,6% 100%
3DCenter Performance-Index (FullHD) 520% 530% 570% 720%
3DCenter 4K Performance-Index 70% 65% 75% 100%
Spiele-Stromverbrauch 279W 251W 174W 244W
Straßenpreis 330-370€ ausgelaufen 510-550€ 1110-1150€

Gänzlich neu ist dagegen der "3DCenter 4K Performance-Index", welchen wir für die GeForce GTX Titan X einfach einmal auf 100% festgesetzt haben. Dies hat den Vorteil, daß der optische Unterschied in der Höhe gegenüber dem regulären 3DCenter Performance-Index ausreichend hoch ist, um keinerlei Mißverständnisse zu provozieren. Zudem ermöglicht die niedrige Zahl von 100% für die GeForce GTX Titan X, daß dieser Performance-Index noch lange Zeit benutzt werden kann, ohne in utopisch hohen Zahlen zu enden. Davon abgesehen ist die Spielbarkeit der GeForce GTX Titan X unter der 4K-Auflösung wie bekannt als "grenzwertig" zu betrachten, insofern ist die Karte mit 100% im 4K Performance-Index regelrecht wohlwollend eingeordnet.