GTA IV ist sicherlich das Spiel, wo man aktuell am meisten an Mehrperformance benötigen könnte – je nach Einstellung kann man mit diesem Spiel auch die beste heutzutage verfügbare Hardware an den Rand der Unspielbarkeit führen. Dabei hat sich inzwischen herausgestellt, daß die Anforderungen des Spiels an die Grafikkarte zumeist nicht ausgesprochen hoch sind – allein besonders viel Grafikkartenspeicher belohnt das Spiel durch wenige bis gar keine Nachladeruckler mehr.
Dafür aber sind insbesondere auf hohen Einstellungen (maximierte Sichtweite) die Anforderungen an die CPU enorm – nicht nur, daß sich hierbei deutliche Unterschiede zwischen diversen CPUs zeigen, auch liegt die Framerate auf maximierten Settings noch lange nicht hoch genug für einen absolut sorgenfreien Genuß des Spiels. GTA IV ist – wenn man es richtig anfängt – derzeit wohl der idealste CPU-Benchmark im Spielebereich.
Wir testen GTA IV auf der Auflösung von 1680x1050 jeweils mit maximalen Bildqualitätsoptionen samt maximierter Sichtweite und des Spiel-eigenen anisotropen Filters (Anti-Aliasing beherrscht das Spiel leider nicht). Als Benchmark haben wir die von der PCGH gefundene Sequenz gewählt. Jene Testsequenz zeigt einen kleinen Spaziergang über eine offene Promenade samt Sonnenuntergang, welches sowohl CPU als auch Grafikkarte stark fordert. Auch gemäß unserer Erfahrung ist diese Spielszene durchaus repräsentativ für die eher langsameren Stellen in GTA IV.
Den Benchmark haben wir dann exakt so durchgeführt, wie bei der PCGH beschrieben. Da dieser GTA IV Benchmark teilweise schwankende Ergebnisse ausgibt, waren auch hier recht viele Benchmark-Durchläufe notwendig, um auf solide Werte zu kommen: Wir haben jeweils drei Rechnerneustarts ausgeführt und nach diesen den Benchmark jeweils 5mal durchlaufen lassen – zusammen sind dies also 15 Einzelwerte, aus denen dann ein Mittelwert gebildet wurde.
Ausnahmsweise haben wir auch in diesem Benchmark den Core i7-920 Prozessor ausschließlich ohne HyperThreading laufen lassen, da sich bei diesem bei Aktivierung von HyperThreading geradezu extrem schwankende Benchmark-Werte ergaben. Diese traten allerdings nicht innerhalb von mehreren Durchläufen zutage, sondern erst nach einem Reboot – dann aber war der Effekt gewaltig, die Frameraten schwankten zwischen 20 und 40 fps. Als sich daran das HyperThreading als schuldig erwies, blieb uns gar nichts anderes übrig, als diesen Benchmark nur ohne HyperThreading zu absolvieren.
GTA IV zeigt ein dem Test unter Far Cry 2 ziemlich ähnliches Ergebnis: So liefern Core i5-750 und Core i7-920 (ohne HyperThreading) das fast identische Ergebnis ab und laufen beide trotz niedrigerem Takt wieder klar vor dem Core 2 Quad Q9550 und dem Phenom II X4 955 BE ins Ziel. Auch kommen hier wieder die beiden letztgenannten Prozessoren auf eine ähnliche Pro/MHz-Leistung – wenngleich unter GTA IV mit leichten Vorteile für den AMD-Prozessor, was dann gemäß der absolut höheren Taktrate auch in deutlich schnelleren absoluten Performancewerten zugunsten des AMD-Modells resultiert.
Dafür fällt allerdings das DualCore-Modell Core 2 Duo E8500 noch weiter zurück – der Core 2 Quad hat hier taktnormiert eine um ca. 65 Prozent höhere Pro/MHz-Leistung, was eine ziemlich gute Ausnutzung der zwei weiteren Rechenkerne darstellt. Zudem gehen auch die absoluten Frameraten des Core 2 Duo E8500 schon ziemlich nach unten – für GTA IV empfiehlt sich nicht nur laut diesen Benchmarks generell ein QuadCore-Prozessor.
Etwas geringer als bei den beiden vorhergehenden Tests fällt hier die Skalierung zwischen Core i5-750 auf Normaltakt und dem auf 3.8 GHz übertaktetem Zustand aus: 43 Prozent höherem CPU-Takt stehen hier "nur" 26 Prozent mehr Performance gegenüber. Auf übertaktetem Zustand werden hier wohl schon so hohe Frameraten erzeugt, daß das Spiel dann teilweise in eine Grafikkarten-Limitierung umkippt.