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Umfrage-Auswertung: Was stört derzeit an Linux als Gaming-Maschine?

Die Umfrage von letzter Woche ging dem Thema Linux-Gaming und den dort derzeit befindlichen Stolpersteinen aus User-Sicht nach. Hierbei wurden die drei Antwortoptionen "schlechtere Grafikkarten-Performance", "eingeschränktes Spiele-Angebot" und "Linux generell" einzeln und kombiniert zur Wahl gestellt – dies ermöglicht sicherlich keine Tiefenaussage, aber es kann in die Richtung der gröbsten Probleme zeigen. In dieser Frage führt die Antwortoption "eingeschränktes Spiele-Angebot" sehr deutlich mit einem Stimmenantel von immerhin 87,7% der Umfrage-Teilnehmer, welche sich an diesem Punkt stören. Die "schlechtere Grafikkarten-Performance" kommt immer noch auf beachbare 56,2% der Umfrage-Teilnehmer, während sich an "Linux generell" nur vergleichsweise wenige 29,5% der Umfrage-Teilnehmer stören.

Die Zielsetzung all derjenigen Firmen, welche an einem Erfolg von Linux-Gaming interessiert sind, braucht also nicht mehr ganz so stark in Richtung der Verbesserung bzw. Vereinfachung von Linux gehen – wenigstens im Rahmen des 3DCenters sind hier die großen Durchbrüche schon längst erzielt worden. Die schlechtere Grafikkarten-Performance ist hingegen ein wichtiges Thema für etwas mehr als die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer, darf als Problemstellung somit keinesfalls ignoriert werden. Wobei man hier besser klar unterteilen sollte, denn während nVidias Grafikkarten-Performance unter Linux zwar nicht ganz das Windows-Niveau erreicht, aber in dessen relativer Nähe bleibt, haben AMD-Grafikkarten unter Linux meistens substantielle Performance-Probleme, ist oftmals oberhalb eines gewissen Performance-Niveaus dann keine weitere Verbesserung egal der eingesetzten Hardware mehr möglich.

Dennoch kann der an Linux-Gaming interessierte Nutzer über diese beiden Problempunkte wohl knapp hinwegsehen oder aber auf gewisse Verbesserungen in der Zukunft hoffen – wenn denn der klar als wichtigster angesehene Problempunkt des eingeschränkten Spiele-Angebots endlich klar verbessert werden könnte. Hierzu zählt zum einen die breite Nichtverfügbarkeit wichtiger AAA-Titel unter Linux, als auch deren teilweise um Jahre verspätetes Erscheinen unter Linux. Geht es hingegen um Casual-Spiele, wo es nicht auf den einzelnen Titel ankommt, sondern nur um ein grundsätzlich verfügbares Angebot unter bestimmten Genres, ist Linux schon des längerem nicht so schlecht aufgestellt. Aber der ernsthafte Gamer will natürlich nicht mit Casual-Spielen verhungern oder aber mangels Nachschub jahrelang dieselben drei AAA-Titel unter Linux spielen müssen.

An dieser Stelle muß einfach mehr seitens der Spieleindustrie kommen – welche dies sogar aus eigenem Interesse tun sollte, denn wer weiterhin blindlings allein für Windows entwickelt, wird irgendwann das Anziehen der Zügel bei Windows 10 erleben dürfen. Die langfristige Absicht von Microsoft, mit seinem Windows-Store alle für Windows geschriebene Software zu kontrollieren und an dieser zu verdienen, dürfte klar erkennbar sein – und als Hüter der Grafik-API DirectX hat es Microsoft gleichzeitig in der Hand, unliebsame Publisher auf einer rein technischen Ebene auszuschließen. Die Auflösung dieses gordischen Knotens ist seit längerem bekannt und liegt in der Nutzung freier Grafik-APIs wie eben Vulkan, welches dann auch eine Plattform-Unabhängigkeit umfaßt – und wovon der Schritt zu einem Linux-Port dann auch nicht mehr weit ist.