Far Cry 2 ist ein nahezu perfektes Beispiel dafür, wie sehr Timedemo-Benchmarks ohne große CPU-Belastung doch die Realität verfälschen und ein Spiel irrtümlicherweise in die Ecke der Grafikkarten-Limitierung stellen können. Zwar ist der üblicherweise eingesetzte Ranch-Benchmark nicht einmal ein Timedemo, da die Spiel-K.I. auch bei diesem weiterhin mitläuft. Allerdings passieren hierbei keine Aktionen, welche die Spiel-K.I. dazu bewegen, größere Berechnungen auszulösen. Demzufolge schlummert die Spiel-K.I. in diesem Test eher vor sich hin als daß sie wirklich aktiv wird.
Das genaue Gegenteil hierzu ist die "Action Scene", welche gemäß ihres martialischen Namens eine Action-Spielsequenz darstellt, wie sie aber in Far Cry 2 häufiger vorkommt: Der Spieler wird einfach in eine Situation hineingeworfen, wo haufenweise Gegner vorhanden sind und diese auch auf die Spieler-eigenen Aktionen reagieren. In diesem Fall bekommt die Spiel-K.I. dann auch wirklich etwas zu tun: Gegner sichten, in Deckung gehen, Laufwege berechnen sowie zielen und schiessen – und dies alles mal 20, denn ungefähr so viele Computergegner agieren in dieser Spielszene.
Hierbei ergibt sich dann eine explizit hohe CPU-Last – und zwar trotz der eingestellten höchstmöglichen Grafikqualität (Modus "Ultra High"). Getestet wurde unter der Auflösung von 1680x1050 samt Spiel-eigenem anisotropen Filter und 4x Anti-Aliasing. Da das Spiel gerade in dieser "Action Scene" allerdings immer ein wenig anders abläuft, sind relativ viele Benchmark-Durchläufe notwendig, um auf solide Werte zu kommen. Wir haben jeweils drei Rechnerneustarts ausgeführt und nach diesen den Benchmark jeweils 15mal durchlaufen lassen – zusammen sind dies also 45 Einzelwerte, aus denen dann ein Mittelwert gebildet wurde.
Die Ergebnisse dieses Tests ergeben viele interessante Gesprächspunkte: So schneiden Core 2 Quad und Phenom II taktnormiert in etwa genauso gut ab, während der Core i5-750 und der Core i7-920 Prozessor trotz niedrigerer Taktrate klar vor diesen liegen und damit eine deutlich höhere Pro/MHz-Leistung offenbaren (taktnormiert zum Core i5-750 beiderseits ca. +25%). Interessanterweise gewinnt hier der Core i7-920 Prozessor durch HyperThreadind deutlich (+14%) hinzu, wobei dies wohl eher die Ausnahme von der Regel bezüglich des Wirkens von HyperThreading unter Spielen darstellt.
Deutlich ist hingegen der Abfall des DualCore-Modells, welchen vor einem noch schlechteren Ergebnis nur seine recht hohe Taktrate rettet. Sehr beachtbar ist zudem das Resultat des auf 3.8 GHz übertakteten Core i5-750: Bei 43 Prozent höheren CPU-Takt kommen hier noch satte 37 Prozent mehr Performance heraus – und dies alles wie gesagt unter 1680x1050 auf der "Ultra High" Bildqualität samt 4x Anti-Aliasing. Diese hohe Performance wird zwar im konkreten Fall nicht zwingend benötigt, zeigt aber die enorme CPU-Limitierung dieses Benchmarks an.