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Zweiter Test zum Core i9-7900X bringt etwas detailliertere Benchmarks

Nach dem ersten Test zum Core i9-7900X von Intels Core-X-Serie seitens Hexus wollen wir hiermit den zweiten Vorabtest zu diesem Prozessor seitens Bit-Tech nicht unterschlagen, gerade da jener im Gegensatz zum Hexus-Test mit doch deutlich ausführlicheren Benchmarks antritt. Der NDA-Fall liegt zwar eigentlich erst auf dem montäglichen 19. Juni, beide Test-Muster stammen aber augenscheinlich nicht direkt von Intel, sondern wohl aus dem Einzelhandel, welcher teilweise schon Lieferungen erhalten haben muß (obwohl der Verkaufsstart erst auf den 26. Juni datiert). Intel und die unter NDA stehenden Testredaktionen dürften kaum begeistert sein – aber es bleiben zum einen noch genügend Fragen offen für den kommenden Launch, und zum anderen braucht es für eine solide Performancebewertung immer auch einen größeren Schwung an Testberichten, da sich die einzelnen Testberichte in ihren exakten Aussagen letztlich nie wirklich einig sind.

Ryzen 7 1800X Core i7-6950X Core i9-7900X
Technik Zen, 8C +SMT, 3.6/4.0/4.1 GHz, 499$ Broadwell-E, 10C +HT, 3.0/3.5/4.0 GHz, 1723$ Skylake-X, 10C +HT, 3.3/4.3/4.5 GHz, 989$
Schnitt Anwendungs-Performance @ default-Takt 86,2% 100% 110,6%
ereichter stabiler OC-Takt 4.0 GHz 4.4 GHz 4.6 GHz
Schnitt Anwendungs-Performance @ OC-Takt 93,6%
(OC-Gewinn: +7,6%)
120,5%
(OC-Gewinn: +20,5%)
123,5%
(OC-Gewinn: +10,7%)
Quelle aller Benchmarks (5 Anwendungs-Tests): Bit-Tech

So kommt man bei Bit-Tech beispielsweise auf eine Performance-Differenz von nur noch +10,6% zwischen den Zehnkernern Core i9-7900X von Skylake-X und Core i7-6950X von Broadwell-E – ein heftiger Unterschied gegenüber den +32,8%, welchen Hexus kürzlich (allerdings auf Basis von nur drei Benchmarks) vermessen hatten. Selbst wenn die Zahl von Bit-Tech auch nur auf Basis von 5 Benchmarks entstand, erscheint jene als realistischer – vielleicht etwas tiefer als erwartet, aber dafür sind ja schließlich dann die kommenden Launchtests da, um dies wieder rauszuretten. Markant bei Bit-Tech war, daß das Broadwell-E-System in einigen Anwendungen konsequent (etwas) schneller lief als das Skylake-X-System – ob man hierbei in die Falle von zu frühen BIOS-Versionen getappt ist oder aber eventuell einige Anwendungen die geänderte Cache-Struktur von Skylake-X nicht mögen, wäre in jedem Fall mit dem kommenden Core-X-Launch zu klären. Regulär erwartet man sich durch diese geänderte Cache-Struktur (satt mehr Level2-Cache, dafür weniger Level3-Cache) eigentlich nur Vorteile – aber einzelne Software kann auf eine solche Veränderung natürlich trotzdem verschnupft reagieren.

Dies könnte insbesondere die seltsamen Benchmark-Ergebnisse von Bit-Tech im Spiele-Bereich erklären (nicht Teil der obigen Tabelle, welche allein die Anwendungs-Performance wiedergibt), wo Broadwell-E sogar durchgehend vorn lag – sicherlich um geringe Differenzen, aber dafür wie gesagt in jedem einzelnen Spieletest. Dies wäre in jedem Fall unerwartet und darf daher noch nicht auf die Goldwaage gelegt werden. Insgesamt gesehen fällt dieser Hardwaretest für Skylake-X wenig schmeichelhaft aus, nur unter Betrachtung des stark fallenden Preispunkts für einen Intel-Zehnkerner kann Skylake-X punkten. Unter Übertaktung erzielten Bit-Tech mit nur 4.6 GHz ebenfalls nur ein eher durchschnittliches Ergebnis, auch hier waren wiederum die erreichten CPU-Temperaturen der Bremsklotz gegenüber höheren Übertaktungserfolgen. Dies wiederum scheint ein generelles Problem von Skylake-X zu sein: Intel hat zum einen die default-Taktraten so weit getrieben, das der Übertaktungsspielraum einfach geringer ausfällt – und zum anderen treibt die Entscheidung Intels zu einer Wärmeleitpaste anstatt zur soliden Verlötung die CPU-Temperatur nach oben, was die Übertaktung von Skylake-X erst nach einem CPU-Köpfen so wirklich interessant macht. Es wird interessant werden zu sehen, wie am Launchtag die durchschnittlichen Übertaktungsergebnisse der Launch-Reviews sowie deren Bewertung zu Skylake-X ausfallen werden.